Kreisfeuerwehrverband

Feuerwehr ist gut aufgestellt

Delegiertenversammlung in Wenzen mit Grußworten, Berichten und Ehrungen

Einbeck. Die 256 anwesenden Delegierten des Kreis­feuerwehrverbandes Northeim hatten am ­vergangenen Wochenende im Festzelt der ­Ortsfeuerwehr Wenzen eine umfangreiche ­Tagesordnung abzuarbeiten.

Wenzen. Verbandsvorsitzender Kreisbrandmeister Bernd Kühle gratulierte der Feuerwehr Wenzen mit Ortsbrandmeister Tobias Krawitz zum 90-jährigen Bestehen, und er konnte neben Kameraden aus den 157 Feuerwehren und den drei Werksfeuerwehren viele Gäste aus Politik, Verwaltung und Feuerwehrwesen begrüßen. Darunter befanden sich Dr. Roy Kühne, Erster Kreisrat Dr. Hartmut Heuer, der Vorsitzende des Brand- und Katastrophenschutzausschusses, Karl-Heinz Hagerodt, Präsident des LFV Niedersachsen Karl-Heinz Banse, Einbecks stellvertretende Bürgermeisterin Cornelia Lechte sowie Ehrenkreisbrandmeister Bodo Aertel. Die Niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt  übermittelte Grüße und dankte für die ehrenamtliche Arbeit in der Feuerwehr sowie in Jugend- und Kinderfeuerwehr. Der Musikzug der Feuerwehr Kalefeld umrahmte die Veranstaltung musikalisch.

Mit dem Spruch »Ich liebe die Feuerwehr, weil sie nie streikt und nicht korrupt ist«, eröffnete Kühle die Versammlung. Er ging er auf den Ausbau des Katastrophenschutzes und die Bereitstellung von technischer Ausrüstung für die Kreisfeuerwehrbereitschaften ein. Es müssen Taten mit den notwendigen Beschaffungen folgen. Ferner sollen erforderliche Fachberater in die Konzepte aufgenommen werden. Zusammen mit den Führungskräften vor Ort ergibt dies einen geschlossenen Kreislauf zu Sicherstellung der Gefahrenabwehr. Im Landkreis wurden zur Sicherstellung der Tagesalarmierung einzelne Ortsfeuerwehren zu Löschzügen zusammengefasst, um innerhalb der gesetzlichen Fristen Hilfe zu leisten. Die Notwendigkeit eines Feuerwehrbedarfsplanes für alle Kommunen sei notwendig. Über eine interkommunale Zusammenarbeit können Synergieeffekte erreicht werden. Nur wenn die Rahmenbedingungen mit Familie, Wohnort, Arbeitsplatz und gut ausgestatteter Feuerwehr stimmen, ist eine Motivation für die ehrenamtliche Tätigkeit möglich und Mitgliederwerbung erfolgreich.

Den Feuerwehren des Landkreises Northeim gehörten am Ende 2014 insgesamt 5.571 aktive Kameraden an. In den Werksfeuerwehren sind 94 Mitglieder tätig. 210 Musiker engagieren sich in acht Musikzügen. In der Jugendfeuerwehr sind 849 Jugendliche im Alter von zehn bis 16 Jahren, in den Kinderfeuerwehren 397 Kinder im Alter von sechs bis neun Jahren. In diesem Jahr stehen die Gründung der Jugendfeuerwehr Hammenstedt und der Kinderfeuerwehr Dörrigsen an.

Die Brandschützer hatten im Landkreis Northeim insgesamt 2.412 Einsätze abzuarbeiten. Diese teilen sich in 336 Brandeinsätze, 262 nachbarschaftliche Löschhilfen, 1.502 Hilfeleistungen und 312 blinde Alarme auf. Bei den blinden Alarmen handelt es sich meistens um Fehlauslösungen von Brandmeldeanlagen. Weiter wurden die einzelnen Einheiten der Kreisfeuerwehr angesprochen. Kameraden werden auf Kreisebene für ihre Tätigkeit in der Feuerwehr ausgebildet. Im Digitalfunk haben gab es zahlreiche effektive Schulungen. Die Feuerwehrbereitschaft IV (Umweltfeuerwehr) hat beim Gefahrguteinsatz im Dezember auf der Autobahn nahe Göttingen die Kräfte aus Göttingen abgelöst und anschließend zwölf Stunden im Einsatz verbracht. Die Aufzählung sei stellvertretend für alle Einheiten der Kreisfeuerwehr sowie für die Kameraden, die zusätzlich zu ihrem Dienst in der Ortsfeuerwehr sich engagieren, so Kühle. In den Dank sind auch die Angehörigen und die Arbeitgeber einzubeziehen.Cornelia Lechte sagte, dass das Helfen unter Einsatz des eigenen Lebens, das ehrenamtlich und unentgeltlich für die Gesellschaft erfolge, hoch einzuschätzen sei. Viel Zeit und Energie werden für Ausbildung und Einsatzdienst verbracht. Sie dankte allen Einsatzkräften sehr.Bundestagsabgeordneter Dr. Roy Kühne appellierte an die Delegierten, die Forderungen an den Bund und an die Mandatsträger aus dem Landkreis heranzutragen, damit sie sich für die Feuerwehren und den Katastrophenschutz einsetzen.

Der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen, Karl-Heinz Banse, erläuterte, dass erkennbar sei, die Feuerwehren im Landkreis Northeim in der Lage seien, schnell und professionell in Schadensfällen und auch bei Katastrophen in anderen Landkreisen Hilfe zu leisten. Die Feuerwehrbereitschaft IV sei eine besondere Einheit in Niedersachsen mit bundesweiter Aufmerksamkeit. Die Überzeugung zur Feuerwehr bekommen Menschen nicht durch Aufkleber und Prospekte, sondern das Material könne nur Interesse wecken. Feuerwehren vor Ort seien aufgefordert, Gespräche mit Mitmenschen zu führen und diese für den aktiven Dienst zu gewinnen. Eine attraktive Feuerwehr muss über Fahrzeuge, die dem Stand der Technik entsprechen, und über entsprechende Feuerwehrhäuser verfügen. Ansonsten tragen die Bemühungen über neue Mitglieder wenig Früchte. Polizeioberrat Wilhelm Böning von der Polizeiinspektion Northeim-Osterode dankte für die gute Zusammenarbeit in den Einsatzstellen. Er habe hohen Respekt für die ehrenamtliche Arbeit in der Feuerwehr.

Als Vertreter des Landkreises sagte Karl-Heinz Hagerodt, Vorsitzende des Ausschusses für Brand- und Katastrophenschutz, dass er eine langjährige Verbundenheit zur Feuerwehr habe. Ihm imponierten die geleisteten Dienste und die stetige Einsatzbereitschaft. Nach seiner Meinung seien die Feuerwehren mit den Jugend- und Kinderabteilungen im Landkreis Northeim gut aufgestellt.Der Erster Kreisrat, Dr. Hartmut Heuer, überreichte dem langjährigen Bereitschaftsführer Peter Sawastianow den Ehrenring des Landkreises. Sawastianow setzte sich vielfältig für den Aufbau der Feuerwehrbereitschaft IV im Landkreis Northeim und die Weitergabe seines Fachwissens bis auf Bundesebene ein.Bei den anstehenden Wahlen wurden der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Bernd Kühle, die Stellvertreter aus den Abschnitten Manfred Voss, Axel Meyer, Henning Thörel und Carsten Winkler, Schriftführer Volker Hübchen und Kassenwart Karsten Uhde wiedergewählt. Aus dem Bereich der Jugendfeuerwehr kommen Kreisjugendfeuerwehrwart Florian Peters sowie Chris Preuß, Heiko Wechenberger, Nico Michalak und Oliver Rohde. Die elf Stadt- und Gemeindebrandmeister wurden als Beisitzer gewählt. Im kommenden Jahr prüft Günther Saloga die Kasse.

Einige Kameraden erhielten besondere Ehrungen. Den Deutschen Feuerwehrehrenkreuz bekamen Dirk Rackwitz, Dietmar Schipplock, Jens Thörel, Matthias Jagonak, Carsten Grobecht, Hans-Henning Bode, Horst Meyer und Gerd Fricke sowie das Deutsche Feuerwehrehrenkreuz in Silber Stefan Schwerdtfeger, Frank Bartsch, Roland Beier und Carsten Winkler verliehen. Die Leistungen der Stadtbrandmeister Jörg Jacob, Uslar, und Rainer Hartmann, Moringen, wurden mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuzes in Gold gewürdigt.

Die Niedersächsische Ehrenmedaille erhielt der Vorsitzende des Ausschusses für Brand- und Katastrophenschutz, Karl-Heinz Hagerodt. Günther Marks, Mitarbeiter der Feuerwehreinsatzleitstelle, wurde die Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen überreicht.

Die Feuerwehren des Landkreises waren erneut unterwegs, um für den Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen zu sammeln. 14.500 Euro konnte an die anwesende Vertreterin überreicht werden. Im Anschluss endete die harmonische Delegiertenversammlung.oh