Fieber, Husten, Grippezeit

Hohe Zahl von Grippefällen | Zu spät zum Impfen | Hände waschen, frische Luft

Husten, Schnupfen, Heiserkeit: Zahlreiche Einbecker sind derzeit krank, plagen sich mit Atemwegsinfekten herum. Viele werden dabei »nur« von einer Erkältung geplagt, andere leiden unter einer Grippe und damit unter einer ernsten Krankheit.

Einbeck. Deutlich gestiegen ist die Zahl der Patienten in den Sprechzimmern der Einbecker Ärzte, berichten Thomas Schlachter, Vorsitzender des Einbecker Ärztevereins, und Dr. Olaf Städtler, Chefarzt im Einbecker Bürgerspital. Während Allgemeinmediziner Thomas Schlachter bestätigt, dass es in dieser Grippesaison deutlich mehr Patienten gebe als beispielsweise 2014, sieht Dr. Städtler die Lage für seine Praxis sogar noch drastischer:?»So massiv habe ich das in den vergangenen Jahren überhaupt noch nicht erlebt.«

Bei der echten Grippe handelt es sich um eine Infektion mit dem Influenza-Virus. Bei einer Erkältung liegt eine Infektion mit einem bestimmten Erkältungsvirus zugrunde; dabei gibt es mehr als 200 Virenarten, die als Übeltäter in Frage kommen.

Eine Grippe beginnt schlagartig, die Patienten fühlen sich schnell krank und wie zerschlagen, oft begleitet von Fieber. Der – trockene – Husten schmerzt, der Schnupfen ist nicht so stark ausgeprägt. Eine Erkältung »schleicht« sich heran, häufig ist ein Kratzen im Hals das erste Anzeichen, gefolgt von Schnupfen mit einer »laufenden« Nase und später Husten.

»Die Zahl der Grippe-Patienten hat zugenommen«, so Thomas Schlachter, »unter der Schwerpunkt der Erkrankungen kommt vermutlich noch.« Gerade in Süddeutschland würden hohe Fallzahlen beobachtet, sie seien hier noch nicht angekommen.

Gefühlt den halben Ort habe er in der vergan­genen Woche krankgeschrieben, so Dr. Städtler, die Patienten seien in großer Zahl in die Praxis gekommen. Stationäre Einweisungen aufgrund von ?Grippe seien dagegen nicht notwendig geworden seien. Stationär versorgt werden mussten in Einbeck beispielsweise chronisch Lungenkranke, die von zusätzlichen Infekten betroffen waren. Zudem gebe es bei den Mitarbeitern, wie in anderen Betrieben auch, einen erhöhten Krankenstand, so Dr. Städtler, und auch die Kollegen seien gegen eine Ansteckung nicht immun.

Für eine Grippe-Impfung ist es aktuell schon zu spät. Allerdings kann man vorbeugen, damit es einen nicht »erwischt«. Dr. Städtler verweist auf den Ansteckungsweg über Tröpfcheninfektion:?Deshalb sollte man Menschenansammlungen meiden, wenngleich das für viele in der Praxis schwierig sei. Als Grippekranker sollte man außerdem zu Hause bleiben. Sich zur Arbeit zu schleppen, mache gar keine Sinn, und schlimmstenfalls stecke man seine Kollegen noch mit an. Dabei sollte man sich darauf einstellen, dass eine Grippe auch zwei bis zweieinhalb Wochen dauern könne.

Gute Hygiene mit häufigem Händewaschen empfiehlt Allgemeinmediziner Schlachter zur Vorbeugung. Für unterwegs kann man flüssige Handdesinfektionsmittel nutzen. Auch er rät, Menschenansammlungen zu meiden, wenn das möglich ist. Vitaminreiche Ernährung, insbesondere mit Obst und Gemüse, ist ebenfalls wichtig. Wenn man sich gut einpackt, sollte man sich täglich an der frischen Luft aufhalten, spazieren gehen oder walken. ­Geheizte Räume sollte man regelmäßig durchlüften. Wer erkrankt ist, sollte sich körperlich schonen, um weitere Infektionen oder Komplikationen zu vermeiden. Bei anhaltenden Beschwerden ist ein Arztbesuch ratsam, außerdem dann, wenn das ­Fieber zwei bis drei Tage über 38,5 Grad Celsius liegt.ek