Finanzminister Hilbers besucht Brauhaus

Einbeck. Geschlossene Gaststätten und abgesagte Veranstaltungen machen in der Corona-Krise nicht nur den Gastronomen und Event-Organisatoren schwer zu schaffen. Auch die Brauereien in Deutschland leiden unter den Corona-Beschränkungen, weil sie auf Bier sitzen bleiben. Erschwerend kommt hinzu, dass die Brauer im Gegensatz zu anderen Branchen nicht von sogenannten Nachhol-Effekten profitieren können.

Und: Der Bierabsatz sinkt. Als »leidenschaftlicher Biertrinker« bezeichnete sich hingegen der niedersächsische Finanzminister Reinhold Hilbers (Mitte) bei seinem Besuch im Einbecker Brauhaus. Bei einem Rundgang mit Brauhaus-Vorstand Martin Deutsch (links)  durchs Unternehmen habe er etwas gelernt über Würze und Kühlung, auch die moderne Anlagentechnik habe ihn begeistert. »Das ist eine tolle einheimische Brauerei mit langer Tradition«.

Das Brauhaus war allerdings nur der Gastgeber des Treffens, an dem der Austausch von Politik und der Sozietät Norddeutscher Brauereiverbände stattfand.  Die Sozietät besteht seit 1980 als Zusammenschluss von regionalen Brauereiverbänden, der drei regionale Wirtschafts- und Arbeitgeberverbände und Brauereien direkt angehören, darunter auch die Einbecker Brauhaus AG.

Die Mitglieder sind ein Abbild der heterogenen Struktur der Brauwirtschaft in Deutschland, von der Gasthausbrauerei bis hin zum konzerngebundenen Unternehmen engagieren sich die Brauereien in dieser Interessensvertretung. Themen waren nicht nur die rund 7,7 Prozent Einbußen der Brauereiwirtschaft in der Corona-Zeit, sondern auch die Staffelung der Biersteuer. Eine deutsche Steuer auf Bier existiert lange, seit geraumer Zeit wird eine Unterscheidung der Höhe der Biersteuer nach Mengen gemacht. Biersteuerstundungen gebe es, ein Erlass sei nicht vorgesehen, sagte Hilbers.

Zudem ging es auch um die Bilanzierung der Pfandgelder. »Hier suchen wir nach einer Lösung«, sagte er dem Bierbrauer. Michael Scherer (rechts), Geschäftsführer der Sozietät Norddeutscher Brauereiverbände, freute sich über den »aufgeschlossenen Gesprächspartner«, der den Brauern »konstruktiv« begegne. »Wir sind zuversichtlich.«sts