Firmlinge im Dekanat wollen ihren Glauben vertiefen

Neue Form der Vorbereitung auf das Sakrament im Frühjahr / 145 Jugendliche machen sich gemeinsam auf den Weg

Im kommenden Frühjahr werden im Dekanat Nörten-Osterode junge Christen das Sakrament der Firmung durch Weihbischof Dr. Nikolaus Schwertfeger empfangen. Zu Beginn des Firmkurses waren die Jugendlichen jetzt zu einem gemeinsamen Glaubenstag im Dekanat eingeladen.

Einbeck. Die Zahl der Mitglieder in den katholischen Gemeinden nimmt immer mehr ab, was mit dem Bevölkerungsrückgang in Südniedersachsen zusammenhängt. Für die Zukunft müssen neue pastorale Wege gegangen werden. Seit einigen Jahren wird auf Dekanatsebene schon eine Nacht der Versöhnung angeboten. In der Vorbereitung haben die Verantwortlichen, Pfarrer Andreas Körner, Nörten, Pfarrer Ewald Marschler, Einbeck, Sigrid Nolte von der Bezirksstelle der katholischen Jugend Göttingen und Pastoralreferent Johannes Honert, Northeim, überlegt, welches weitere Angebot man heute schon gemeinsam machen kann.

Aus seiner Erfahrung im Dekanat Harburg schlug Pfarrer Marschler vor, einen Glaubenstag für die Firmlinge anzubieten. Die Idee wurde aufgenommen, und für den Glaubenstag, der vor kurzem in St. Marien in Northeim stattfand,  wurden Workshops vorbereitet, ein Angebot war der Bibelworkshop.

Was so alles in der Bibel drinsteckt, konnten die Jugendlichen in einer virtuellen »Bibliothek« ansehen.  Da standen auf den Regalen die Bücher des Alten und Neuen Testaments. Dass es überhaupt zwei Teile in der Bibel gibt und was es damit auf sich hat, erfuhren die Teilnehmer auch. Es wurden zwei Gruppen gebildet, und Elisabeth Liebl und Sigrid Nolte hielten Aufgaben bereit. Jeder Jugendliche zog eine angegebene Bibelstelle aus dem Alten und Neuen Testament aus einem Umschlag und musste sie im Original finden. Verschiedene Übersetzungen tauchten auf, aber im anschließenden Gespräch stellte sich heraus, dass es doch auch für das heutige Leben oft einen Bezug gibt. Manches ist von der Sprache her nicht leicht verständlich, aber bei näherem Hinhören gibt es oft eine Botschaft, die weiterhelfen kann. Jedenfalls war die Kontaktaufnahme zu einem alten Buch mit aktuellem Inhalt das Ziel. Einige Texte hört man vielleicht an der einen oder anderen Stelle mal wieder.

Im Workshop »Erkundung des Kirchenraums«, den Pfarrer Körner vorbereitet hatte, konnten die jungen Christen erfahren, welche besonderen Eindrücke der Raum auf sie machte. Die Erfahrung, dass der Kirchenraum ein Ort ist, an dem man Ruhe finden und sich zu einem stillen Gebet zurückziehen kann, erfuhren die Teilnehmer an ihrem »Lieblingsplatz«. Ebenso konnten sie feststellen, dass die Kirche der Ort ist, in dem man die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen erfahren und sich von Gottes Wort und Sakramenten beschenken lassen kann. Für den Workshop »Gott und Liebe« hatte Johannes Honert »Global Spirit« auf dem Katholikentag in Mannheim kennengelernt. Die Jugendlichen konnten ihr persönliches Verhältnis zu Gott und ihrem Glauben erspüren und Wege einer persönlichen Umsetzung kennenlernen. Im Zelt »Liebe« wurden Wege zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Thema »Sex und Liebe« aufgezeigt.

Im Workshop »Weltkirche« ging es um das Glaubenszeugnis von zwölf Frauen und Männern aus verschiedenen Teilen der Weltkirche, die durch ihr Leben zum Licht für die Welt geworden sind. Pfarrer Marschler forderte die jungen Christen auf zu überlegen, wie sie in einer globalen Welt für die Menschen in Afrika, Asien, Ozeanien und Lateinamerika hier vor Ort zum »Licht der Welt« werden können. Beim Sternsingen mitzumachen und an verschiedenen Aktionen der »Schutzengelaktion« von misso teilzunehmen, wurde als möglicher Weg aufgezeigt. Im Jugendgottesdienst, der den Firmlingstag abschloss, wurde dies praktisch vertieft. Der Gottesdienst wurde von der Dekanatsjugenband begleitet. In seiner Predigt ging Pfarrer Körner anhand des Evangeliums (Markus 10, 17 bis 30), unter anderem der Frage nach: »Was macht mich glücklich, was fehlt mir noch, um Gott näher und den Menschen näher zu kommen?« Pfarrer Marschler bedankte sich bei den Katecheten, die die Jugendlichen begleitet haben, den Frauen, welche das Mittagessen vorbereitet hatten, und der Jugendband für die musikalische Unterstützung. Dass für Gott nichts unmöglich sei habe sich für ihn darin gezeigt, wie viele Teilnehmer bei diesem ersten Dekanatsfirmlingstag mit dabei waren. »145 Jugendliche – so viele Teilnehmer habe ich noch nicht auf einer Dekanatsveranstaltung erlebt.«

Auch die Jugendlichen waren begeistert: Wer an diesem Tag nicht dabei war, habe etwas Tolles verpasst.oh