Fotos bringen die Welt ins »kleine Rathausdorf«

Einbeck. Die Ausstellung weckt Reiselust und Freude daran, die wunderbaren Bilder aus aller Herren Länder genauer zu studieren. Sie lädt aber auch ein, sich in die Situationen hinein zu versetzen, in denen sie entstanden sind, einzutauchen ins Geschehen. »Global Village« ist jetzt im Neuen Rathaus eröffnet worden.

Im ersten Obergeschoss sind Fotografien von Ralf Finke (Zweiter von rechts) in der Reihe »arthouse im Rathaus« zu sehen. Er zeige hier eine unglaub­liche Fülle, war Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek bei der Ausstellungseröffnung beeindruckt. Kleines im Großen zu entdecken, das werde hier möglich – die Welt werde zum sprichwörtlichen Dorf. »Danke, dass Sie die Welt in unser kleines Rathausdorf bringen«, sagte sie.

Der Fotograf dankte für die Möglichkeit, die Bilder hier zu zeigen. Insbesondere ging sein Dank an Fachbereichsleiter Dr. Florian Schröder für die unkomplizierte Zusammenarbeit. »Global Village« sei Dr. Schröders – zunächst nur provisorischer – Themenvorschlag gewesen, und das sei sehr passend.

Er habe für die Ausstellung, berichtete der Lüthorster, Bilder ausgewählt, die zum Thema Stadt passen würden – große und kleine Orte aus aller Welt seien zu sehen, ein »Global Village« eben. Aber was wäre dieses Dorf ohne die Menschen, die es erschaffen und genießen könnten? Er wünsche sich, dass sich viele Betrachter daran erfreuen würden, dass sie Inspiration und Freude im Arbeitsalltag erleben würden.

Zur Entstehung der Fotos verriet er, dass er teilweise wochen- und monatelang daran gearbeitet habe. Es sei ihm häufig möglich gewesen, die Orte mehrfach zu besuchen, um dann den wirklich passenden Moment einzufangen.

Manche Plätze habe er auch erst einmal wirken lassen, sich zurückgenommen, bis er ganz in der Szenerie verschwunden sei. Aus dieser Situation heraus sei es möglich geworden, alltägliche Momente einzufangen, wobei ein bisschen Glück auch dabei sei. Und natürlich hat Ralf Finke, der sich seit seiner Jugend mit dem Thema Fotografie beschäftigt, einfach auch den Blick für das richtige Motiv, für den Bildausschnitt und die Komposition. Rio de Janeiro bei Tag und bei Nacht, Indien, Chicago und Philadelphia, New York und San Francisco, Venedig, die Dresdner Semper-Oper im Schnee, Hamburg, China mit Mega-Metropolen und kleinen Dörfern, Indien oder Japan: Insgesamt 45 Bilder kann man hier die nächsten acht Wochen, etwa bis Mitte April, zu den regulären Öffnungszeiten des Neuen Rathauses betrachten.

Fast ausschließlich hat Ralf Rinke für die Abzüge Hahnemühle-Papier genutzt, die Ergebnisse seien grandios, lobt er die Qualität des Materials. Die langen Flure im Neuen Rathaus öffnen, mehr Bewegung und mehr Leben schaffen, das ist die Idee hinter der Ausstellungsreihe.

Zugleich sollen regionale Künstler die Möglichkeit haben, ihre Werke zu zeigen. Entstanden ist »arthouse« als gemeinsame Idee von Deutscher Angestellten-Akademie und Stadtverwaltung. Seit 2018 gibt es eine Kooperation mit dem Kunsthaus Einbeck, und so ist auch der Kontakt zu Ralf Finke entstanden.ek