Frauen ab 40 den Weg zurück in den Beruf ebnen

Vortragsreihe der Gleichstellungsbeauftragten Sabine Möhle | Vier verschiedene Themen, Start am 13. Mai

Zur einer Veranstaltungsreihe mit dem Titel »Frauen im Aufbruch - Berufliche Chancen mit 40 plus« lädt die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Einbeck, Sabine Möhle, ein. Vier Vorträge befassen sich mit unterschiedlichen Aspekten, die Frauen ab 40 beschäftigten können: Die einen wollen wieder in den Beruf zurück, aber die eigene Ausbildung liegt weit zurück. Die anderen haben lange gearbeitet und suchen Veränderungen oder neue Perspektiven. »Wir wollen zeigen, welche Fähigkeiten Frauen haben und wie sie diese gezielt einsetzen können«, so Sabine Möhle. Aus verschiedenen Blickwinkeln soll das Thema beleuchtet werden.

Einbeck. Den ersten Vortrag hält Annemike Düvel am Dienstag, 13. Mai. Sie geht unter anderem den Fragen nach, wie sich nach der Elternzeit Beruf und Familie unter einen Hut bringen lassen, ob Selbständigkeit ein Weg wäre, ob man nach 30 Berufsjahren noch einmal in einer ganz anderen Branche anfangen kann und wie man nach einer Pause wieder in den alten Job kommt. »Das sind nur einige der Fragen, die Frauen um die 40 beschäftigen, beispielsweise nach einer Kinderpause«, so Beraterin Annemike Düvel aus Einbeck. Da gebe es oft große Zweifel, ob man das schaffe und könne und wie alles klappen solle. Sie möchte bei ihrem Vortrag Denkanstöße geben und Mut machen. »Frauen bringen oft ganz verschiedene Kompetenzen und Stärken mit, die auch für Arbeitgeber sehr interessant sind. Wer einen Haushalt mit drei Kindern schmeißt oder seine alten Eltern gepflegt hat, sammelt dabei viel Erfahrung und ist belastbar.«

Das gelte beispielsweise für Zeitmanagement oder Krisenintervention, Konfliktlösung oder Projektplanung. Dazu sei es ganz wichtig, eigene Stärken richtig zu präsentieren und einzusetzen. Anhand von Beispielen aus ihrer Beratungspraxis gibt die Referentin Anregungen zum Thema Beruf und Karriere, und sie erarbeitet Chancen und mögliche Lösungswege.

Annemike Düvel hat als Journalistin Berufserfahrung im öffentlich-rechtlichen und im privaten Rundfunk und im Printbereich. Sie war als Autorin, Lektorin und Pressereferentin tätig, bevor sie eine Ausbildung als Coach absolvierte und selbstständig wurde. Sie ist Mutter von zwei kleinen Töchtern und leitet mit ihrem Mann ein landwirtschaftliches Familienunternehmen.

Beim zweiten Vortrag am Donnerstag, 22. Mai, ist Marja Weyrauch zu Gast. Dieser Abend dreht sich um die Stimme. Ein guter Umgang mit der Stimme kann das eigene Auftreten und somit die Wirkung auf das Umfeld wesentlich beeinflussen. In praktischen Übungen soll an der Sprechstimme gearbeitet werden. Die Teilnehmerinnen können ihre eigene Stimme durch Arbeit an der Resonanz, der Betonung, des Sprechtempos und der Lautstärke besser wahrnehmen lernen und die Wechselwirkung zwischen Stimme und Stimmung erfahren. Marja Weyrauch ist staatlich geprüfte Atem-, Sprech- und Stimmlehrerin und Diplom-Sängerin und Gesangspädagogin. Sie hat eine logopädische Praxis in Hardegsen, und sie gibt Einzelunterricht im Bereich Stimmbildung und Fortbildung für Lehrkräfte.

Am Donnerstag, 5. Juni, steht der Abend unter dem Motto  »Wenn nicht jetzt, wann dann?« Dabei geht es um Leistungen der Arbeitsagentur. Frauen sollen nach Familienzeiten ermuntert und unterstützt werden, wenn sie in den Beruf zurückkehren möchten. Selten waren die Perspektiven für Berufsrückkehrerinnen so gut wie heute. Gerade Wiedereinsteigerinnen bringen Kompetenzen mit, die Arbeitgeber zu schätzen wissen. Fachwissen kann aufgefrischt werden, und wo eine berufliche Fortbildung benötigt wird oder die berufliche Zukunft auf völlig neue Füße gestellt werden muss, kann die Arbeitsagentur individuell eingreifen. Referentinnen sind die Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit Göttingen, Susanne Wädow, und beim Jobcenter Northeim, Nicole Kellner. Sie informieren über die Möglichkeiten zur Berufsrückkehr sowie die Unterstützungsmöglichkeiten der Agentur für Arbeit. Häufig sei es nämlich nicht bekannt, dass die Unterstützungsangebote der Agentur auch Personen offenstehen, die keine Leistungen beziehen, und so sind diese Interessenten an dem Abend besonders eingeladen. Zudem gibt Hinweise dazu, was bei Mini-Jobs zu beachten ist.

Abschließend ist am Mittwoch, 18. Ju­ni, Barbara Tausch von der Werk-statt-Schule und der Koordinierungsstelle Frauen & Wirtschaft im Landkreis Northeim zu Gast. Sie geht auf den Standortfaktor Familienfreundlichkeit ein. Die Koordinierungsstelle ist Bindeglied zwischen Wirtschaft, arbeitssuchenden Frauen, Weiterbildungseinrichtungen und Arbeitsmarktakteuren. Sie arbeitet in einem Netzwerk aus lokalen Akteuren, um den Standort im Hinblick auf Familienfreundlichkeit zu stärken und damit zur Zukunftsfähigkeit beizutragen. Die Angebote richten sich an Frauen, Berufsrückkehrer und Beschäftigte in Elternzeit; geboten werden Beratung und Vermittlung, etwa von berufsbezogenen Fortbildungen und Informationen.

Alle Veranstaltungen finden im »Kaffe-hus« in Einbeck, Hallenplan, statt; Beginn ist um 19 Uhr, der Abend mit Susanne Wädow und Nicole Kellner fängt allerdings schon um 18 Uhr an. Um Anmeldungen wird gebeten bei Sabine Möhle, Telefon 05561/916-416, smoehle@einbeck.de.ek