Freie Assoziationen
Zu bekannten Formen | Ausstellung im »Kunsthaus Einbeck«
Einbeck. Michael-Peter Schiltsky wurde 1947 in Holzminden geboren und studierte von 1967 bis 1973 Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe bei Hans Kindermann. Auf der Suche nach einer Möglichkeit, Aussagen über den Menschen machen zu können, ohne Menschen abzubilden hat Michael-Peter Schiltsky bereits während des Studiums zu werkzeughaften Formen gefunden. In den ersten Jahren bildeten daher Werkzeuge die Grundlage für den Formenkanon seiner Arbeiten.
In diesem Zusammenhang hat Michael-Peter Schiltsky eine mehrere Hundert Teile umfassende Werkzeug-Ansammlung zusammengetragen, die er als sein besonderes »Musterbuch« betrachtet. Seine Arbeit besteht aber nicht darin, Werkzeuge abzubilden, sondern in der Suche nach Wegen – über freie, am Werkzeug orientierte Formen – Gedankenfelder zu eröffnen, in welchen der Betrachter sich – durch seine Erinnerung an ähnliche Formen – frei bewegen kann. Somit geht es darum, Gedanken über den Menschen zu formulieren, ohne Menschen abzubilden. Im Verlauf der Jahre – bedingt durch sich verändernde Arbeitsmöglichkeiten – kamen neben den werkzeugähnlichen Arbeiten, körperbezogene Arbeiten, Raum- bezogene Arbeiten, Spielfelder und begehbare Großplastiken als weitere Arbeitsfelder hinzu, die von Michael-Peter Schiltsky in die Werkgruppen Werk-Zeug-Werk, Raum-Körper-Raum und Spiel-Zeug-Spiel eingeteilt wurden.
Die Maße seiner Arbeiten beziehen sich alle auf ein menschliches Maß, entsprechen alle seinen Körpermaßen beziehungsweise einem Primzahl-Vielfachen einzelner seiner Körpermaße (zum Beispiel 3 x 1,70 Meter (Körpergröße) = 5,10 Meter bei Großplastiken). Vor und neben den plastischen Arbeiten, entstehen Zeichnungen, die sowohl Skizzen und Gedankenspiele zu möglichen Objekten, als auch freie Zeichnungen sind, die nicht als Vorstufe zu plastischen Arbeiten zu verstehen sind.Die Titel der Arbeiten sind oft Wortspiele, die dem Betrachter Freiräume für unvoreingenommenes Betrachten eröffnen sollen.Michael-Peter Schiltsky kann auf eine über 40-jährige Ausstellungstätigkeit im In-und Ausland zurückblicken. Zahlreiche seiner Arbeiten sind in öffentlichen Sammlungen vertreten, beispielsweise in der Städtischen Kunsthalle Mannheim, Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, der Neuen Galerie der Stadt Kassel oder im Sprengel Museum Hannover. Arbeiten im öffentlichen Raum finden sich unter anderem im Haus am Seelberg, Hannover (Platzgestaltung in Grünanlage) oder in der Fachhochschule 2000 in Mannheim. Dozententätigkeiten und Gastprofessuren unter anderem an der Fachhochschule für Gestaltung in Pforzheim und an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe runden sein künstlerisches Werken ab. Darüber hinaus ist Michael-Peter Schiltsky aber auch gesellschaftspolitisch interessiert und engagiert.
In Einbeck wird Schiltsky am 8. März in der Marktkirche eine Kanzelrede zum Thema »Ikonographie der Bildwerke in St. Jacobi« halten. Am Sonntag, 22.März, wird es im »Kunsthaus Einbeck« ein Gespräch mit ihm geben. Zu der Ausstellungseröffnung lädt das »Kunsthaus Einbeck «alle Interessierten ein. Die Ausstellungen des Kunsthaus Einbeck sind künftig auch am Sonntag von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Weiterhin kann man sich die Exponate auch am Sonnabend jetzt in der Zeit von 11 bis13 Uhr ansehen. Das »Kunsthaus Einbeck« möchte damit auch verstärkt auswärtigen und wochentags arbeitenden Interessierten Gelegenheit geben, die Ausstellungen zu besuchen.
Weitere Informationen zu den Arbeiten von Michael Peter Schiltsky finden Interessierte unter www.schiltsky.de.oh