Freie Fahrt auf der Walter-Poser-Straße

Verbindung zwischen Hullerser Landstraße und Hannoverscher Straße / Erschließung für den Poser-Park

»Walter Poser hätte ich gefreut, dass sein Firmengelände eine neue Nutzung erfährt.« Da war Marcus Schlösser vom Investor Fahrenkamp und Gärtner ganz sicher, als am gestrigen Vormittag die Walter-Poser-Straße eröffnet wurde. Sie verbindet die Hannoversche Straße und die Hullerser Landstraße und dient der Erschließung des Poser-Parks, wo in den kommenden Wochen expertMedialand, Möbel-Boss und Kaufland eröffnen werden.

Einbeck. Thomas Leimbach vom Investor betonte, diesen schönen Tag habe man mit Freude erwartet. Marcus Schlösser sagte, dass er sich seit fünf Jahren auf dieses Ereignis gefreut habe. An einem kalten, nassen, unfreundlichen Novembertag habe er die dunkle Fabrikanlage im Einbecker Westen erstmals gesehen, ein massiver Baukörper, der eigentlich nicht ermutigend gewesen sei. Zunächst sei es nur um die Nutzung eines angrenzenden Grundstücks gegangen. Dann wurde aber klar, dass ein Gesamtkonzept erforderlich war, um das Viertel vor der Verwahrlosung zu retten. Er habe, sagte Schlösser, die Herausforderung dieses Projekts mit Leidenschaft angenommen. Der Mut für eine so große Investition komme nicht nur von der schönen Einbecker Altstadt und der warmen Atmosphäre, aus der Begleitung durch Bürgermeister Ulrich Minkner und Nachfolgerin Dr. Sabine Michalek, durch die sachorientierte Verwaltung und einen außergewöhnlich aufgeschlossenen Stadtrat, sondern Mut hätten ihm auch die Einbecker Bürger gegeben. die ihm vom allerersten Tag an mit entspannter Freundlichkeit begegnet seien. Zukunftszuversicht und der Wunsch nach Veränderung machten es leicht, an die Stadt zu glauben. Dafür wolle er sich bedanken, hob Marcus Schlösser hervor. Einbeck sei und bleibe ein attraktives Mittelzentrum, die Bedeutung für die Region werde wachsen, und so sei er froh, in dieser Stadt zu investieren.

Er dankte Planern, Behörden, Unternehmen und auch den Nachbarn. Die Beschäftigten auf der Baustelle hätten Großartiges geleistet, und großzügige Duldsamkeit sei von den meisten Nachbarn geübt worden. Man habe, blickte Schlösser zurück, Zuverlässigeit versprochen und gehalten. Straßen seien die Adern einer Stadt, und hier sei eine dauerhafte, ästhetische Lösung für Nutzer auf allen Ebenen entstanden: Autofahrer, Fußgänger, Radfahrer und Busverkehr. In wenigen Wochen - am 10. Oktober - werde es die ersten Eröffnungen geben. »Walter Poser würde sich über die gelungene Nachnutzung des Grundstücks und die Möglichkeiten für die Menschen in Einbeck freuen«, war Schlösser sicher. »Glück auf«, so sein Wunsch für die Stadt.

»Im Einbecker Westend tut sich was. Drüben bei Poser brennt wieder Licht«, so der stellvertretende Bürgermeister Alexander Kloss. Einbecks Bürger würden mit dem Namen Walter Poser, der an dieser Stelle 1949 sein Unternehmen errichtete, das Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit zum Anfassen verbinden. Bis zu 850 Menschen wurden von ihm nicht nur beschäftigt, sondern mit Achtung und Würde behandelt. Walter Poser sei eine Unternehmerpersönlichkeit gewesen, die Belegschaft hatte teil am gemeinsam erarbeiteten wirtschaftlichen Erfolg. Er verhalf den Mitarbeitern zu eigenem Wohnraum und zu günstigen Krediten, er prägte mit sozialem Engagement einen ganzen Stadtteil. Viele Einbecker würden, wie er auch, nach wie vor persönliche Erinnerungen oder Begegnungen mit dem Grundstück verbinden: wenn der Vater dem Großvater mittags das Essen gebracht habe oder wenn es in der Tanzstunde im Poser-Casino zu viele Jungen und zu wenig Mädchen gab. 37 Jahre nach dem Tod Walter Posers verbinde Einbeck mit seinem Namen mehr als die Erinnerung an die gute alte Zeit. Die Stadt wünsche sich, dass mit den hier entstehenden Geschäften wieder neue Arbeitsplätze kämen, dass das Leben um Poser wieder pulsiere und dass von diesem Ort neue Impulse für die gesamte Stadt, auch für die Innenstadt, ausgehen würden. Mit Marcus Schlösser und Thomas Leimbach habe man zwei Partner gefunden - beziehungsweise die Partner hätten Einbeck gefunden -, denen der Umgang mit der Geschichte dieses Areals bei ihrer Planung wichtig gewesen sei. Sie ließen die Bevölkerung von Anfang an teilhaben an der gigantischen baulichen Veränderung, und die positive Entwicklung der Stadt liege ihm spürbar am Herzen. Im Namen von Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek und von Walter Posers Tochter Dagmar Bergmann sowie von Rat und Verwaltung danke er Schlösser und Leimbach für ihr unermüdliches Wirken. Er wünsche sich, dass die Walter-Poser-Straße die Einbecker künftig nicht nur schneller von A nach B bringe, sondern auch die Erinnerung an einen der größten Unternehmer dieser Stadt lebendig halte.

Alexander Kloss und Marcus Schlösser enthüllten gemeinsam das Schild »Walter-Poser-Straße«, anschließend durchschnitten sie mit Karl Brünig, mit 98 Jahren ältester lebender Poser-Mitarbeiter, das symbolische Sperrband. Die Sperrböcke wurden aufgeladen und die Ampeln freigeschaltet, bevor die ersten Fahrzeuge die Straße benutzten.

Einschließlich der Nebenanschlüsse beträgt die Länge der Gesamtbaumaßnahme 367 Meter. Der beidseitige Fußweg ist zwei bis 2,50 Meter breit, im Bushaltestellenbereich drei Meter. Die Radwege sind 1,35 Meter breit, die Fahrbahnen 2,65 bis 3,40 Meter. »Innerorts handelt es sich um eine der breitesten und komfortabelsten Straßen für alle Verkehrsteilnehmer«, führte Thomas Leimbach aus. Sicherheit und leichte Orientierung der Verkehrsteilnehmer würden durch sorgfältige Markierung unterstützt. Der Kreisel hat einen Durchmesser von 34 Metern einschließlich Fußweg, die Fahrbahn ist hier sechs Meter breit.

Rund 70.000 Euro wurden im Rahmen der Tiefbauarbeiten für Versorgungsleitungen ausgegeben, die Kosten für Erd- und Straßenbauarbeiten beliefen sich auf 900.000 Euro. Nicht enthalten sind darin die Investitionen für Planung, Ampelanlage an der Kreuzung Hannoversche Straße/Walter-Poser-Straße sowie für die Nebenarbeiten.ek