Für bessere Klimapolitik

Kundgebung auf dem Einbecker Marktplatz

Das wird nicht die letzte Demo in Einbeck gewesen sein: Norea Re, Helene Deichmann und Hinrich Borchardt hatten aufgerufen zu einer Demo für bessere Klimapolitik und unterstützen damit die Bewegung »Fridays for Future«.

Einbeck. Gestern Mittag auf dem Marktplatz: Schüler und Erwachsene streiken für mehr Klimaschutz und sind damit Teil der weltweiten Bewegung »Fridays for Future«. Norea Re, Helene Deichmann und Hinrich Borchardt hatten dazu aufgerufen, für eine bessere Klimapolitik zu demonstrieren.

Mehr als 60 Schüler der Goetheschule und der IGS haben - wie auch einige Erwachsene - damit die »Fridays for Future«-Bewegung unterstützt. Gestreikt wurde allerdings nicht in der Schulzeit. »Wir sind erst am Anfang«, stellten die Initiatoren fest, und sie freuten sich, dass so viele auch in ihrer Freizeit gekommen waren.

Für sie ist der Klimawandel längst eine reale Bedrohung für ihre Zukunft. Sie werden die Leidtragenden des Klimawandels sein. Die Hitze und Dürre des letzten Sommers, die ganz Europa ausgetrocknet haben, die Stürme, Überschwemmungen, das Schmelzen der Eiskappen, die Überhitzung der Meere - das alles zeige, dass der Klimawandel Realität sei, so die Redner.

Mit Plakaten wie »There is no planet B, save planet A« unterstrichen sie ihre Forderung: die Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Erderwärmung deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Denn im vergangenen Jahr sei innerhalb von drei Monaten bereits soviel CO2 ausgestoßen worden, wie im ganzen Jahr hätte ausgestoßen werden dürfen.

Die Treibhausgas-Emissionen würden seit Jahren steigen, noch immer würden Kohle, Öl und Gas abgebaut. Und die Politiker würden nichts unternehmen. Vorbild für die Klimastreiks ist die Schülerin Greta Thunberg. Die 16-jährige Schwedin bestreikt seit Monaten freitags die Schule, um für echten Klimaschutz zu kämpfen.

Weltweit haben sich ihr Tausende Schüler angeschlossen und demonstrieren unter dem Motto »Fridays for Future« vor den Parlamenten, statt in die Schule zu gehen. »Gretas Einsatz für das Klima beeindruckt uns«, stellen die Schüler fest. Ihre deutlichen Worte in Richtung Politik wurden zitiert.

Einig sind sich die Einbecker Schüler aber auch, dass jeder Einzelne etwas tun kann: mehr Fahrrad statt Auto fahren, weniger Fleisch essen und weniger verpackte Dinge kaufen. »Wir würden uns freuen, wenn ihr mitmacht«, so Re, Borchardt und Deichmann. Laut der Seite »fridaysforfuture.org« waren gestern rund 1.660 Kundgebungen in 105 Ländern geplant.

In Deutschland wollten Schüler an etwa 200 Orten demonstrieren, davon sind rund 30 in Niedersachsen. Hinter die Streikenden haben sich auch rund 12.000 Wissenschaftler gestellt. Die Anliegen der jungen Menschen seien berechtigt und gut begründet, heißt es im Aufruf der Gruppierung »Scientists4Future«.sts