Frühjahrsbelebung setzt sich auf Arbeitsmarkt durch

15- bis 25-Jährige profitieren von Entwicklung / Arbeitslosenquote beträgt acht Prozent / 144 offene Stellen in Einbeck

Um 45 auf 1.443 Personen verringert hat sich die Zahl der Arbeitslosen in Einbeck. Das waren 28 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug im Mai in Einbeck acht Prozent, im Landkreis Northeim 6,8 Prozent. In Einbeck meldeten sich 270 Personen arbeitslos, gleichzeitig beendeten 319 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Seit Jahresbeginn gab es 1.532 Arbeitslosmeldungen, dem gegenüber stehen 1.581 Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit.

Einbeck. 1.443 Personen (im April: 1.488) waren in Einbeck ohne Beschäftigung, darunter 780 Männer (48 weniger) und 663 Frauen (drei mehr). Beim Arbeitsamt registriert waren 103 15- bis 25-Jährige (drei mehr), 528 50-Jährige und älter (einer weniger), 615 Langzeitarbeitslose (neun mehr), 76 Schwerbehinderte (sechs mehr) und 153 Ausländer (vier weniger). Die Arbeitslosenquote sank von 8,2 auf acht Prozent.

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Mai um vier auf 144 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 24 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Mai 98 neue Arbeitsstellen, zwei mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 349 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 42.Leistungen vom Arbeitsamt bezogen 384 Personen, im April waren es noch 405. Darunter waren 188 Männer (28 weniger) und 196 Frauen  (sieben mehr). Von Arbeitslosengeld lebten 45 15- bis 25-Jährige (drei weniger), 174 50-Jährige und älter (einer weniger), 57 Langzeitarbeitslose (acht mehr), 40 Schwerbehinderte (vier mehr) und 17 Ausländer (drei mehr).

1.059 Personen und damit 24 weniger bezogen Sozialleistungen, darunter 592 Männer (20 weniger) und 467 Frauen (vier weniger). Von Hartz-IV lebten 58 15- bis 25-Jährige (sechs mehr), 354 50-Jährige und älter (gleichbleibend), 558 Langzeitarbeitslose (einer mehr), 36 Schwerbehinderte (zwei mehr) und 136 Ausländer (sieben weniger).

Auch im Mai setzte sich die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt in Südniedersachsen fort. Wie die Agentur für Arbeit Göttingen mitteilte, sank die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum April um 481 beziehungsweise 3,1 Prozent auf 14.985. Binnen Jahresfrist verringerte sich die Arbeitslosenzahl um 11,9 Prozent oder 2.021.Überdurchschnittlich profitierte die Gruppe der 15- bis 25-Jährigen von der positiven Entwicklung am Arbeitsmarkt in Südniedersachsen. Hier sank die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahresmonat um 14 Prozent oder 189 auf 1.159. Im Vergleich zum April sank die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen um 81 oder 6,5 Prozent. Schwieriger gestaltet sich hingegen nach wie vor der Arbeitsmarkt für Ältere. Im Mai waren 31,8 Prozent aller Arbeitslosen in Südnie- dersachsen 50 Jahre und älter. Zwar stieg die Zahl älterer Beschäftigter in den letzten Monaten kontinuierlich an und lag mit 44.169 im September 2011 sechs Prozent über dem Wert des Vorjahresquartals. Dennoch ist es für ältere Arbeitslose nach wie vor schwieriger, einen neuen Arbeitsplatz zu finden als für jüngere Bewerber. Im Mai waren 4.764 Menschen über 50 Jahre arbeitslos gemeldet. Das waren 35 beziehungsweise 0,7 Prozent weniger als im April. Gegenüber dem Vorjahresmonat sank die Zahl zwar um 271, der Rückgang von 5,4 Prozent blieb jedoch deutlich hinter dem der anderen Altersgruppen zurück.Klaus-Dieter Gläser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Göttingen, wirbt für Beschäftigungschancen der Generation 50plus: »Wir stellen immer wieder Bedenken auf Arbeitgeberseite wegen möglicher altersbedingter Minderleistungen fest. Abhängig von der jeweiligen Branche beziehungsweise dem konkreten Arbeitsplatz lassen sich diese pauschal sicherlich nicht von der Hand weisen. Dennoch ist die rein körperliche Leistungsfähigkeit nur ein Aspekt neben anderen. Meiner Einschätzung nach wird die Erfahrung und das in der Praxis erworbene Wissen älterer Arbeitsuchender, die Routine und die durch Lebens- und Arbeitserfahrung erworbene Souveränität zu wenig gewürdigt. Dabei sind wir alle gut beraten, gerade mit Blick auf den demografischen Wandel und die vielerorts wachsenden Fachkräftebedarfe diese Ressourcen zu nutzen.«Nach einem starken Rückgang der Arbeitskräftenachfrage im April erreichte der Stellenzugang im Mai in Südniedersachsen wieder das Vorjahresniveau. Im vergangenen Monat meldeten Betriebe und Verwaltung der Arbeitsagentur 972 freie Arbeitsplätze, 163 oder 20,1 Prozent mehr als im Vormonat und vier oder 0,4 Prozent mehr als im Mai 2011. Insgesamt konnten Arbeitsuchende in Südniedersachsen unter 2.034 bei der Agentur für Arbeit gemeldeten Stellen auswählen, Seit Oktober 2011 haben sich 2.765 Ausbildungsplatzbewerber bei der Agentur für Arbeit Göttingen und den Jobcentern im Agenturbezirk gemeldet, 171 oder 6,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Davon warten noch 1.197 auf die Zusage eines Arbeitgebers. Auf der anderen Seite haben Betriebe und Verwaltung 2.301 Ausbildungsplätze und duale Studienangebote bei der Agentur für Arbeit gemeldet, 36 oder 1,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. 1.058 Lehrstellen waren im Mai noch nicht ab-schließend besetzt.

In den drei zum Agenturbezirk Göttingen gehörenden Landkreisen Göttingen, Northeim und Osterode sank die Arbeitslosigkeit, sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch zum Mai 2011. Im Landkreis Göttingen waren im Mai 7.574 Menschen arbeitslos gemeldet, 245 weniger als im April und 1.507 weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote lag bei 5,9 Prozent und damit 1,3 Prozentpunkte unter dem Wert vom Mai 2011. Im Landkreis Northeim waren 4.758 Menschen arbeitslos, 181 weniger als im April und 217 weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote betrug 6,8 Prozent, im Mai 2011 hatte sie bei 7,1 Prozent gelegen. Auch im Landkreis Osterode am Harz ging die Arbeitslosigkeit zurück, die Arbeitslosenquote lag mit 8,8 Prozent einen Prozentpunkt unter dem Vorjahreswert. Im Mai waren hier 3.324 Menschen arbeitslos, 120 weniger als im April und 424 weniger als im Vorjahresmonat.

Auch in den Nachbarbezirken der Göttinger Arbeitsagentur sank die Arbeitslosigkeit, die Arbeitslosenquoten lagen allesamt unter der vom Mai 2011. In Hildesheim sank die Arbeitslosenquote auf 7,2 Prozent (Vorjahresmonat: 7,9 Prozent) und in Hameln auf 7,8 Prozent (8,0 Prozent). In Goslar betrug die Arbeitslosenquote 8,6 Prozent (9,2 Prozent). Der auf hessischer Seite angrenzende Agenturbezirk Kassel wies eine Arbeitslosenquote von 6,4 Prozent aus (6,7 Prozent), im thüringischen Nachbarbezirk Nordhausen lag die Arbeitslosenquote bei 9,1 Prozent (9,8 Prozent).sts