Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung

Für den »Magneten« gerüstet sein

Verkehrsplanung zum Bebauungsplan »Möncheplatz« beraten / Kreisel für Anlieferung

Mit den Stimmen von SPD und FDP hat der Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung jetzt die Verkehrsplanung zum Bebauungsplan Nummer 70 »Möncheplatz« empfohlen. Im vergangenen Herbst wurde die Aufstellung des Angebotsbebauungsplanes beschlossen, damit kann das Areal potenziellen Investoren für die Errichtung eines Kaufhauses angeboten werden. Damit verbunden ist auch die notwendige Neuregelung der Verkehrsführung.

Einbeck. Thomas Müller und Heidi Ueberholz, Mitarbeiter der Ingenieurgemeinschaft Schubert aus Hannover, stellten die Ausarbeitung vor. Einige Fahrbeziehungen würden bei einer Bebauung des Möncheplatzes entfallen, stellten sie nach einer intensiven Bestandsaufnahme und Verkehrserhebungen vor Ort fest. Insgesamt 360 Stellplätze wurden in der Umgebung des Möncheplatzes gezählt, 280 am Neuen Rathaus. Der Möncheplatz werde in Richtung Norden und Süden von jeweils 2.000 Fahrzeugen pro Tag genutzt, die Dr.-Friedrich-Uhde-Straße von 2.500 Fahrzeugen, die Grimsehlstraße von 3.500 bis 4.000 Fahrzeugen pro Tag. Rund 200 Radfahrer wurden am Stichtag auf dem Neuen Markt gezählt. Die Auslastung der Parkplätze auf dem Möncheplatz sei relativ hoch, sie liege nachmittags bei bis zu 80 Prozent. Wichtig sei auch die Bushaltestelle, die kurze Wege in die Fußgängerzone ermögliche.

Kernaufgabe der Verkehrsplanung war es, die wesentlichen Grundzüge einer verkehrlichen Neuordnung zu entwickeln. Dabei stehe mit dem Wegfall der Umfahrungsmöglichkeit des Möncheplatzes die Führung der Verkehrsabläufe über die Ostseite des Möncheplatzes und die Dimensionierung dieses Straßenraumes im Vordergrund. Zu berücksichtigen waren auch der Lieferverkehr für das geplante Kaufhaus sowie die Auswirkungen auf den ruhenden Verkehr beim Wegfall des Parkplatzes Möncheplatz und die Errichtung einer Tiefgarage. Kernpunkte des Konzepts sind eine Einbahnstraßenregelung von Norden nach Süden, die Bevorrechtigung der Führung Dr.-Friedrich-Uhde-Straße/Möncheplatz, eine Anordnung der Bushaltestelle an der Ostseite des geplanten Kaufhauses, die Festlegung einer Straßenbreite von insgesamt 13 Metern für die Straße Möncheplatz und die Ausbildung eines Minikreisels an der Südseite im Bereich Rosental/Hören, um vor allem dem Anlieferverkehr Rechnung zu tragen.

Mit dem vorgelegten Konzept wollen die Planer eine Möglichkeit aufzeigen, die durch eine Überbauung des Möncheplatzes zum Zweck der Ansiedlung eines »Einkaufsmagneten« in der Kernstadt Einbeck eintretenden Veränderungen hinsichtlich des Verkehrs sinnvoll und verträglich zu regeln. Die erforderlichen Verkehrsflächen müssen planungsrechtlich gesichert werden. Auf dieser Grundlage soll nun eine Vorentwurfsplanung einschließlich einer Kostenschätzung aufgestellt werden. Insgesamt würden die Planungskosten, berichtete Baudirektor Gerald Strohmeier, »deutlich unter 30.000 Euro« liegen.

Während Walter Schmalzried, CDU, seine Ablehnung des gesamten Projekts deutlich machte, hielt Dr. Ewald Hein-Janke, Grüne, die Lösung der Verkehrsführung immerhin für »akzeptabel«. Allerdings sei auch er gegen das Projekt.

Ein positives Signal kam von Dr. Reinhard Binder, FDP: Die Liberalen begrüßten die Lösung, auf dieser Basis könne man den Platz weiterentwickeln. Auch Margrit Cludius-Brandt, SPD, sah in den Plänen einen notwendigen Schritt, um das Projekt weiterzubringen. Er erhoffe neue Impulse für die Stadt durch den Angebotsbebauungsplan, ergänzte Wolfgang Sckopp, SPD.

Mit den Stimmen von SPD und FDP und gegen CDU und Grüne wurde der Verkehrsplanung für den BereichMöncheplatz zugestimmt. Das Planungskonzept soll als Grundlage für den Bebauungsplan Nummer 70 »Möncheplatz« eingestellt werden.ek