Für Ideenreichtum und Kreativität großen Respekt gezollt

Schreibwettbewerb der Goetheschule: 103 Teilnehmer / Die rosarote Brille von Marica Hundertmark landet auf Platz eins

Günther, der Treckerfahrer, Zitronenfalter, Pommes oder Sayuri - selbst bei der Wahl ihres Pseudonyms bewiesen die Goetheschüler Fantasie: Am zehnten Schreibwettbewerb nahmen diesmal 103 Schüler teil, entwarfen die verschiedensten Beiträge zum Thema »Augen-Blicke« und bereiteten der Jury damit große »Lesefreude«.

Einbeck. Als einen »Höhepunkt« im Schuljahr wertete Schulleiter Hartmut Bertram den Schreibwettbewerb. Für die Jury freute sich Arne Radtke-Delacor, Vorsitzender des Schulelternrates, über die zahlreiche Teilnahme am Wettbewerb. Jury-Mitglied Karin Wiedermann stellte fest, dass das Thema »Augen-Blicke« den Schülern eine Vielzahl von Möglichkeiten eröffnet habe. Die Anzahl der Beiträge, der Ideenreichtum und die Kreativität hätten die Jury überrascht. Lustige und traurige Geschichten, Interviews, Theatertexte und wissenschaftliche Abhandlungen wurden von 103 Schüler eingereicht. Bei keinem Beitrag habe man das Gefühl gehabt, dass nur einfach so ein paar Sätze aufgeschrieben worden seien. Wiedermann lobte den Einsatz der Schüler und zollte ihnen »allerhöchste Anerkennung und Respekt«. Ein Beitrag, der aus dem Internet abgeschrieben wurde, kam nicht in die Wertung.

Der erste Preis ging - zum wiederholten Mal - an Marica Hundertmark (9f3) für ihren »Zeitungsartikel«, verfasst unter dem Pseudonym Rosa Rot. Erschienen im »Einbecker Morgenboten«, entwarf sie eine rosarote Brille, die Einfluss auf zwischenmenschliche Beziehungen nimmt: Mit »smart view« erscheint die ganze Welt hell und positiv, verwaschenes Uni-Grau verschwindet.

Mit dem Theaterstück »Die etwas anderen Augenblicke« sicherte sich Nele Borchert (8k1) den zweiten Platz. Auf die Bühne gebracht von ihren Klassenkameraden, entwickelte sich ein Dialog zwischen verschiedenen Familienmitgliedern. Für jeden hat ein unvergesslicher Augenblick eine andere Bedeutung - Musik, ein romantischer Kuss, die wissenschaftliche Sicht oder Geborgenheit. Die »Seherin«, hinter der sich Isabelle Grupe (10a) verbirgt, ging in ihren »Augen-Blicken« darauf ein, dass jeder seine eigene Brille trägt. Augen, schreibt sie, können viel ausdrücken - Stumpfheit oder Leere. Als Blinder aber sieht man klarer ale je zuvor.

Henrike Senger (8k1) ist mit ihrem Text »Ein Augenblick, den man nie vergisst« auf dem vierten Platz gelandet. Zum vierten Mal ist sie unter den Preisträgern. Sie entwickelte eine Happy-End-Geschichte über eine zufällige Begegnung. Auf Platz fünf wählte die Jury Tabea Isabell Bartols (9k1), alias Sayuri. Die Schreiberin befragt dabei verschiedene Passanten nach ihre Assoziationen zum Thema »Augenblick«. Am Ende stellt sie fest, dass jeder für sich selbst die Bedeutung herausfinden muss. Die Zeit besteht aus Augenblicken, aus Erinnerungen, die man nie wieder loslässt. »Mit Gedanken an den 11.09.11. Ein Augenblick« errang Vivien Hunold (10d) Platz sechs. Augenblicke sind verschiedenste Momente - sie können Menschen zusammenführen oder auch alles zerstören.

Der Sponsor Christoph Bajohr von Bajohr Optic überreichte den Erstplatzierten Geldpreise und Urkunden. Alle Teilnehmer konnten sich über Leuchtlupen freuen. Die Klassenwertung entschied die 10d für sich: Alle Schüler dieser Klasse reichten einen Beitrag ein und erhielten dafür einen zusätzlichen Wandertag.

Mit großem Dank verabschiedet wurde Werner Sprecher. Sieben Jahre hat er sich um den Schreibwettbewerb gekümmert, die Jury akzeptierte seinen Rückzug »schweren Herzens«, ebenso bedauerte Schulleiter Hartmut Bertram, dass Sprecher künftig nicht mehr dabei ist. Werner Sprecher betonte, dass es ihm viel Spaß gemacht habe, die Schüler zu motivieren, frei zu schreiben - ganz ohne Notendruck.Für den musikalischen Rahmen sorgten Elias Pasche, Julius Ganßmann, der Projektchor, Friederike Zaeh, Laura Kensy, für die Technik Moritz Brödner und Clemens Lechte.

Im kommenden Jahr wird es eine Neuauflage des Schreibwettbewerbs geben. Sponsor ist die Firma Erler und Pach.sts

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