Für jeden Schüler das passende Rezept

Planungsgruppe und Gründungskollegium der IGS Einbeck nimmt Arbeit auf | Investitionen in Umbau

Zum neuen Schuljahr, also am 11. September, öffnet in Einbeck im Gebäude der Bendow-Schule am Hubeweg die IGS Einbeck. Vorgestellt wurde jetzt die Planungsgruppe, die die für Einbeck neue Schulform vorbereitet. Diese Gruppe bildet zugleich das künftige Kollegium, das die Schul­kinder bis zur zehnten Klasse unterrichtet.

Einbeck. An der IGS arbeiten Lehrer aller Schulformen. Ein Lehrerteam kümmert sich um jeweils einen Jahrgang. Innerhalb der Klassen bilden jeweils vier bis sechs Schüler ein Arbeitsteam, die sogenannte Tischgruppe. Der Unterricht erfolgt im Klassenverband, Aufgaben werden je nach Förder- oder Forderbedarf differenziert gestellt.

Die IGS ist eine Angebotsschule, die Eltern müssen ihr Kind – wie an anderen Schulen auch – anmelden. Die IGS sei eine Schule für alle Kinder, erklärte Christa Markert, Dezernentin für Gymnasien und Gesamtschulen der Niedersächsischen Landesschulbehörde. Der Vielfalt der Begabungen der Schüler werde in den Blick genommen,  denn Kinder sollten hier gestärkt werden und lernen, in einer Gemeinschaft zu leben. Das Lernen erfolge ausgehend von den Ressourcen der Kinder, und so entwickele sich eine »Ich-kann-Schule«. Dem Können der Kinder werde Wertschätzung entgegen gebracht.

Zur Planungsgruppe der IGS gehören Siegfried Pinkepank, Rektor der Wilhelm-Bendow-Hauptschule, als Leiter, Sandra Meusel, Konrektorin der KGS Gieboldehausen, Sascha Mroß, Oberschule Sollingschule, Jessica-Sabrina  Leonhardt, Bendow-Schule, Holger Auer, Bendow-Schule, und Sabine Greß, Bendow-Schule. Sie werden im nächsten Jahr auch das Lehrerkollegium der IGS Einbeck bilden. Insgesamt werde es bei einer Vierzügigkeit acht Lehrer-Vollzeit-Stellen geben, so Markert.

Unterrichtsfreie Zeit wird die Planungsgruppe künftig wenig haben, muss doch unter anderem das pädagogische Konzept samt Rhythmisierung der Stunden, die Auswahl der Schulbücher oder auch die Ganztagsbetreuung jetzt entwickelt werden.  Das sei viel Arbeit, doch das Team geht mit Elan an die Sache. Die Planungsgruppe ist sicher, dass die IGS eine gute Schulform ist: Greß meint, dass in einer IGS die Kinder »mitgenommen werden«, Leonhardt verspricht sich engen Kontakt zwischen Schülern und Lehrern, Auer sieht die neue Schulform als »Herausforderung«. Pinkepank freut sich, Entwicklungsarbeit leisten zu können. Jetzt gelte es,  die in Einbeck eher unbekannte Schulform publik zu machen, beispielsweise auch mit einer homepage. Elternabende hat man bereits organisiert. An der Schule soll Wissen erworben werden, die Schüler sollen daran Freude haben und bereit sein, Leistungen zu erbringen, hofft Markert.

Die IGS wird Ganztagsschule, und Pinkepank wünscht sich, bestehende Kooperationen mit Vereinen weiter ausbauen zu können. Die derzeitige Schullandschaft »schreie nach dieser Schulform«. Vom »Hochbegabten bis zum Kind mit Handicap« – für alle Kinder finde man an dieser Schule die passenden Rezepte, sind sich die Lehrer sicher.  

Für den Schulträger freute sich Landrat Michael Wickmann, dass die IGS in Einbeck nun starten kann. Verbunden mit der IGS ist ein Umbau des Schulzentrums: Zunächst stehen 740.000 Euro bereit für eine Mensa, die im nördlichen Bereich des Eingangsbereichs angelegt wird. Sie bietet Platz für 120 Schüler und ist rund 260 Quadratmeter groß. Weitere 110.000 Euro fließen in den Bau von Aufzug und Rampe, um die Voraussetzungen für die Inklusion zu schaffen. Schrittweise umgebaut werden auch die Klassenräume, da das Konzept der IGS auch Gruppenräume nötig macht. Gleichzeitig läuft die Wilhelm-Bendow-Schule aus, noch neun bis zehn Klassen werden im ersten Stock der IGS untergebracht. 500.000 Euro stehen zunächst für den Umbau der Räume bereit. Die Umbauar­beiten werden voraussichtlich in die Sommerferien gelegt.

Zunächst aber freut sich das Kollegium der Bendow-Schule auf diese »tolle Schulform«. Pinkepank, erinnerte daran, dass die IGS-Initiative mit Lehrern und Eltern bereits seit fünf Jahren aktiv sei und die gewünschte Schulform nun  endlich umgesetzt werden kann.oh