Für Patienten ein möglichst angenehmes Umfeld schaffen

Verein der Freunde und Förderer des Sertürner-Krankenhauses besteht seit zehn Jahren / Viele Projekte konnten unterstützt werden

Auf den Tag zehn Jahre ist es morgen her, dass der Verein der Freunde und Förderer des Sertürner-Krankenhauses gegründet wurde. Seither hat der Vorstand bei wachsender Mitgliederzahl des Vereins viel zum Wohl der Patienten erreicht, und er nimmt das Jubiläum zum Anlass, eine positive Bilanz zu ziehen.

Einbeck. Elf Mitglieder haben am 29. Juli 2002 den Krankenhaus-Förderverein gegründet mit dem Ziel, Maßnahmen und Projekte zu unterstützen, die den Patienten während ihres Au-fenthaltes im Einbecker Sertürner-Krankenhaus zugute kommen. Unter der Leitung der ersten Vorsitzenden Karin Schramm und ihrer Vorstandskollegen sind zahlreiche Vorhaben umgesetzt worden. »Meine Vorgängerin hat viel Aufbauarbeit geleistet«, würdigt die neue Vorsitzende Brunhild Vatterodt, die seit einigen Wochen im Amt ist, diese Leistung. Es sei gelungen, den neu gegründeten Verein bekannt zu machen und Mitglieder zu werben.

Bereits zehn Monate nach der Gründung konnte im April 2003 das 100. Mitglied begrüßt werden. Derzeit zählt der Verein rund 150 Mitglieder; das sei eine über die Jahre konstante Zahl, berichtet Schriftführerin Astrid Stitz. Zu den ersten Aufgaben, die sich der junge Verein gestellt hatte, gehörte die Beschaffung von Kofferkulis, mit denen die Patienten ihr Gepäck leichter transportieren konnten. Zusätzliche Handläufe im Treppenhaus wurden angebracht, Informationsmappen für die Patientenzimmer beschafft und Stoff-Umhängetaschen für Patientenunterlagen zur Verfügung gestellt.

Mit der Umgestaltung der Außenanlage wurde ein umfangreiches Projekt in Angriff genommen, gegliedert in drei Bauabschnitte. Der Garten, freut sich der Vorstand über diese Investition, werde rege genutzt, täglich treffe man dort Patienten, die die schöne Anlage nutzen. Pavillons und Sonnenschirme machen den Aufenthalt zusätzlich angenehm. Immerhin wurden innerhalb von drei Jahren rund 49.200 Euro dafür bereitgestellt. Im letzten Schritt wurde auch das Rondell unmittelbar vor dem Haus verschönert. Aber auch die Grünfläche auf der Südseite des Krankenhauses ist auf Initiative des Fördervereins neu gestaltet worden, unter anderem mit einem Kräutergarten.

Ein Aquarium wurde 2007 aufgestellt, ein Mitarbeiter kümmert sich ehrenamtlich darum, und der bunte Blick auf die Fische interessiert die Patienten sehr. Eine wichtige Verbesserung sind auch die Fliegengitter für die Patientenzimmer, die ab 2005 nach und nach installiert wurden.

Ein paarmal hat ein Weihnachtsbasar stattgefunden. Tradition hat bereits die Fernsehfreischaltung zwischen Weihnachten und Silvester oder zu Ostern, was denen, die die Feiertage im Krankenhaus verbringen müssen, Gratisfernsehen ermöglicht. Der Internet-Platz im Eingangsbereich, ausgerüstet mit W-Lan und Möglichkeit zum Mail-Abruf, wird von den Patienten auch gut angenommen. Für die jüngsten Patienten werden Kuscheltiere vorgehalten: »Bei einem Notfall ist das Stofftier vermutlich das Letzte, woran die Eltern denken - bei uns bekommen die Kleinen dann etwas zum Festhalten bei der Untersuchung«, erläutern Astrid Stitz und Brunhild Vatterodt. Auch die Hospizgruppe hat mehrfach Spenden erhalten. Mit den Anschaffungen werden Sterbende auf ihrem letzten Weg begleitet.

Sehr beliebt sind die medizinischen Vorträge, zu denen der Förderverein regelmäßig einlädt. Der Verein sieht sich dabei als Bindeglied zwischen Krankenhaus und Bevölkerung. Dabei werden unterschiedliche Themenbereiche angesprochen: Diabetes, Bluthochdruck, künstliche Gelenke, Kniespiegelungen oder Onkologie. Neue Ärzte nutzen die Gelegenheit, sich hier vorzustellen, und in der vergangenen Woche stand beim letzten Vortrag vor der Sommerpause die Schulter im Mittelpunkt. Schließlich trägt der Förderverein dazu bei, dass die Patienten auf den Stationen täglich die Einbecker Morgenpost lesen können.

Sowohl Wünsche von Patienten als auch Vorschläge von Mitarbeitern für Verbesserungen sind dem Förderverein willkommen. So wurden beispielsweise für die Kurzzeitpflege Spiele und Musikinstrumente angeschafft. Gut für ihren Start sei gewesen, dass das Vorstandsteam zum Teil lange dabei sei, erfahren und gut eingearbeitet: »Das läuft wie geschmiert«, freut sich die neue Vorsitzende.

Eine besondere Feier zum Zehnjährigen ist nicht geplant. Im September soll es mit den Vorträgen weitergehen, wobei sich Brunhild Vatterodt auch vorstellen könnte, einmal nicht-medizinische Themen in den Fokus zu rücken. Am Teich ist der Bachlauf defekt, die Reparatur steht ebenfalls auf der Agenda des Vereins. Weitere Aufgaben warten, deshalb ist es auch ein Ziel, neue Mitglieder zu gewinnen - der Mindestbeitrag liegt bei 25 Euro pro Jahr. Zum finanziellen Polster tragen aber nicht nur die Mitglieder mit ihren Beiträgen bei, sondern teilweise treue und langjährige Spender bedenken den Verein auch immer wieder. Weitere Informationen gibt es im AWO Sertürner-Krankenhaus, Telefon 05561/940-202.ek