Land und Menschen kennenlernen

Gapp-Austausch: 24 amerikanische Jugendliche zu Gast

Seit mehr als 30 Jahren gibt es den Gapp-Austausch zwischen der Goetheschule und Ogden. Zurzeit sind 24 amerikanische Jugendliche in Einbeck, um den deutschen Alltag kennenzulernen. Im Alten Rathaus wurden sie empfangen von Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek.

Einbeck. Zu Gast in Einbeck sind zurzeit amerikanische Jugendliche. Die Schüler verschiedener High Schools der Stadt beziehungsweise des Bezirks Ogden lernen Deutsch und nehmen am Gapp-Austausch mit der Goetheschule teil. Bis zum 14. Juni werden sie den deutschen Alltag in ihren Gastfamilien kennenlernen. Durch die Pensionierung des amerikanischen Lehrers hat sich der Ablauf des Austausches verändert.

Vor ihrer Ankunft in Einbeck waren die Jugendlichen bereits in Berlin beziehungsweise Potsdam, Wittenberg und Dresden sowie in der Gedenkstätte Buchenwald. Neu ist, dass die Amerikaner zuerst ihre Reise antreten. In Einbeck wurden die Gäste von Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek im Alten Rathaus willkommen geheißen.

Während ihres Besuchs würden die Amerikaner viel über Einbeck, Niedersachsen und Deutschland erfahren. Einiges werde ihnen ungewohnt erscheinen, doch genau darin liege der Reiz des Schüleraustausches - »Erfahrungen sammeln, die das weitere Leben prägen«. Die Bürgermeisterin appellierte an die Jugendlichen, die Chance zu nutzen, Land und Menschen kennenzulernen und Freundschaften zu entwickeln.

Ganz nebenbei könnten sie ihre Sprachkenntnisse verbessern. Michalek wünschte »wunderschöne Tage in Einbeck« und freute sich über den Eintrag der Schüler in das Gästebuch der Stadt. Begleitet werden die Amerikaner von Carolyn und Keith Sandstrom sowie Russ und Sheri Porter.

Carolyn Sandstrom ist Deutschlehrerin und betreut den Austausch seit der Pensionierung von Gary Adams. Russ Porter unterrichtet ebenfalls an einer High School der Stadt Ogden, allerdings kein Deutsch, und ist zudem Bürgermeister der Stadt beziehungsweise des Bezirks South Ogden.

Christoph Schnapperelle, Lehrer an der Goetheschule, ist auf deutscher Seite neben Alexandra Mahlmann für den Austausch zuständig. Er ist froh, dass der Austausch, der seit mehr als 30 Jahren besteht, von Sandstrom übernommen wurde und fortgeführt wird.

»Alle Goetheschüler, die in der Vergangenheit am Austausch beteiligt gewesen sind, würden sicherlich die Bedeutung des Austausches unterstreichen - auch weil er eine einmalige Gelegenheit bietet, ein befreundetes und zugleich doch anderes Land und dessen Leute kennenzulernen«, so Schnapperelle.

Die 24 Goetheschüler werden sich diesen Herbst nach Ogden aufmachen und zwei Wochen bei den Familien bleiben. Danach gehen sie auf eine Rundreise, die durch den Südwesten der USA führt und die Vielfalt des Landes deutlich macht. Die 24 amerikanischen Gäste erleben eine Stadtführung in Einbeck, besuchen KWS und unternehmen einen gemeinsamen Tagesausflug zum Schloss Marienburg und nach Hameln.

In erster Linie sollen die Gäste aber die Zeit in den Familien und an der Goetheschule genießen und das Leben einer deutschen Familie kennenlernen. Ogden liegt im US-Bundesstaat Utah, eingebettet zwischen großem Salzsee und dem Wasatch-Gebirge. Geprägt ist Ogden durch die Kirche der Heiligen der letzten Tage (Mormonen).

In der Historie war die erst im 19. Jahrhundert gegründete Stadt der Punkt, an dem sich die Schienen der amerikanischen Eisenbahn, die den Westen erschloss, trafen. Auch in der Geschichte des »Wilden Westens« spielte Ogden keine unerhebliche Rolle: Hier arbeitete mit John Browning der Mann, der diverse Revolver und Handfeuerwaffen entwickelte. Heute ist Ogden unter anderem ein Zentrum der weltweiten Ski- und Outdoor-Industrie.sts