Gegenseitige Hilfe lohnt sich

DRK-Betreuungsverein unterstützt hilfebedürftige Menschen vielfältig

Einbeck. Gemäß der Aussage von Friedrich Schiller: »Dem Nächsten muss man helfen, es kann uns allen ja Gleiches begegnen«, sei es das Ziel, hilfebedürftigen Menschen bei ihrem Lebensweg Unterstützung zu gewähren, denn eine solche Situation könnte jede Person ereilen, erklärte Büngel. Während früher mehrere Generationen in einer Familie auf sich achtgegeben hätten, gebe es heute viele Vereinsamungen, fehle oft die »helfende Hand« oder die Angehörigen seien überfordert, sich um die speziellen Beeinträchtigungen zu kümmern. Die Überlegungen, einen Betreuungsverein zu gründen, seien aus dem Bedarf gewachsen, erklärte Kurz-Hoffmann, aber auch aus dem Wunsch vieler DRK-Mitglieder, anderen zu helfen. Es gebe immer Menschen, die Unterstützung benötigten, und andere, die sich gern mit Rat und Tat einsetzten. Zwar brauche man gegenseitig viel Vertrauen, doch werde dies mit hoher Wertschätzung gewährt. Aus der anfänglichen »Nachbarschaftshilfe« heraus kam daher der Nachfrage auf, einen organisatorischen Rahmen zu realisieren. Kurz-Hoffmann freute sich, dass das Niedersächsische Landesamt für Soziales, Familie und Jugend die Zulassung für den eigenständigen Betreuungsverein unter Trägerschaft  des DRK erteilt habe.

Aufgabenschwerpunkte seien unter anderem Fortbildungsangebote und regelmäßige Treffen für ehrenamtliche Helfer, Familienbetreuer und Bevollmächtigte sowie Beratungsangebote zu Sozial- und Pflegeleistungen. Der Verein übernimmt gesetzliche Betreuungen für volljährige Menschen, die aufgrund einer psychischen Krankheit sowie einer körperlichen oder seelischen Behinderung ihre Angelegenheiten ganz oder teilweise nicht mehr besorgen können. Betreuung bedeute auf keinen Fall Entmündigung, so die Geschäftsführerin, sondern eine Begleitung in den vom Betreuungsgericht zugeteilten Aufgabenkreisen. Hierbei seien das Wohl und der Wille stets unter der Voraussetzung maßgeblich, dass keine Nachteile für den Betroffenen daraus entstehen. Die Begleitung erfolge individuell von einer Bezugsperson, die auf ein Kompetenz-Netzwerk zurückgreifen kann, so dass Leistungen und Angebote aus dem regionalen DRK-Verbund einfließen können.

Hilfe sei nicht selbstverständlich, doch habe der Betreuungsverein schon viele Interessenten und Mitglieder, die sich für ein starkes Miteinander einsetzten. Das Ziel sei es, die Angebote im Einbecker und Dassel Raum ständig zu erweitern und zu verbessern, da der Bedarf vorhanden sei. Der Verein mit seinen Büroräumen in Einbeck im Johannisstift, Hubeweg 35, ist gut erreichbar und zentral gelegen. Querschnittsbeauftragte Christine Hanelt und Vereinsbetreuerin Anke Fürsten sind montags bis freitags unter Telefon 05561/93630 zu sprechen. Dem Vorstand des Betreuungsvereins gehören neben Büngel und Kurz-Hoffmann Bergit Kuhle als stellvertretende Vorsitzende, Heike Hoffmann als Schatzmeisterin, Kirsten Glindemann als Schriftführerin) sowie Dr. Gerd-Wilhelm Schulze und Karl-Heinz Wessel an.

Landrat Michael Wickmann imponierte der Einsatz der Mitglieder, die sich dafür einsetzten, dass sich die Betroffenen »geborgen wie in einer Familie fühlen«. Er lobte die Einrichtung, da sie die Mitbürger fördere und sie unterstütze, am Leben aktiv teilzunehmen. Während früher, wie es jetzt noch in einige Dörfern »gelebt« werde, der Zusammenhalt untereinander über Generationen hinweg groß gewesen sei, finde dieses in der Gesellschaft vermehrt heute nicht mehr statt. Aus dem Grund seien die viel­fältigen Möglichkeiten, die der Betreuungs­verein biete, überaus wichtig. Das genera­tionenübergreifende Zusammentreffen wie bei Erzähl-Cafés fördere beide Seiten, helfe einander zu verstehen und gebe Ansatzpunkte sowie Anregungen, so dass jeder davon profitiere. Er wünschte dem Betreuungsverein viel Kraft und Erfolg für die Zukunft, ebenso die Vertreter des Sozialverbands und des Dasseler »Generationentreffs«.mru