Gemeinsam erfolgreich sein

Vertreterversammlung der Volksbank im BBS-Forum | Sechs Prozent Dividende

»Nicht nur wir, sondern auch die anderen Volks- und Raiffeisenbanken stehen gut da«, sagte Wolfgang Keunecke, Vorstand der Volksbank eG Seesen, bei der Vertreterversammlung im Einbecker BBS-Forum. Trotz der hohen Belastungen durch den Niedrigzins und die steigenden regulatorischen Kosten habe man einen Bilanzgewinn von 1,592 Millionen Euro erzielt. Ein sechsprozentiger Dividendenausschuss sei geplant.

Einbeck. In Einbeck, Alfeld, Bad Gandersheim, Bockenem, Langelsheim und Seesen treffen mittelständische Unternehmen auf eine starke Genossenschaftsbank. Der Mittelstand brauche starke Volks- und Raiffeisenbanken, die ihnen in guten wie in schlechten Zeiten zur Seite stehen, das treffe vor Ort zu. Gemeinsam übernehme man Verantwortung und setzte sich gemäß des Slogans »Mehr Werte für Menschen« ein.

Die genossenschaftliche Finanzgruppe gehöre zu den ertragsstärksten Bankengruppen in Deutschland, erklärte Keunecke. Das spiegele sich auch in der sehr guten Rankingeinschätzung von Standard & Poor`s und Fitch Ratings wieder.

Im vergangenen Jahr hätten sich die Volksbank Einbeck und die Volksbank Seesen durch die Verschmelzung fit für die Zukunft gemacht, sagte Keunecke, um gemeinsam erfolgreich im Wettbewerb zu bestehen. Der Zusammenschluss wurde erfolgreich abgewickelt. Die gute Zusammenarbeit samt dem »Wir«-Gefühl der Mitarbeiter sowie der Slogan »Mehr Werte für Menschen« trugen dazu bei. Die geprüfte Kundenberatung, die die Bausteine Vorsorgekonzept, Baufinanzierung und strategische Firmenkundenberatung umfasse, sei ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal. Die persönliche, individuelle Beratung stehe im Vordergrund, nicht die Anlagestrategie von der »Stange«.

Gemeinsam stärke man die Region, agiere modern, effizient und kundenorientiert sowie trete als verlässlicher Partner auf. Mehr als 400 Einzelprojekte wurden im vergangenen Jahr mit rund 190.000 Euro unterstützt. Viel Mehrwert entstand für die Menschen vor Ort.

Zukünftig sollen die Vertreterversammlungen abwechselnd in den Regionen der Altbanken durchgeführt werden, teilte Keunecke mit. Durch die Rotation entstehe mehr Flexibilität sowie Nähe zu den Mitgliedern, die ihre Volksbank weiter vor Ort erleben können. Man lebe das Motto »dezentral organisiert, regional verwurzelt«. 387 Vertreter (unter anderem 68 aus Einbeck und 53 aus Bad Gandersheim) repräsentieren die rund 38.636 Mitglieder, das funktioniere gut. Keunecke dankte den mehr als 300 Mitarbeitern für Einsatz, Erfahrung und Engagement. Dies sei die Grundlage für den langfristigen Erfolg.

Über den Verlauf des ersten gemeinsamen Geschäftsjahres war Vorstandsmitglied Thorsten Briest zufrieden. Beim Kreditgeschäft konnte ein Zuwachs von fünf Millionen Euro auf 523 Millionen Euro verzeichnet werden. Bemerkenswert war die Steigerung bei den Kundendarlehen. Sie erhöhten sich um zehn Millionen Euro auf 60 Millionen Euro. Weiter gebe es eine gute Streuung nach Größenklassen und Branchen, somit liege ein risikoarmes Kreditgeschäft vor.

Die Kundeneinlagen nahmen um 29 Millionen Euro auf 746 Millionen Euro zu, ein wesentlicher Posten der Bilanz, so Briest. Ebenfalls gut entwickelten sich die Guthaben bei den Verbundpartnern der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Dazu zählen unter anderem die R+V-Versicherung, die Union Investment und die Bausparkasse Schwäbisch Hall. Unter Hinzurechnung deren Guthaben stiegen die Einlagen um 39 Millionen Euro auf 1.280 Millionen Euro, so Briest.Die Bilanzsumme wies 934 Millionen Euro, eine Steigerung um zehn Millionen Euro. Das Eigenkapital nahm von 107,6 Millionen Euro auf 109,7 Millionen Euro zu. Man erfülle jetzt schon die strengen Auflagen der Basel III-Regeln, so Briest. In der Gewinn- und Verlust-Rechnung habe sich das anhaltend niedrige Zinsniveau bemerkbar gemacht, die Ergebnissituation sei aber stabil. Mit den Erträgen aus Vermittlungsgeschäft BSH, R+V-Versicherung, Union Investment, Wertpapiergeschäft und Zahlungsverkehr sei man zufrieden. Vorschlag von Aufsichtsrat und Vorstand sei, so Briest, aus dem Bilanzgewinn von 1,592 Millionen Euro 940.000 Euro in die Rückstellungen zu stellen. Weiter soll eine sechsprozentige Dividende ausgeschüttet werden. Summiert sind das 647.392,36 Euro. Der Gewinnvortrag beläuft sich auf 4.539,90 Euro. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen war das vergangene Jahr erfolgreich, der eingeschlagene gute Weg soll weitergegangen werden, sagte Briest zum Abschluss.

Aufsichtsratsvorsitzender Rüdiger Berkhan und sein Stellvertreter Dierk Fingerhut berichteten über die Tätigkeiten des Aufsichtsrates und über die gesetzliche Prüfung. Die uneingeschränkte Bestätigung wurde erteilt.Der sechsprozentigen Dividendenausschüttung stimmten die Vertreter bei der Versammlung zu. Dem Vorstand um Thorsten Briest, Dieter Brinkmann, Jörg Hahne, Wolfgang Keunecke und Andreas Wobst sowie dem Aufsichtsrat wurden mit hoher Zustimmung Entlastung gewährt. Sigrun Traupe (Bad Gandersheim), Joachim Schaper (Bockenem), Richard Wedde (Langelsheim) und Heinz-Ulrich Wolter (Einbeck) gehören nach Wiederwahl dem Aufsichtsrat weiter an; Kai Lammers auf eigenen Wunsch nicht mehr.

Das Ausscheiden von Aufsichtsratsmitgliedern werde dazu genutzt, die Zahl – wie im Verschmelzungsvertrag vereinbart – bis 2023 von 15 auf 10 zu reduzieren, teilte Berkhan mit. Sechs kommen dann aus der Seesener Region, vier aus der Einbecker. Zum Abschluss bedankte er sich für den harmonischen Verlauf der Versammlung, und er verkündete, dass die Volksbank eG auch zukünftig ein verlässlicher Partner vor Ort sei und man weiter »gemeinsam erfolgreich sein« wollemru