Generationenwechsel in der TangoBrücke

»Konzertfreunde« wählen neuen Vorstand | Vielfalt der kulturellen Aktivitäten werden fortgeführt

Einbeck. Zum ersten Vorsitzenden wurde der 21-jährige Jann Schulte gewählt. Der in Berlin lebende Student der Mechatronik hat bereits mit 16 über eine Kultur AG der Goetheschule den Weg in die TangoBrücke gefunden und seitdem federführend die Informationstechnik in der TangoBrücke weiterentwickelt. Differenzierte Onlinebuchungs- und Kassensysteme und dergleichen mehr wurden von Jann Schulte in den letzten Jahren ehrenamtlich für die TangoBrücke entwickelt und gepflegt.

Zum zweiten Vorsitzenden wurde Alex Weber gewählt. Der 28-Jährige ist seit seiner Geburt auf Hilfe Anderer und den Rollstuhl angewiesen. Mit seinem Engagement und seinen Erfahrungen möchte er in den nächsten Jahren mit dem Verein ganz neue Bereiche erschließen. Neben der anfallenden Vorstandsarbeit möchte Weber die TangobBrücke und ihre kulturellen Angebote auf Barrierefreiheit hin prüfen und Projekte zur Inklusion ausarbeiten und umsetzen.

Zum neuen Kassenwart wurde der Holzmindener Hendrik Hachenberg gewählt. Er unterstützt bereits seit Anfang des Jahres aktiv den Verein. Als Beisitzer wurden Hanneli Schott als Schriftführerin und der aus Hessen zugezogene Gastronom Daniel Meyer für den Bereich Projektmanagement als Beisitzer in den Vorstand gerufen; Thomas Metje wurde erneut als Kassenprüfer bestätigt. Der freie Kulturschaffende Martin Keil dankte dem scheidenden Vorstand. Die engagierte und zuverlässige Vorstandsarbeit habe die Kultur in Einbeck vorangebracht. Für diese Arbeit bedankten sich alle Versammlungsteilnehmer mit einem ganz besonderen und sehr persönlichen Geschenk, das von Kaja Keil vorbereitet und überreicht wurde. Thomas Franke, Günther Dietzek und Jochen Beyes bleiben als Mitglieder dem Verein erhalten und stehen weiterhin mit Rat und Tat dem neuen Vorstand als Ansprechpartner zur Verfügung.

Martin Keil berichtete ausführlich über das vergangene Kulturjahr. Um das bisherige und ständig wachsende Kulturprogramm der TangoBrücke umsetzen zu können, entstand über die Jahre ein gesteigerter Personalbedarf. Dieser konnte in den letzten Monaten Stück für Stück durch engagierte neue ehrenamtliche und professionell tätige Personen gedeckt werden. Im Mittelpunkt des Kulturprogramms standen traditionsgemäß die auf freiwilligem Eintritt basierenden Donnerstagskonzerte, zu denen vorwiegend Künstler aus den Bereichen Klassik und Jazz eingeladen wurden. Die Programmbandbreite umfasste darüber hinaus im letzten Jahr auch wieder Pop, Rock und Chormusikkonzerte. Des Weiteren gab es die hauseigenen Theaterprojekte, sonntägliche Matineen und zwei Konzerte aus der Reihe »Konzerte an besonderen Orten«. In diesem Rahmen wurde auch erstmalig der alte Langhagensaal im Hinterhof der Altendorfer Straße 31 zum Konzertsaal, der daraufhin als »Theater im Hinterhof«  2013 noch zwei weitere Male bespielt wurde. Die familiär zwanglose At-mosphäre in der TangoBrücke seir sicherlich wieder ein Grund dafür gewesen, dass durchweg alle Veranstaltungen gut besucht waren, meint Keil. Weitere interessante Projekte wurden mit den jungen Künstler der Initiative »Young Art aus Einbeck« geplant und erfolgreich durchgeführt – hierzu zählten die Oster-Kunstaktion auf dem Marktplatz und vor der TangoBrücke, die zweite Kunstmesse 23-Null-Sechs und verschiedene Jugendkunstexkursionen nach Hamburg, Hannover, Göttingen und in andere Städte. Erfolgreich etablieren konnte sich das »Kultur-Café« am Sonnabend mit Kaffee, Kuchen und dem einen oder anderen kulturellen Event. Integriert in das »Kultur-Café« ist seit Ende letzten Jahres jeweils am zweiten und vierten Sonnabend eines Monats das Young-Art-Nähcafé. Hier finden sich unter Leitung der fachkundigen und ehrenamtlich tätigen Änderungsschneiderin Hicran Tirpan handarbeitsinteressierte Menschen allen Alters zusammen, die ihre Nähkünste erweitern wollen. Anziehungskraft vor allem für junge Leute übt der Spieleabend aus, der seit 2013 inzwischen jeden Mittwoch stattfindet. Durch den in der TangoBrücke aktiven Ratsherrn Rainer-Michael Hartje wurde die Weiterentwicklung des Jugendpolitischen Stammtischs erläutert, der inzwischen als spannendes Spiel organisiert wird.

Der neue Vorstand verschrieb sich dem Anspruch, die Vielfalt der kulturellen Aktivitäten fortführen und sogar noch weiter ausbauen zu wollen. Mit Vollgas startet der neue Vorstand nun ins nächste Vereinsjahr – in der Hoffnung, anlässlich der Konzerte, Spieleabende, Besuche im Kulturcafé oder auch beim Apfelfest neue aktive Freunde, Mitstreiter und Förderer für ein kulturell stetig wachsendes Einbeck zu gewinnen.oh