Gerda Schaper mit der silbernen Biene ausgezeichnet

Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes lobt Engagement der ehemaligen Vorsitzenden beim siebten Landfrauenfrühstück

150 Frauen (und einige Männer) hatten sich in diesem Jahr zum Landfrauenfrühstück in der Rathaushalle angemeldet. Vorangestellt war eine besondere Ehrung: Gerda Schaper, langjährige Vorsitzende des Einbecker Landfrauenvereins, wurde mit der silbernen Biene des Landesverbandes ausgezeichnet.

Einbeck. Für das neue Vorstandsteam des Einbecker Landfrauenvereins mit Sabine von Dassel, Eike Volger, Doris Gremmel und Gisela Niehoff begrüßte Gisela Niehoff die Gäste und hoffte, dass die Gäste einige kostbare Stunden zusammen erlebten, die sie in guter Erinnerung behalten. Das Landfrauenfrühstück sei schon zur Tradition geworden, schließlich fand es zum siebten Mal statt.

Zu Gast war die Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes und damit die ranghöchste Landfrau, Brigitte Scherb. Ob kleiner oder großer Landfrauen-Verein – alle seien ihr lieb, erklärte sie anfangs. Das Wichtigste am Tun der Landfrauen sei, dass sie die Begegnung ermöglichten. Das ehrenamtliche Engagement brauche Anerkennung, erklärte Scherb. Seit Jahren kämpften die Landfrauen dafür, dass das »unsichtbare Ehrenamt« sichtbar gemacht werde. Schließlich würden sie viel Arbeit leisten – beispielsweise in der Seniorenbegleitung oder Kinderbetreuung. So hätten Landfrauen die ersten Tagesmütter ausgebildet. Das Ehrenamt aber könne grundlegende Aufgaben der staatlichen Daseinsvorsorge nicht ersetzen. Man müsse darauf achten, dass staatliche Aufgaben nicht in das Ehrenamt verlagert würden.

Die Landfrauen sorgten für eine lebendige soziale Gesellschaft, stellte sie fest. Die Landfrauen unterstützten die Mitmenschen, mischten sich ein, wollten mit entscheiden und wollen, dass die Gesellschaft ein bisschen besser werde.

Wer sonst, wenn nicht traditionsbewusste Landfrauen,  könnten die ländliche Kultur aufrecht erhalten. Konzerte, Umzüge – vieles werde mit der Unterstützung von Landfrauen umgesetzt. Der demografische Wandel aber erreiche auch das ländliche Gebiet: Vereine würden sterben, weil sich keine Nachfolge finde. Nicht so bei den Landfrauen: Sie hätten einen Mitgliederzuwachs, und gleichzeitig hätte sich der Verband auch verjüngt.

Die Gesellschaft brauche Landfrauen wie Gerda Schaper, betonte Scherb. Die Holtenserin hat 28 Jahre Vorstandsarbeit geleistet und 15 Jahre als Vorsitzende gewirkt.  Mit viel Idealismus, einem klaren Blick und der realistischen Einschätzung für Notwendiges und Machbares hat sich Gerda Schaper für den Einbecker Landfrauenverein, den Kreis- und Landesverband eingesetzt. »Sie hat immer wieder neue Impulse gesetzt«, lobte Scherb. Unter ihrer Leitung sei der Verein attraktiv gehalten und zu einer festen Größe entwickelt worden. Gerda Schaper sei ein »Glücksfall« für den Verein gewesen. Vielen Bereichen habe sie ihren Stempel aufgedrückt. Sie habe gute Netzwerke gebaut, mit Leidenschaft gewirkt. Sie sei nicht nur eine Frau des Wortes, sondern auch der Tat. »Wir brauchen Frauen wie dich.«  Und so erhielt Gerda Schaper die höchste Ehrung des Landesverbandes: die silberne Biene. Auch Gudrun Schaper vom Kreisverband lobte die engagierte Arbeit von Gerda Schaper.Den Vortrag beim Landfrauenfrühstück hielt diesmal Heidrun Kuhlmann, die sich dem Thema »Was nützt das Kofferpacken, wenn man noch nicht weiß, wohin die Reise geht« stellte. Leben heiße unterwegs sein, immer wieder aufbrechen müssen. Das Sicherste im Leben sei wohl, dass sich ständig etwas verändere. Das Packen des Koffers stellte Kuhlmann dabei als Symbol für die Überlegungen dar, mit der das Gepäck für die Reise des Lebens gefüllt wird. Fast jeder Urlauber habe das Problem schon erlebt: Zunächst ist der benötigte Koffer gar nicht aufzufinden. Wird er dann doch im hintersten Winkel des Speichers sichtbar, ist er zu groß, zu klein, oder sonst nicht funktionstüchtig. Wird er gefüllt, schleppt man wieder viel zu viel, und meistens das Falsche mit. Übertragen heißt das, dass der Lebenskoffer immer voller und der Mensch immer erschöpfter wird. Hier riet die Referentin, einfach mal in sich zu gehen, das Gepäck auszumisten und sich selbst einfach mal genug zu sein. An eigenen Beispielen machte sie deutlich, wie es aussehen kann, nicht jeden Ballast mit sich zu schleppen und sich des eigenen Wertes bewusst zu werden. Als Dank erhielten Heidrun Kuhlmann und Brigitte Scherb ein »scharfes Präsent«, gesponsert von der »Senfmühle«.

Der Landfrauenchor, der zum allerletzten Mal zu hören war, umrahmte die Veranstaltung. Leider löst sich der Chor auf, verabschiedet wurde er mit viel Applaus.sts