»Bildung ist schwer«

Viele Projekte im Einbecker Geschichtsverein: Bücher, Rudloff-Ansichtskarten, Museums-Masterplan

Dr. Elke Heege dankte Gerd Hillebrecht für dessen jahrelange Homepage-Arbeit.

Einbeck. Die Redaktionsarbeit zum Einbecker Jahrbuch ist abgeschlossen. Es erscheint im Frühjahr. Das Vereins-Jubiläum 2020 und die Digitalisierung der großen Ansichtskarten-Sammlung des verstorbenen Klaus Rudloff waren weitere Punkte, die die Vorsitzende, Dr. Elke Heege jetzt bei der Jahresversammlung des Einbecker Geschichtsvereins ansprach. Der Familie Rudloff sei der Vorstand sehr dankbar, dass der Verein die noch vollständig erhaltene Sammlung der etwa 10.000 Ansichtskarten jetzt digitalisieren dürfe.

Für diese umfangreiche Arbeit plant der Verein denn auch Projektgelder ein und Hilfe durch unterstützende Kräfte, berichtete Schatzmeister Leonhard Wolf. Für das Museum konnte ein großer Scanner durch die AKB-Stiftung angeschafft werden – auch wichtig für das Rudloff-Projekt sowie das Digitalisieren von Zeitungen. Für das 125-jährige Jubiläum im Jahr 2020 werden bereits Rücklagen gebildet, erläuterte Wolf.

Geplant sei dazu ein »Buch mit spannenden kleinen Geschichten aus jedem der 125 Jahre«, so Dr. Heege und rief dazu auf, unbekannte Fotos und Geschichten aus dieser Zeit dafür einzureichen. Das Gramatzki-Buch zum Chorgestühl der Alexandrikirche wurde im März 2017 vorgestellt, begann sie ihren Jahresrückblick. »Der Kellmann«, das Baudenkmal-Buch über Einbeck von Dr. Thomas Kellmann (Verlag Michael Imhof), Ergebnis aus 25 Jahren Arbeit sei ein »bahnbrechendes Standardwerk und tolles Buch geworden.

Darum werden uns viele Kommunen beneiden« – viel Beifall im Publikum. Der Geschichtsverein habe den Wissenschaftler sehr unterstützt. Die Folgebände seien bereits fertig, aber noch nicht gedruckt. Wahrscheinlich können sich Zuhörer im Herbst auf einen Kellmann-Vortrag im Verein freuen.

Darin geht es dann auch um den Hausbau in Einbeck und den Ortsteilen. Den Masterplan zur Zukunft des Museums habe sie vor einer Woche komplett erhalten, so Dr. Heege. Im Mai werde dieses Projekt im Kulturausschuss vorgestellt. Der Geschichtsverein initiierte eine Informationstafel zum Münsterfriedhof, am Eingang Hubeweg, in Zusammenarbeit mit der Stadt. Im September besuchte man mit dem Partnerverein in Artern die Lutherstadt Mansfeld.

Einen wichtigen Bestandteil des Vereinslebens bilden nach wie vor die Vorträge, »eine gute Mischung aus Einbecker und regionalen Themen«. Großer Dank ging erneut an das Reiseduo, mit einem Präsent für Evelin Vollmer. Marion Bartels war leider abwesend. Gemeinsam organisieren sie seit 2015 in bewährter Weise die Fahrten. Ein Nachfolger für Vollmer wird nach wie vor gesucht.

Der Fahrtenrückblick samt Vorschau von Vollmer und Bartels findet erneut im Bahnhofsraum in Salzderhelden statt und zwar am Donnerstag, 8. März, ab 15.30 Uhr. Für Freitag, 16. März ist eine Abendtour zur »Langen Nacht der Märchen« in Ockensen bei Salzhemmendorf geplant. Hier empfehle sich eine rasche Anmeldung, stellte Dr. Heege fest, denn die Plätze seien begrenzt.

Eifrig wurde schon notiert bei der nächsten Ankündigung: Vom 23. bis 27. April plant Evelin Vollmer eine Fünftagesfahrt nach Burgund. »Für Ihr stets großes Engagement« dankte Dr. Heege Hellmut Hainski für dessen Vertretung des Vereins bei der Stiftung Eickesches Haus, seine Bereitschaft sein Wissen zu teilen, auszubilden, Auskunft zu geben und seine Vorträge, deren Spenden er stets dem Verein weiterleiten würde.

Dank ging auch an Jürgen Pflugmacher, den Hausmeister der Teichenwegschule, der jetzt in Ruhestand ging, für dessen gute Betreuung. Vor kurzem wurde er als Kirchenbuchforscher verabschiedet, nun auch, nach zehn Jahren, als Betreuer der Homepage des Vereins: Dr. Heege dankte Gerd Hillebrecht ebenfalls mit einem Präsent. Nachfolger ist Frank Bertram. Auch dankte sie »allen, die sich organisatorisch, mitdenkend, mithelfend eingebracht haben.« »In eigener Sache« bat Dr. Heege »um vorausschauende Gedanken« zu einem Nachfolger, da sie 2019 als Vorsitzende nicht mehr kandidiert.

Stefan Hainski und Gerhard Behrens hatten den Kassenbericht von Leonhard Wolf geprüft. Hainski beantragte Entlastung des Schatzmeisters und des gesamten Vorstands, die erteilt wurde. Für Stefan Hainski rückte Marco Strohmeier nach. Der Haushaltsplan, der unter anderem auch einen Betrag für Geräte für die Stadtarchäologie vorsieht, wurde ebenfalls von der Versammlung, etwa 80 Mitglieder im Hotel »Panorama« genehmigt, Zu dem Masterplan stellte Wolf noch fest: »Viele Einbecker wissen gar nicht wie attraktiv das Museum ist, aber man muss sich weiterentwickeln um weiter attraktiv zu bleiben.«

459 Mitglieder hat der Verein zurzeit. 18 Mitgliedschaften sind erloschen, zwölf neue kamen hinzu. Hingewiesen wurde nochmals (»EM« berichtete), dass das Buch von Dr. Andreas Heege »Einbeck im Mittelalter« nun auf http://digi.ub.uni- heidelberg.de/diglit/heege2002 nachzulesen ist. »Bildung ist schwer«, stellte Wolf augenzwinkernd angesichts des Baudenkmal-Buchs von Dr. Thomas Kellmann – etwa drei Kilogramm – und des Buches für Dr. Andreas Heege »Vom Bodenfund zum Buch, Archäologie durch die Zeiten« – etwa zwei Kilo fest.

Beide Bände lagen aus, ebenso wie das Chorgestühl-Buch, und Viele blätterten und lasen darin interessiert. Leonhard Wolf stellte eine Liste zusammen mit noch lieferbaren Büchern des Vereins. Diese gibt es auch im Museum und in Kürze auf der Vereins-Homepage. Dem Imbiss folgte der Anfang des »Ilme«-Films des verreisten Eckhard Senger. Menschen, die voller Engagement von ihrer Arbeit erzählen, brachte er dafür vor das Mikrofon. Der Film »streikte« jedoch leider. Die DVD gibt es bei Eckhard Senger.des