Ausschuss für Schule und Sport

Geschwister-Scholl-Schule braucht eine neue Heizung

Haushaltsberatungen / Kosten für die Anlage von bis zu 600.000 Euro / Auf zwei Jahre verteilt mit Beteiligung des Landkreises

Die Haushaltsberatungen für den Bereich Schulen und Sport standen bei der jüngsten Sitzung des neu gebildeten Fachausschusses auf der Tagesordnung. Intensiv diskutiert wurde unter anderem über eine neue Heizungsanlage für die Geschwister-Scholl-Schule, an der sich Stadt und Landkreis gemeinsam beteiligen.

Einbeck. Auch in diesem Haushalt, führte die Fachbereichsleiterin Finanzen, Christa Dammes, aus, gebe es wieder einen Fehlbedarf von 1,7 Millionen Euro, was allerdings eine kleine Verbesserung zum Vorjahr bedeute. Auch für 2013/14 seien noch Fehlbeträge zu erwarten, einen geringen Überschuss werde man erst 2015 erwirtschaften. Das Haushaltssicherungskonzept habe gegriffen, und so sei der vorgelegte Haushaltsplanentwurf genehmigungsfähig. Er dürfe sich nun im Lauf der kommenden Beratungen allerdings nicht verschlechtern. Begrenzt seien die Investitionen, denn Kredite dürften nur in Höhe der Tilgung aufgenommen. Zusätzliche Investitionen brauchten zusätzliche Einzahlungen.

Die Vorgaben des Haushaltssicherungskonzepts seien für Schule und Sport umgesetzt, hieß es in der Verwaltungsvorlage. Dr. Reinhard Binder, FDP, sprach sich dafür aus, Schulen zu schließen, die man sich mehr leisten könne, wenn die Schüler nicht da seien. Es gebe allerdings den Beschluss, hielt ihm Marc Hainski, GfE, entgegen, dass Dorfschulen bestehen bleiben sollten, solange sie einzügig seien. Man dürfe nicht ohne Not einen Kahlschlag durchführen. Neu beraten müsse man, wenn sich etwa für die Geschwister-Scholl-Schule durch die Trennung von Grund- und Hauptschule etwas ändere. Davor, daran zu rütteln und wieder Unruhe in die Schullandschaft zu bringen, warnte Dietlind Ostermann, SPD, zumal noch keine Entscheidung zur Einrichtung einer Integrierten Gesamtschule gefallen sei.

Für die Geschwister-Scholl-Schule ist der Einbau einer neuen Heizung vorgesehen. Die vorhandene Anlage aus den Jahren 1977/1978, erläuterte Baudirektor Gerald Strohmeier, sei betriebstechnisch am Ende, und sie arbeite zudem äußerst unwirtschaftlich. Eine neue Anlage würde 60 Prozent der Verbrauchskosten einsparen. Die Frage, ob man das Lehrschwimmbecken erhalte oder nicht, sei für den Entscheidung zunächst nicht entscheidend: Die neue Heizung sei so ausgelegt, dass sie mit oder ohne Schwimmbecken sinnvoll sei. Für den Heizungsneubau seien vier Varianten berechnet worden, wobei die Verwaltung die Wärmeerzeugung durch einen Gas-Brennwertkessel mit Gas-Wärmepumpe vorschlagen würden. Regenerative Energieerzeugung sei durch Nutzung der Umweltwärme durch die Gas-Wärmepumpe möglich. Die Kosten belaufen sich auf 500.000 Euro. Ein anderer Vorschlag bewegt sich auch in diesem Rahmen, zwei weitere Varianten wären rund 100.000 Euro teurer. Die Maßnahme, so Strohmeier weiter, wolle man in zwei Bauabschnitte aufteilen: 2012 sollen 150.000 Euro investiert werden, 2013 dann 350.000 Euro, wobei möglicherweise mit einer Kostenreduzierung um 50.000 Euro zu rechnen ist. Die Anlage, war Strohmeier sicher, werde sich schnell wirtschaftlich bewähren.

Für den stärkeren Einsatz regenerativer Energien sprach sich Dirk Ebrecht, CDU, aus, beispielsweise für die Wärmeerzeugung durch Holzhackschnitzel. Auch wenn diese Variante teurer sei, sollte man sie ins Kalkül ziehen, denn man dürfe für die Zukunft nicht von heutigen, sondern von steigenden Öl- und Gaspreisen ausgehen. Das Schulgebäude sei energetisch nicht gut, stellte Dr. Binder fest. Er gab zu bedenken, dass die Heizung zu groß dimensioniert sei, wenn das Gebäude einmal optimiert werde. Deshalb sollte man erst über den Baukörper entscheiden und dann über die Heizung.

Bei Binders Gegenstimme sprach sich der Ausschuss für die Heizungssanierung 2012/2013 aus. Untersucht werden sollen die vorgeschlagene Varianten 3 und 4 – Gas-Absorptionswärmepumpe mit Brennwertkessel sowie Holzhackschnitzelkessel mit Brennwertkessel –, die Investitionskosten sollen bei maximal 600.000 Euro liegen. Bei der Sporthalle Wenzen, kündigte Fachbereichsleiter Albert Deike an, bestehe Handlungsbedarf, aber die Kosten in Höhe von 25.000 Euro seien noch nicht veranschlagt. Der Hallenfußboden müsse erneuert werden, es gebe bereits erhebliche Sicherheitsrisiken beim Schulsport, und auch der Verein habe Probleme. Der Boden sei aus PVC mit eingelegten Spielfeldmarkierungen, die sich hochwölbten. Das bedeute Unfallgefahr, und der Schaden sei auch nicht zu reparieren. Als Ersatz ist ein Linoleum-Boden auf aufgezeichneten und versiegelten Markierungen vorgesehen. Es bestehe, so die Verwaltung, die Möglichkeit, die Finanzierung aus Mitteln von 2011 vornehmen zu lassen. Dr. Binder äußerte Kritik am Verfahren: Niemand habe bisher auf die Probleme aufmerksam gemacht; es wäre sicher günstiger gewesen, das früher angehen zu können, etwa mit Förderung aus dem Konjunkturpaket. Die Schulen, die bestehen blieben, sollte man in einem vernünftigen Zustand halten, betonte Dirk Ebrecht, deshalb sollte man die Sanierungsbitte der Schule unterstützen. Ärgerlich sei es aber in jedem Fall, dass die Politiker erst jetzt davon erfahren würden.

Für »unverantwortlich« hielt Dr. Binder weitere Investitionen in die Grundschule Dassensen-Holtensen beziehungsweise die Aufwendungen von rund 70.000 Euro pro Jahr: Die Schülerzahlen seien nicht da, die Schüler dürfe nicht weitergeführt werden. Als »Mindestinvestition« für das Schulgebäude in Vogelbeck regte Eunice Schenitzki, SPD, den Einbau einer neuen Eingangstür an. Die vorhandene Holztür sei undicht, und es sei im Eingangsbereich zu dunkel, ergänzte Schulleiter Carsten Nödel. Der Ausschuss sprach einstimmig die Empfehlung aus, die Tür über die allgemeine bauliche Unterhaltung erneuern zu lassen.

Weiter wurde beantragt, die Kosten für die Sportlerehrung, die für den 22. März 2012 vorgesehen ist, vorab freizugeben, für den Fall, dass der Haushalt zu diesem Zeitpunkt noch nicht genehmigt sein sollte. Das gleiche gilt ebenso für 2.000 Euro, die für die neue Beschilderung des Einbecker Stadions eingeplant sind. Zum 100. Geburtstag von August Wenzel am 11. Februar des kommenden Jahres soll das Stadion seinen Namen erhalten und entsprechend beschildert werden.ek