Gesucht wird ein Name, der passt, Heimat ist und Gott ehrt

Erstes Stimmungsbild: Kirchengemeinde Einbeck wird favorisiert / Vier Vorschläge vorgestellt / Meinungen sind noch gefragt

Die vier Einbecker Kirchengemeinden St. Alexandri, St. Jacobi, St. Marien und St. Nicolai werden zum nächsten Jahr fusionieren – und deshalb braucht die neu entstehende Gemeinde einen Namen. Bei der Gemeindeversammlung wurden vier Vorschläge vorgestellt.

Einbeck. Superintendent Heinz Behrends  erklärte, dass Namen von Bedeutung seien, sie könnten Programm sein. Pastorin Eva Jain meinte, dass Namensgebung eine Lust, aber auch eine Last sein könnten. Gerade bei der Namensgebung von Kindern gebe es Modeerscheinungen, mit manchen Namen seien Vorurteile verbunden. Namen sollen manchmal kurz sein, manchmal eine Bedeutung haben. »In einen Namen kann man sein ganzes Herz oder Seelenleben legen«, so Jain. Goethe hingegen schreibe, dass Namen »Schall und Rauch« seien. Wikipedia habe eine andere, sehr nüchterne Definition. In der Bibel spielten Namen auch eine große Rolle, dienten dazu, einen Menschen erkennbar und einzigartig zu machen. Weil man sich mit Namen anspreche, könne man sich begegnen, und immer wieder miteinander neu anfangen. »Gesucht wird ein Name der passt, der Heimat wird und Gott ehrt.«

Mit dem Fusionsbeschluss habe man den Rohbau erstellt, nun fehle die Innenarchitektur, so Pastor Martin Giering. Dazu wurden Arbeitsgruppen gegründet, beispielsweise die AG Diakonie, Gottesdienste, Konfirmandenunterricht, Öffentlichkeit, Ehrenamtliche, Gebäudemanagement, Seelsorge, Kirchenmusik und Struktur. Die Gemeinde-Bauarbeiten hätten damit begonnen. Geplant wird auch ein Gemeindehaus am Stiftplatz 9.

Den Namen »evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Einbeck« stellte Kirchenvorsteher Thomas Borchert vor: sachlich und neutral. Der vermutlich einsetzende Gebrauch »Kirchengemeinde Einbeck« sorge für ein starkes Wir-Gefühl. Es gibt keine Namensdoppelung. »Wir sind Kirche in Einbeck« – das ist Programm.Für »Auferstehungsgemeinde« plädierte Pastor Wolfgang Teicke. Der Name enthalte Bewegung und Spannung, er stehe für Schwung aus lähmender Lage. Heilige gebe es genug auf der Welt, die einzelnen Kirchen hätten Namen. Er meinte, dass man Auferstehungsgemeinde gut verstehen könne, »Auferstehung sei das Steilste, die größte Zumutung.« In Auferstehung liege der »große Zunder«, da stecke viel dahinter.

»Paulusgemeinde« stellte Thomas Döhrel vor. Mit dem Namen, der nun gewählt werde, müsste man sich noch in vielen Jahren identifizieren können. Paulus sei Programm. Paulus war ein Gelehrter, der die Liebe unter den Menschen in den Vordergrund stellt, aber auch ein Mann der Praxis, denn er habe die Kollekte eingeführt. Für eine Gemeinde, die sich ein diakonisches Profil geben wolle, sei der Name ein gutes Zeichen.

Für Vielseitigkeit und Buntheit steht der Name Regenbogengemeinde, meinte Pastorin Ulrike Seebo. Der Regenbogen zeige, dass sich Gott mit den Menschen verbündet hat. Die Offenheit des Namens ermögliche Anknüpfung und Identifikation. Und als Logo biete sich der Regenbogen auch an.

Bemängelt wurde, dass kein Frauenname in die engere Wahl gekommen sei. Gedacht war die Versammlung allerdings nur zur Ermittlung eines Stimmungsbildes. Eindeutig präferiert wurde der Name Kirchengemeinde Einbeck, dann Paulus-, Regenbogen- und Auferstehungsgemeinde. Auch per E-Mail hat der Name Kirchengemeinde Einbeck bisher den meisten Zuspruch erfahren. Superintendent Heinz Behrens merkte an, dass das ein guter Name sei. Abschließend entscheiden die Kirchenvorstände.

Meinungen werden gerne noch unter info@muenstergemeinde.de oder in den Pfarrämtern entgegen genommen.sts