Gewachsenes Schulsystem beibehalten

Zwischenbilanz des Landtagsabgeordneten Christian Grascha, FDP / Sacharbeit

»Wer für eine IGS ist, drückt beim Schulsterben aufs Gas« – ist sich der Einbecker Landtagsabgeordnete Christian Grascha sicher. Der liberale Politiker bezog jetzt Stellung zu regionalen und landespolitischen Themen. Die FDP, erklärte er, habe gute Arbeit im Land und auch für den Landkreis geleistet.

Einbeck. Abgesehen von der pädagogischen Bewertung einer Integrierten Gesamtschule lehnt Grascha, der im Februar 2008 in den Niedersächsischen Landtag nachgerutscht ist, eine IGS für Einbeck ab. »Ein gewachsenes, erfolgreiches Schulsystem ist ansonsten gefährdet.« Seiner Meinung nach bedroht im Bestand wären bei einer IGS-Einrichtung die Schulen in Kalefeld, Kreiensen sowie die Oberschulen in Dassel und Gandersheim.

Mittelfristig würde auch die Einbecker Goetheschule unter der sinkenden Schülerzahl leiden, Der Politiker plädiert dafür, dass Schulen der Sekundarstufe auch in der Fläche erhalten bleiben sollten – solange es vertretbar sei. Die »erfolgreiche« Arbeit der Löns-Realschule lasse sich am besten weiterentwickeln mit der Gründung einer Oberschule, in der Real- und Hauptschule aufgehen.

In den Landkreis Northeim ist laut Grascha die höchste Summe an Entschuldungshilfe geflossen, immerhin rund 104,35 Millionen Euro, wobei Einbeck-Kreiensen 24,15 Millionen Euro bekommen und Dassel 3,9 Millionen Euro. Ziel der Zukunftsverträge, mit denen das Land den Kommunen finanziell unter die Arme greift, seien Veränderungen bei den Gebietskörperschaften. Für den Liberalen dabei wichtig ist nur »was zwischen Daumen und Zeigefinger herauskommt«. Fusionen bedeuteten Entscheidungen mit langfristigen Konsequenzen, und da dürfe man nicht nur auf die Entschuldungshilfe achten. Das Hesse-Gutachten zur Fusion der Landkreise ist Grascha nicht konkret genug. Erst wenn genau absehbar sei, welche Einsparpotenziale umgesetzt werden können, könne man eine Entscheidung fällen. Das werde aber nicht mehr in diesem Jahr möglich sein, meint der Einbecker Politiker.

Und in diesem Zusammenhang sprach sich der Liberale aber auch für eine Bürgerbefragung aus, denn bei dem Entscheidungsprozess müsse man die Bürger mitnehmen. Man könne das Thema nicht »durchpeitschen«, stellte er fest. Die Fusion von Landkreisen sei eine »Jahrhundertentscheidung«, und die müsse auf ein möglichst breites Fundament gestellt werden. Dabei zählten keine Parteiinteressen, sondern die Interessen des Landkreises.Zum Wohl des Landkreises legt Grascha auch die »paerteipolitische Brille« ab: Mit dem aus dem Landkreis kommenden Landtagsabgeordneten Uwe Schwarz (SPD) und jetzt auch Joachim Stünkel (CDU) verbindet Grascha »freundschaftliche Zusammenarbeit«. Wichtig war und ist dem Liberalen vor allem der Dialog mit den Bürgern, und so bietet er regelmäßig eine Bürgersprechstunde im Wahlkreisbüro in der Tiedexer Straße an oder kommuniziert mit Wählern über facebook.

Vielfältig sind die Themen, die vorangebracht oder umgesetzt worden sind, bilanziert Grascha seine bisherige Arbeit im Landtag: Neben der Sanierung von Landesstraßen und dem Neubau von Radwegen nennt der Einbecker Politiker den Weiterbau der B241 Volpriehausen-Ellierode, das Fördergeld für die Stadtentwicklung in Einbeck (1,9 Millionen Euro), die Förderung der Domfestspiele oder auch die Zukunftsverträge. 100.000 Euro stellt das Land für die Römerausstellung am Harzhorn bereit, wobei Grascha der Meinung ist, dass der Landkreis davon profitieren soll, nicht nur das Landesmuseum in Braunschweig.

Erfreut ist der Liberale, dass das Land die »großartige Sammlung« für dem PS-Speicher in Einbeck unterstützt. Und er stellt fest, dass man an der neuen Erbbau-Richtlinie der Klosterkammer mitgewirkt habe. Grascha war es wichtig, dass die sinkenden Grundstückspreise in Südniedersachsen Grundlage für den Erbbauzins sind.sts