Goetheschüler im Schulwald aktiv für den Klimaschutz

Im vergangenen Herbst wurde der Vertrag über den Schulwald der Goetheschule geschlossen, jetzt stehen die praktischen Arbeiten an. Zurzeit pflanzen die Klassen der Sekundarstufe I die ersten Bäume. Auf der etwa 1,5 Hektar großen Fläche werden rund 6.000 Pflanzen gesetzt.

Einbeck. Möglich wurde der Schulwald mit Hilfe der Stiftung »Zukunft Wald«, die das nachhaltige Waldprojekt gestartet hat. Mittlerweile 30 Schulen in Niedersachsen haben nun einen Schulwald, so auch die Goetheschule. Die Fläche dafür wurde vom BUND zur Verfügung gestellt, unterstützend wirkt der pensionierte Forstbeamte Gert Habermann, Gesellschaft für Naturschutz, mit, der seine Sachkenntnis einbringt.

In dieser und der nächsten Woche werden die Goetheschüler – samt Lehrern – mit dem Spaten arbeiten und die Setzlinge in die Erde bringen. 3.500 Stieleichen und 2.000 Hainbuchen sind vorgesehen, hinzu kommen 40 verschiedene Straucharten und alle »Bäume des Jahres«. In diesem Jahr ist der Wild-Apfel der Baum des Jahres, erklärt Franz Hüsing, Direktor der Stiftung »Zukunft Wald«.

Jede Klasse setzt ihre Pflanzen in einen bestimmten Bereich – angesichts des dichten Bodens war das nicht immer einfach. Arrondiert werden die kleinen »Einzelwälder« ebenfalls durch Bepflanzung. Eingerichtet wird auch ein Pavillon für ein grünes Klassenzimmer. Eine mobile Waldklimastation, mit der die Schüler den Wald naturwissenschaftlich aufarbeiten können, wurde bereits übergeben. Wie sich Nässe- oder Trockenperioden auf das Ökosystem Wald auswirken, wie die biologische Vielfalt aussieht, der Klimaschutz oder die Funktionen des Waldes – vielfältig sei der Untersuchungsspielraum für die Schülerschaft, freut sich Habermann. Auch Facharbeiten im Sekundarbereich II seien denkbar.

Mit dem Schulwald-Projekt hat sich die Stiftung »Zukunft Wald« den Klima-und Umweltschutz auf ihre Fahnen geschrieben. Allein eine Buche speichere 3,6 Tonnen Kohlendioxid, stellt Habermann fest. Mit ihrem Schulwald sorgt die Goetheschule dann dafür, dass auf der 1,5 Hektar großen Fläche 15 Tonnen Kohlendioxid jedes Jahr gespeichert werden, rechnet Hüsing.

In den Einbecker Schulwald investiert die Stiftung rund 20.000 Euro. Leitbaumart in Einbeck sei die Eleonore-Eiche, die gut auf den Standort passe. Nach dem Pflanzen seien keine weiteren Pflegearbeiten nötig, denn entstehen solle ein naturnaher Wald, der sich auch der »Auewald-Dynamik« erfreuen dürfe. Hüsing möchte mit seinem Projekt »Natur erlebbar machen mit allen Sinnen«. Er hofft, das die Schüler so ein Gefühl für den Wald entwickeln. Ein Schulwald verbessere die Luftqualität durch den Verbrauch von Kohlendioxid,  und binde Kohlenstoff im Holz, erhöhe die Zahl von Tier- und Pflanzenarten, könne den Schülern als Forschungsstation oder Erholungsort dienen und werte zudem das Landschaftsbild auf.Der Vertrag über den Schulwald läuft 30 Jahre – es werden sich also noch viele Goetheschüler an dem Projekt beteiligen.sts