19 mal eine Eins vor dem Komma

Abiturienten 2018 der Goetheschule feierlich entlassen | Netter und begeisterungsfähiger Jahrgang

Der Abiturjahrgang 2018 hat die Durchschnittsnote 2,3 erzielt. Bei der Entlassung im Theatersaal wurde den Abiturienten große Anerkennung gezollt.

Einbeck. Junge Frauen und Männer zogen festlich gekleidet in den Theatersaal ein, und ihre Familien zollten den Abiturienten mit Applaus Anerkennung. Der Abiturjahrgang 2018 der Goetheschule wurde in festlichem Rahmen verabschiedet. Viele gute Wünsche wurden den Abiturienten mit auf den Weg gegeben - vor allem aber Rückgrat. Der Gottesdienst, gestaltet von Abiturienten, stand unter dem Leitsatz »In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst« von Augustinus Aurelius. Gemäß des Abi-Mottos »Babicue« bezogen sich die Abiturienten auf das Feuer, verbildlicht mit Hilfe von Grill-Szenen.

Pastor Daniel Konnerth bescheinigte den Abiturienten - wie ihren Vorgängern - eine gewisse Affinität zur Hölle. Doch bei dem Feuer handele es sich nicht um die dunkle Seite der Macht, sondern um das Feuer und die Leidenschaft, die in den Abiturienten brenne. »Die Welt braucht euer Feuer«, war er sicher. Konnerth wünschte den Goetheschülern viel Feuer für ihre Mitgeschöpfe, für die Erhaltung der Erde und für Menschen, die ihnen nahe stehen oder Hilfe brauchen. Die kommissarische Schulleiterin Elisabeth Kaiser gratulierte den Abiturienten zu ihren bestandenen Prüfungen, auf die sie mit Recht stolz sein könnten.

In den vergangenen Jahren hätten sich die Abiturienten mit den »tollsten Dingen« beschäftigt - da waren neue Ausdrucksformen der Epik, Frauenbilder von Effi bis Else, Werke von Shakespeare, Lessing und Langston Hughes, Wirtschaftspolitik, die Krise des späten Mittelalters, Synapsen und Synopsen, die Chemie der Propenderivate, Analysis, lineare Algebra und nicht zuletzt Kant, Hegel und Precht.

Gelernt hätten die Abiturienten, auf vorhandenes Wissen zurückzugreifen, angemessene Handlungsschritte zu durchdenken und zu planen, entsprechende Handlungsentscheidungen zu treffen und das Ergebnis des eigenen Handelns an angemessenen Kriterien überprüfen. 19 Abiturienten haben die Prüfungen mit einer Eins vor dem Komma abgelegt. Das ist ein Notenschnitt von 2,3 - »eine sehr gute Leistung«, lobte Kaiser, die beste seit vielen Jahren. Sie war sicher, dass die Goetheschüler die Abiturienten»überlebensfähig« entlasse.

Alle Prüflinge hätten ihre persönliche Bestleistung mit ihrer Durchschnittsnote erlangt - auch wenn keine Eins vor dem Komma steht. Die Prüfungstage Anfang der Woche hätten gezeigt, dass sie es verstehen, zu kämpfen und unglaubliche Kräfte zu mobilisieren, wenn es darauf ankommt. Im Namen der Goetheschule bedanke sich Kaiser bei den Eltern für die Mitarbeit in den vergangenen Jahren und bei allen Kollegen, die wieder mit viel Energie, Geduld, Professionalität und Empathie zum Gelingen der Prüfungen beigetragen haben.

Nach behüteten Jahren in der Goetheschule werden die Abiturienten nun voller Neugier und Tatendrang die Welt erkunden. Die Lehrer hätten die Wissensbasis für die berufliche Zukunft gelegt, war sich Kaiser sicher. Auch wenn sich den Abiturienten manchmal nicht erschlossen habe, warum sie Manches lernen mussten- »Nehmen Sie es als Training dafür, wie man lernt oder wie man sich geschickt aus der Affäre zieht.«

Kaiser schloss mit einem Zitat - zur Freude der Abiturienten nicht mit Goethe -, sondern mit: »Zwischen Kopf und Steiß muss eine Rückgrat sein« - das wünschte Kaiser den Abiturienten: ein gutes Leben und Rückgrat . Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek freute sich, dass die Abiturienten ihr erstes Etappenziel erreicht haben. Sie rief die Abiturienten auf, ihre Ziele und Träume zu verwirklichen, »Habt den Mut euch zu verändern und habt keine Angst vor Fehlern.«

Die Vorsitzende des Schulelternrates, Dr. Marion Villmar-Doebeling, wünschte Mut, Gelassenheit, Neugierde, Offenheit für Neues sowie kritisches Fragen und Denken. Der elfte Jahrgang, vertreten durch Vitus Dettendorfer und Jule Nennmann, schloss sich den Glückwünschen an. Für den Ehemaligenverein VEER überreichte die Vorsitzende Petra Besser das Jahrgangsbild, das in der Goetheschule aufgehängt wird.

Der VEER zeichnete für besonderes schulisches Engagement, insbesondere Unterstützung bei zahlreichen Veranstaltungen aus: Caroline Adler, Nico Ahrens, Marie Hahn, Celina Hattenbach, Niklas Dominik Jüttner, Laura Kensy, Julius Wilhelm Kley, Florian Knoke, Jan Alexander Lade, Niclas Magnussen, Elisa Mengert, Johanna Nagel, Anja Rath-Kampe, Paulina Carolin Schürhoff, Louisa Sölter, Malisa Wille, Christian Philipp Zaeh und Friederike Leonie Zaeh.

Für besonderes Engagement bei »Goethe Promotions« ausgezeichnet wurden Celine Sieron und Rewaz Hassan. Aus der Lehrerschaft hatten sich die Abiturienten diesmal Dr. Oliver Böhnke als Festredner ausgeguckt. Humorvoll blickt er in das Schulleben aus Sicht eines Lehrers: Das fröhliche »Guten Morgen« einer fünften Klasse gebe Kraft; anders in einer zehnten Klasse, da fühle sich der Lehrer manchmal nur noch als Störkörper.

Im Laufe der Schulzeit hätten die Schüler komplizierte Dinge berechnet, aber man könne dabei nicht sicher sein, ob das nützlich oder schädlich gewesen sei, räumt er ein .Acht Jahre lang seien die Abiturienten liebevoll gefüttert worden, mit Beharrlichkeit hätten die Lehrer dafür gesorgt, dass etwas haften blieb. Der Erfolg der Schüler sei mithin auch der Erfolg der Lehrer. In Richtung des 2018er-Jahrgang konnte Dr. Böhnke feststellen: »Ihr seid der netteste und begeisterungsfähigste Jahrgang der letzten zehn Jahre.

Ich habe mich auf jede Stunde gefreut und viel gelernt.« Er riet den Schülern beim Rückblick auch mal zu blinzeln oder den Kopf zu neigen. Vor allem wünschte er den Schülern aber, dass sie glücklich werden. Für den Abiturjahrgang 2018 machten Sophia Koch und Emre Kanber deutlich, dass sie die Erlebnisse der Schulzeit sicherlich in guter Erinnerung behalten - darunter auch wilde Abi-Partys, extraordinäre Fahrten oder Grillen nach den Prüfungen.

Dank ging an die Lehrer, die sie »grandios« unterstützt hätten. Nicht selten hätten die Lehrer den Schülern aber auch das Leben schwer gemacht. Nun seien die Abiturienten am Ziel angekommen, wollten Herausforderungen annehmen und sich der Welt stellen - wie Pippi Langstrumpf in See stechen in Richtung Taka-Tuka-Land, immer mit Annika und Tom an der Seite. »Ein Hoch auf Pultimikation.«

Vergeben wurden Sonderpreise: in evangelischer Religion haben die Abiturprüfung mit 14 oder 15 Punkten abgelegt: Tim Julius Leitolf, Fabrice Lontke, Lea Schönhütte, Esther Marie Grewe und Friederike Leonie Zaeh; in Chemie: Marc Engel; in Physik: Oskar Bastian Klinke; in Mathe: Tim Julius Leitolf, Justin Bettenhausen und Christian Philipp Zaeh; in Sport (Pierre de Cubertin Preis): Tim Heitmüller; in Politik/Wirtschaft: Niklas Weiberg, Emre Kanber und Tim Heitmüller.

e-Fellows-Online-Stipendien bekommen für die Abi-Note 1,0 bis 1,5 Marie Hahn, Pauline Elisabeth Folttmann, Esther Marie Grewe, Friederike Leonie Zaeh, Oskar Bastian Klinke, Marc Engel, Christian Philipp Zaeh, Elisa Mengert, Justin Bettenhausen, Tim Heitmüller, Fabrice Lontke, Fabian Höper und Tim Julius Leitolf. Das Schulorchester unter der Leitung von Malte Splittgerber sorgte für den passenden musikalischen Rahmen, Laura Kensy und Julius Kley sangen für alle »Don’t look back in Anger« von Oasis und »Perfect« von Ed Sheeran. Gekonnt gelassen durch den Abend führten Louisa Sölter und Tim Heitmüller.sts