Grünflächen brauchen mehr Pflege

Sitzung des Kernstadtausschusses | Begehung des Stukenbrok-Parkes

Mit dem Stukenbrok-Park, der »Mitten im Herzen von Einbeck« liegt, befassten sich die Mitglieder des Kernstadtausschusses jetzt bei ihrer Sitzung. Weitere Themen waren ein Antrag auf Verkehrsberuhigung am Langen Wall, der Bereich Tiedexer Straße/Schrammstraße, die Situation der Grünflächenpflege und die »Initiative für saubere Straßen, Wege und Grünanlagen«.

Einbeck. Bei der Ortsbegehung erklärten Ausschussvorsitzender Rolf Hojnatzki, SPD, und Gerald Strohmeier, Baudirektor der Stadt Einbeck, dass der Stukenbrok-Park ein schöner Platz an zentraler Stelle sei. Er soll wieder ein beliebtes Naherholungsgebiet werden, doch muss er zuerst einen verträglichen Pflegestand haben. Weil der Springbrunnen schon lange nicht mehr funktioniere, regte Strohmeier Änderungsmaßnahmen an. Da Wasser für Jung und Alt ein belebendes Element sei, schlug er als Ersatz einen Brunnen mit Zeitschaltuhr oder eine ebene Fläche mit Wasserdüsen vor. In der Verwaltung habe man schon notwendige Änderungen angedacht, teilte er mit, um den Park wieder herzurichten.

Unter anderem soll der Zugang von der Bücherei aus verbreitert, eine größere Barrierefreiheit realisiert, die Straßenlampen auf LED umgerüstet, die Disteln, die die markanten Rosen im Wachstum stören, entfernt sowie das Gestrüpp, das das Stukenbrok-Denkmal vereinnahmt, gestutzt werden. Überlegungen stehen auch bei den Plätzen der Müll­eimer, Bänke und Blumenbeete an, kündigte Stroh­meier an.

Auf Interesse stießen die Vorschläge von Alexander Kloss, SPD, eine Schutzhütte zu installieren, so­wie von Strohmeier, den Park mit Konzerten oder Aktionen wieder mehr zu beleben. Der viel frequentierte Platz liege so zentral, dass Angebote ihn als Naherholungsfläche noch interessanter machen sollen. Weiter könnte man an besonderer Stelle auch ein Informationsschild über August Stukenbrok installieren, um sein Wirken und seine Bedeutung für Einbeck aufzuzeigen. Christian Kuhlmann, Grüne, und Dr. Ursula Beckendorf, GfE, fanden die Wiederaufnahme des Elementes Wasser gut. Dazu und zur Umstrukturierung des Parkes werde ein Konzept mit Einbindung der Bevölkerung benötigt, dass ein beliebter und familienfreundlicher Bürgerpark entstehe. Ähnlich sah es Joachim Dörge, CDU, der eine Versetzung des Denkmals mehr in den Park hinein anregte, um es von seinem »Dornröschenschlaf« zu befreien. Einstimmig beschlossen die Ausschuss­mitglieder, dass bei den Umstrukturierungen die Grundstruktur erhalten bleibt, Wasser wieder Einzug erhält sowie dass Abgängiges entfernt, Erhaltenwertes gepflegt und Störendes wie die Disteln an den Rosenstöcken reduziert wird.

Da der Kernstadtausschuss bei der vorherigen Sitzung eine Limitierung auf Tempo 30 im Bereich des Schwimmbades, des Münsterkampes und des Ochsenhofweges beschlossen hatte, schlug dies Anwohner Thomas Schuster auch für den Langen Wall vor, ebenfalls ein reines Wohngebiet. Da die Pestalozzi-Schule bald ein Ganztagesangebot habe, sei die Ausweitung der Geschwindigkeitsreduzierung bis ­17 Uhr sinnvoll, erklärte Markus Seidel, SPD. Der Ausschuss nahm diese Anregung einstimmig an.

Weiter teilte Seidel mit, dass die Situation der Fußgänger im Bereich Tiedexer Straße/Schrammstraße bedenklich sei. Nach den Umbaumaßnahmen an der Brücke gebe es nur noch auf der südlichen Seite einen Fußgängerweg. Hierdurch haben vor allem mobil eingeschränkte Personen oder Familien mit Kinderwagen Probleme, die stark befahrenen Straßen am Tiedexer Tor zu überqueren, um zum DRK oder zu Ärzten zu kommen. Zusätzlich schlug Schmalzried vor, die Zufahrt auf die Brücke aus Richtung Langer Wall zu überprüfen. Da ein Verkehrskonzept zusammen mit dem »PS.SPEICHER« existiere, sagte Armin Hinkelmann, GfE, soll geprüft werden, ob die angesprochenen Bereiche darin enthalten sowie welche ergänzenden Maßnahmen notwendig seien.

In der Pflege des Straßenbegleitgrüns stecke noch Potenzial, erklärte Hojnatzki, doch könnte der kommunale Bauhof nicht gleichzeitig überall sein. Es gebe unter anderem Probleme am oberen Hubeweg, am Kohnser Weg und am Teichenweg, wo das Grün fast schon »Savannencharakter« habe. Bettina Hillmer, SPD, ergänzte, dass das ebenfalls auf die Einfuhrstraßen, die den ersten Eindruck der Stadt vermitteln, zutreffe. Der Kernstadtausschuss war sich einig, dass die Pflege intensiviert werden muss, um an den neuralgischen Punkten mindestens der Verkehrssicherheit zu genügen.

Über die »Initiative für saubere Straßen, Wege und Grünanlagen« der Tangobrücke und Young Art berichtete Eileen Janowsky zusammen mit Rainer-Michael Hartje, CDU. Die engagierte Gruppe setze sich dafür ein, Einbeck nachhaltig und restlos von vergessenem Hundekot zu befreien. An zwei Terminen wurde jeweils in knapp zwei Stunden viel Hundekot beseitigt, und das Ergebnis im Rahmen einer Installation zu Ostern der Bevölkerung gezeigt. An den Aktionen, die zukünftig mehrmals im Monat stattfinden sollen, nehmen auch vermehrt Hundebesitzer teil, die sich ebenfalls über die Hinterlassenschaften ärgern, erklärte Janowsky. Alle Ausschussmitglieder wie auch Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek lobten die beispielhafte Aktion sowie den unentgeltlichen und ehrenamtlichen Einsatz für ein sauberes Einbeck. Walter Schmalzried, CDU, ein passionierter Hundebesitzer, mahnte, dass es keine Entschuldigung für Hinterlassenschaften von Hunden gebe, dies sei nur Faulheit des Halters, was eine Bestrafung erfordere. Die Hundesteuer enthalte keine bestimmte Leistung wie etwa die Reinigung der Straßen, Wege und Flächen vor Hundekot, so wie es viele irrtümlich denken, sondern habe den ordnungspolitischen Zweck, die Anzahl der Hunde im Gemeindegebiet zu ermitteln und begrenzen. Gemeinsam appellierten die Ausschussmitglieder an alle Halter, die Hinterlassenschaften ihrer Hunde richtig zu entsorgen und sie nicht zurückzulassen.

Beim Ausschuss teilte Joachim Dörge mit, dass sich ein Förderverein zum Erhalt des Kaiser-Friedrich-Turms gegründet hat. Neben der Teilnahme an der Veranstaltung »Frühling – mittendrin« in der Einbecker Innenstadt, gebe es am 22. Juni einen »Turmtreff« am Aussichtsturm. Zu dem kleinen Fest lädt der Verein alle Interessierten ein, um mal wieder den Turm als Naherholungsziel kennenzulernen sowie weitere Mitstreiter für den Sanierungsprozess zu gewinnen.mru