Haarausfall trifft Tränensack

»Die feisten« begeistern mit musikalischem Wortwitz das Publikum

Mit ins »Versuchslabor« nahmen »Die Feisten« am vergangenen Wochenende das Einbecker Publikum. Dabei experimentierten Rainer und C. mit diversen Instrumenten, ihren Stimmen und humorvollen Texten. Die Skurrilitäten des Lebens und der Liebe im Blick, sorgten sie für beste Unterhaltung. Die Zuschauer in der fix umbenannten »Hube-Arena« sparten dann auch nicht mit Applaus, so dass die beiden zwei Zugaben geben mussten, bevor die Besucher wieder in »ihre Mittelgebirgsdörfer« zurückkehrten.

Einbeck. »Die feisten« tischten mit teilweise vollem Körpereinsatz unglaubliche Geschichten auf. Sie waren sich sicher, dass richtig ist, was in der Musikszene erzählt wird: »Wenn du einmal in Einbeck gespielt hast, dann hast du es geschafft.«

Da bei der Kirche das Preis-Leistungsverhältnis nicht ganz stimmig sei, nahmen sie die Glaubensgemeinschaft ins Visier. Rainer und C. waren sich sicher, dass ihr Song den Papst zu Liberalität angehalten hat.Ihr Wissen über Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, das 13. Monatsgehalt und den bezahlten Urlaub hatten »die feisten« aus der TV-Serie »Stromberg«, und so hatte das Publikum etwas zu lachen über Verkümmerungstendenzen im menschlichen Sozialverhalten. Ranjid und Chantal, begleitet auf der Sitar, begeisterte die Zuschauer, die vielleicht, wie »die feisten« es sich wünschten, über die Namensgebung bei ihren Kindern nachdenken. Dass das Einbecker Publikum über sich selbst lachen kann, bewies die »Gammelfleisch-Party«, bei der Haarausfall auf Tränensack trifft und ein Festival der Falten gefeiert wird.

Ein musikalischer Ausflug nach Venedig, der Führerschein mit 50 oder die Beziehung zur Freundin, die ihre Tage hat und zur »launischen Zampfe« mutiert – die Zuschauer hatten viel zu lachen. »Frauen sind Hormonauten«, waren sich die beiden Künstler einig.

Aber auch die schnarchende Partnerin, die den »Baum der Liebe zersägt«, wurde im Programm bedacht, ebenso wie der Gedächtnisverlust, der die Flucht aus einem Leben, das so spannend ist, wie ein Tisch aus Holz, ermöglicht. Riverdance in der Lambada-Bar als Liebesbeweis, der Hund als Nutztier für Kontaktanbahnung oder James Brown als Godfather of Funk und als Zugabe ein Lied, das garantiert nicht von Rolf Zuckowski stammt, komplettierten das geniale Programm der »feisten«, bei dem nicht gespart wurde mit »Saitensprüngen«: C. und Rainer übten sich im musikalischen Rollentausch – mal als Leadsänger, an der Trommel oder mit der Gitarre. Die beiden rockten sich durch ihr Programm – und das Einbecker Publikum war begeistert.sts