Helfen, wo Hilfe gebraucht wird

Einbeck. Helfen da, wo Hilfe gebraucht wird: Getreu diesem Motto hat der Arbeiter-Samariter-Bund seine bundesweite Kälteaktion fortgesetzt. Am Aktionstag wurden obdachlose Menschen in mehr als 20 Städten mit Schlafsäcken, warmen Socken und Hygieneartikeln für die Körperpflege versorgt. In Einbeck gingen zehn Schlafsäcke, Hygienesets und Socken an die Arbeiterwohlfahrt (AWO).

Denn Menschen ohne festen Wohnsitz stehen in diesem Winter bei ihrer Suche nach einem Übernachtungsplatz vor einer besonderen Herausforderung: Ein Teil der Obdachlosen-Einrichtungen bleibt aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen. Andere haben zwar geöffnet, können jedoch nicht so viele Plätze anbieten wie im vergangenen Jahr.

Offensichtliche Obdachlosigkeit, so  der Soziologe Julian Oppermann (Mitte) von der AWO Einbeck, gebe es in Einbeck nicht, die Menschen würden in Wohnungen untergebracht. Dennoch gebe es immer wieder Durchreisende, die mit den Schlafsäcken versorgt werden. Gerade gestern erst habe er einem jungen Mann damit eine Freude gemacht. Menschen müsse dort geholfen werden, wo sie Hilfe benötigen, sagt Oppermann. Beispielsweise habe er auch eine Familie mit vier Schlafsäcken unterstützen können. Nun ist das Kontingent leer, und er freut sich mit Kerstin Droste (links) über die neuen Schlafsäcke und Hygienesets. Die kalte Jahreszeit sei für Menschen ohne Obdach eine Belastung, sagt auch Sandra Ohmes (rechts), zuständig für die Pressearbeit im ASB-Kreisverband Northeim-Osterode. Sie hätten keinen Rückzugsort und keine warme Kleidung, um sich zu schützen und seien somit der Kälte ausgesetzt.

In Osterode, Northeim und Einbeck versorgt der ASB-Kreisverband Northeim-Osterode Obdachlose und bedürftige Personen mit Hilfsgütern. Die Anzahl der Obdachlosen ist hier nicht vergleichbar mit der Zahl in Großstädten, und so werden die Hilfsgüter über die zentralen Anlaufstellen wie die Ambulante Hilfe Osterode, den Tagestreff »Oase« in Northeim, die Ambulante Hilfe Northeim und den Tagestreff »Billabong« der AWO in Einbeck verteilt. »Besonders in Nächten mit hohen Minusgraden kann es für die Betroffenen sehr gefährlich werden, wenn sie keinen Schlafplatz in der Notunterkunft finden«, begründet Ohmes die Initiatibe. »Uns ist es wichtig, dass die Hilfe da ankommt, wo sie gebraucht wird.«sts