Kinderclown Ball-Ricco:

Heute wäre er 90 Jahre alt geworden

Einbeck. Am Dienstag, 9. Juni, wäre er 90 Jahre alt geworden: Ball-Ricco, der Kinderclown, der Generationen von Mädchen und Jungen – und ihren Eltern – Freude geschenkt hat. 1925 wurde er als Richard Meininger in der Sängerstadt Finsterwalde geboren, und dort ist er posthum im vergangenen Jahr beim Sängerfest besonders geehrt worden.

Die »Finsterwalder Spatzen« ha­ben Lieder vorgetragen, und Kindergruppen standen auf der Bühne, alle als Clown verkleidet. Mit den Finsterwalder Spatzen hatte Ball-Ricco mehrere CDs aufgenommen und auch viele Auftritte mit ihnen absolviert; einige der Lieder wurden beim Fest gespielt, und so war Ball-Ricco sozusagen beim Sängerfest dabei. Die Feierstunde, bei der auch Ball-Riccos Tochter Soraya Senff anwesend war, endete mit einem Luftballonstart: Die Kinder ließen Ballons steigen, die hinauf zu »ihrem« Ball-Ricco fliegen sollten.

Der Circusplatz in Finsterwalde trägt seit 2012 den Namen Ball-Ricco-Platz. Einbeck hat den Spaßmacher mit einer Ball-Ricco-Straße zwischen Ostertor und Bahnhof geehrt. Auch wenn sich der Clown über Jahrzehnte in der »Bierstadt Einbeck« zuhause fühlte, hat er stets den Kontakt in die Sängerstadt gepflegt, und nach der Wende waren wieder Besuche möglich. Ball-Ricco konnte die Menschen begeistern: ob er mit bekannten Stars den Ball auf dem Finger tanzen ließ oder Bundespräsident Roman Herzog beim Neujahrsempfang die rote Clownsnase aufsetzte. Ball-Ricco ist im September 2009 im Alter von 84 Jahren verstorben. Sein Grab befindet sich auf dem Einbecker Zentralfriedhof; hier wurde er neben seiner geliebten Frau Lenka beigesetzt.

Das Grab greift das Thema Zirkus in besonderer Weise auf: »Das große Finale, die letzte Manege meines Vaters«, sagt Soraya Senff dazu. Hier ist er so zu sehen, wie man ihn kannte und wie er in Erinnerung bleiben wird: als Tausendsassa, mit wallendem weißen Haar und mit dem tanzenden Ball auf dem Finger, seinem Parade-Kunststück.oh