»Hinsehen - Handeln - Helfen«

Würdigung von Zivilcourage mit Preis | Aufruf zum »Bürgermut«

Für »Hinsehen - Handeln - Helfen« warben (von links) Ute Assmann, KSN-Vorstand, Polizeidirektor Hans Walter Rusteberg, Dagmar Prelle-Traupe und Gerd Huchthausen vom Weißen Ring, Dirk Schuber, Präventionsteam der Polizei, und Gernot Bollerhei, KSN-Marketing.

Northeim/Einbeck. Im Rahmen der Zivilcourage-Kampagne des Landkreises Northeim verleihen die Kooperationspartner Polizeiinspektion Northeim/Osterode, Rotary-Club Einbeck-Northeim, Weißer Ring und Kreissparkasse Northeim am 4. November einen Preis. Damit wird geleistete, wertvolle Zivilcourage gewürdigt und an die Bürger appelliert, sich auch für anderen einzusetzen - in Notsituationen und im Alltag.

Ute Assmann, KSN-Vorstandsvorsitzende, erklärte, dass die Polizei im vergangenen Juli an die Bank herangetreten sei, um für die Plakatausstellung »Hinsehen - Handeln - Helfen« zu werben. Das Anliegen stieß auf große Zustimmung. Die Vernissage im Januar mit prominenten Gesichtern wie dem Einbecker Moderator und Comedian Dennie Klose und dem Doppel-Olympiasieger von Rio de Janeiro 2016 im Kanu, Marcus Groß, war ein Erfolg. Zu sehen war die Exposition von Januar bis März in der Hauptstelle der Bank in Northeim.

Eine große Resonanz gab es mit vielen interessanten Gesprächen. Die Idee zur Zivilcouragekampagne entstand vor acht Jahren in Goslar. Um Opferschutz und Courage zu stärken, riefen die Polizeiinspektion Goslar sowie der Weiße Ring sie ins Leben. Im Rahmen der Northeimer Ausstellung reifte die Idee, so Assmann, einen Zivilcouragepreis im Landkreis zu realisieren.

Zusammen mit den Kooperationspartnern Polizeiinspektion Northeim/Osterode, Rotary-Club Einbeck-Northeim und Weißer Ring biete man die Honorierung von besonderen Leistungen im Einsatz für Mitmenschen an. Dagmar Prelle-Traupe, Leiterin der Außenstelle Northeim des Weißen Rings, und Opferhelfer Gerd Huchthausen stellten den Zivilcouragepreis vor. Ausgeschrieben ist er für den gesamten Landkreis.

Er ist projekt- und fallbezogen und honoriert vorbildliches Handeln oder Bürgermut von Einwohnern des Landkreises. Zudem richtet er sich an Auswärtige, die »mutige Taten« oder »Vorbildliches« vor Ort geleistet haben. Jährlich will man die Auszeichnung vergeben, einzelne Personen oder Gruppierungen können sie bekommen. Bürger, Behörden, Firmen und Institutionen sind aufgerufen Nominierungen bis zum 30. September an die Polizeiinspektion Northeim/Osterode, Präventionsteam, Teichstraße 4, Northeim oder unter weisser-ring-northeim@t-online.de einzureichen.

Eine Jury ermittelt die Gewinner. Ausgezeichnet werden die Preisträger am Sonntag, 4. November, ab 11 Uhr im Northeimer »Theater der Nacht«. Moderiert wird die Veranstaltung von Dennie Klose. Der Zivilcouragepreis besteht aus einer Trophäe, einer Urkunde, einem Sachpreis sowie der öffentlichen Würdigung. Damit werde das Einbringen wertgeschätzt sowie weitere Personen angespornt, sich ebenfalls für andere einzusetzen, hieß es.

Polizeidirektor und Rotary-Mitglied Hans Walter Rusteberg erläuterte, dass »Hinsehen - Handeln - Helfen« das Motto der Polizei sei - und dies auch der ganzen Gesellschaft sein sollte. Zivilcourage - ein hohes Gut - müsste es mehr geben. Statt sich zu verstecken oder im Straßenverkehr nur auf sein Handy zu schauen, sollten mehr Bürger auf die Umgebung und die Mitmenschen achten.

Die Kampagne wurde initiiert, die Bürger dazu zu bewegen, andere Personen anzusprechen, Hilfe zu holen, sich einzusetzen, ohne sich selber in Gefahr zu bringen, oder die Polizei unter 110 zu rufen. Viele gemeinschaftliche Projekte für die Gesellschaft existieren schon in der Region wie die Busscouts, die Streitigkeiten in Schule und Schulbus schlichten; mit der Kampagne und dem Preis werde das große Angebot noch erweitert.

Helfer in der Not zu ehren, sei eine Würdigung ihrer Zivilcourage, aber auch ein Appell für die andere, sich ebenfalls einzubringen. Rusteberg dankte allen Beteiligten wie Gernot Bollerhei, KSN-Marketing, der Plakate und Werbematerialien für den Preis erstellte. Beide riefen zum Hinsehen, Handeln und Helfen auf. Dirk Schubert vom Präventionsteam der Polizeiinspektion Northeim/Osterode forderte: »Tue was«.

Übertriebenen Heldenmut müsse man nicht zeigen, jeder kann helfen, ohne sich in Gefahr zu bringen. Weiter soll man andere Personen aktiv und direkt zur Mithilfe aufrufen, genau beobachten, Tätermerkmale sich einprägen, Hilfe organisieren unter 110, sich um die Opfer kümmern und sich als Zeuge zur Verfügung stellen. Auf viele Einsendungen für den Preis hofften die Beteiligten, aber auch, dass sich Zivilcourage wieder vermehrt in der Gesellschaft etabliere - im Alltag und in Notsituationen, in die jeder geraten könne.

 mru