Historischer Blick durch die Pastorenstraße auf St. Jacobi

Einbeck. Das heutige Bild stammt aus dem Album der Familie Schoppe und zeigt einen Blick durch einen Teil des Steinweges, der Pastorenstraße und den Turm der Marktkirche St. Jacobi. Die Bebauung der Pastorenstraße hat sich im Lauf der Zeit erheblich verändert. An der engen Einmündung der Pastorenstraße in die Marktstraße kann man gut erkennen, wie schmal die Straße früher war. Damals standen auf beiden Seiten der Straße Bäume – das ist heute leider nicht mehr so.

Aus der »guten alten Zeit« stehen heute nur noch der »Gildehof« (links neben der Kirche von den Bäumen verdeckt) und die Gebäude links an der Ecke zur Pastorenstraße, die teilweise noch ihr Fachwerk verbergen und den (natürlich mittlerweile erneuerten) Brandschutz-Verputz aus dem19. Jahrhundert tragen. Das mehr als 60 Jahre alte Foto zeigt viel Verlorenes und Verändertes: Die Häuser in der Bildmitte sind schon vor langer Zeit abgerissen worden. Ende der 1960er Jahre wurde die Straße nach rechts verbreitert, und vor mehr als 30 Jahren wurde mit dem Neubau eines Kaufhauses die linke Straßenseite verändert. Der Gebäudekomplex zwischen dem »Gildehof« und der Ecke zur Oleburg wurde entfernt.

Vor dem Neubau des Kaufhauses wurden archäologische Untersuchungen durchgeführt. Man fand heraus, dass hier bereits vor mehr als 1.000 Jahren Menschen wohnten. Rechts vom parkenden Auto befindet sich heute der Parkplatz am Breil. Autos hatten übrigens zu dieser Zeit noch nicht die Straßen der Altstadt erobert. Sieht man ganz genau hin, erkennt man hinter dem parkenden Wagen ein Pferdefuhrwerk mit Kutscher. Daneben wird ein Handkarren durch die Straße gezogen. Rechts vom Kirchturm ist das riesige Dach des Eckhauses von Hermann Buchternkirchen (später Elisabeth Poddig-Schumann) an der Tiedexer Straße zu sehen. Das Haus wurde mit der ganzen Straßenseite entfernt, damit die Pastorenstraße für größere Fahrzeuge befahrbar werden konnte. wk