Historischer Markt ermöglicht Gang durch die Jahrhunderte

Einbeck. Der historische Markt in Einbeck lockte am vergangenen Wochenende nicht nur viele Einbecker in den Offiziersgarten beziehungsweise an den Krähengraben, sondern auch Touristen. Geboten wurde bei diesem »mittelalterlichen Treyben« einiges. Bei dem Gang durch mehrere Jahrhunderte konnte man Eintauchen in die Zeit der Wikinger, des Dreißigjährigen Krieges oder auch des Hochmittelalters. Da wurde rege Handel getrieben mit Schmuck aus Knochen oder Bronze und Trinkgefäßen aus Horn oder Ton. Viele andere Waren wie Glasperlen, Seifen, Liköre, Lederwaren, Gewandung wie ein Hüftklapperhemd oder »Lagerbedarf« mit Fellen und Kettenhemden waren begehrt.

Die jüngeren Besucher konnten sich mit Schild und Schwert aus Holz ausrüsten. Man konnte sich die Karten legen oder im Zelt einer Wahrsagerin die Zukunft voraussagen lassen. Kinder übten sich mit Pfeil und Bogen, im Axtwurf oder beim Speckstein schnitzen. Spielleute, Gaukler und Kämpfer, Musikanten, Bogenschützen, Ritter und Musketiere sorgten für allerlei »Kurzweyl« in den Wallanlagen. Viele Besucher verfolgten das »Gefecht um Einbeck«, das mit lauten Kanonenschlägen angekündigt wurde.

Das Gefecht erinnerte an 1632 und 1642, als in Einbeck durch Kanonenbeschuss der kaiserlichen Truppen unter Piccolomini Teile der Befestigung zerstört wurden. Ein Fackelumzug am späten Abend, Feuerjonglage und Abendkonzert nahmen die Zuschauer mit auf eine besondere Zeitreise. Organisiert wurde der historische Markt in Einbeck durch Ingo Schnackenbeck, der mehr als 250 Akteure dafür zusammengebracht hat. Lagergruppen, Händler und Handwerker freuten sich über die »sehr aufgeschlossenen Einbecker Besucher«, die den historischen Markt in der stimmigen Kulisse erleben wollten.sts