Hupe kündigte Rückzug nach 13 Jahren an

Kreishandwerksmeister stellt sich im November nicht mehr zur Wiederwahl | »Das Wir-Gefühl stärken«

Kreishandwerksmeister Hermann-Josef Hupe hieß vermutlich zum letzten Mal die Teilnehmer des Gildentages willkommen.

Einbeck. Voraussichtlich zum letzten Mal hat Kreishandwerksmeister Hermann-Josef Hupe die Teilnehmer der Festkundgebung zum Gildentag der Kreishandwerkerschaft begrüßt. Im November wird ein neuer Vorstand gewählt, und er werde sich, das kündigte er an, nicht mehr zur Wahl stellen.

Wahrheit, Harmonie, Vertrauen, Schönheit im Geiste, Frieden, Liebe und Gesundheit, das waren seine Wünsche für das noch junge Jahr. Er regte an, den Gildentag zur Pflege von bestehenden Kontakten zu Kollegen zu nutzen und neue hinzu zu gewinnen. Besonders freue er sich über den wunderbaren Festredner, den Landessuperintendenten Eckhard Gorka, bei dem es zum Glück gar nicht so schwer gewesen sei, ihn zu überreden.

Nach 13 Jahren im Ehrenamt als Kreishandwerksmeister finde er es an der Zeit, den Platz für Jüngere zu räumen, so Hupe. Die Kreishandwerkerschaft sei gut bestellt, und einen Bewerber für die Wahl im November gebe es bereits. 2005 sei er als Lobbyist des Handwerks und der Arbeitgeber angetreten, um in der Region zu wirken. Unter anderem mit dem Gildentag sei man in der Öffentlichkeit präsent, ebenso mit dem Handwerkerball.

Gegen Ideen wie »America First«, Brexit oder Separationsbewegungen wolle man das Wir fördern. Die Handwerker liebten und lebten das, und ohne dieses Gemeinschaftsgefühl könne die Organisation nicht funktionieren. Bei durchschnittlich einem bis neun Mitarbeitern pro Betrieb sei die Kreishandwerkerschaft »mit an der Front«. Sie werde in vieler Hinsicht tätig, und manche Idee sei so schon geboren worden.

So gebe es eine neue Initiative zur Bekämpfung der Schwarzarbeit im Landkreis. Mit vielen Beteiligten, so Hupe weiter, gebe es ein gutes Miteinander, etwa mit der Kreis-Sparkasse Northeim, mit der man seit 40 Jahren den Berufsinformationsmarkt in Northeim organisiere. Dank sprach er Vorstand und Geschäftsführung der Kreishandwerkerschaft für die Zusammenarbeit aus. Es sei gelungen, die Finanzen zu konsolidieren, nicht zuletzt, weil die Einbecker ihr Haus des Handwerks in der Beverstraße verkauft hätten, was eigentlich nicht geplant gewesen sei.

Auch der Zusammenschluss mit Osterode sei gut gelaufen. »Danke, Achim«, wandte er sich an Geschäftsführer Joachim Nüsse, der die Arbeit hatte und weiter habe. Die größte Herausforderung seiner Amtszeit sei es gewesen, erinnerte sich Hupe, als 2006 der frühere Geschäftsführer entlassen wurde.

Aber wem Gott eine Aufgabe gebe, dem helfe er auch, sie zu erfüllen, davon sei er überzeugt. Sehr viel Hilfe habe er vom damaligen Vorstand bekommen. Besonders wolle er die Gemeinsamkeiten von Kirche und Handwerk hervorheben, unter anderem bei den Fahrten und Feiern für Senioren, die stets von übergroßer Beteiligung geprägt seien.

Das zeige, dass viele auch nach dem aktiven Berufsleben den Kontakt nicht verlieren wollten. An seinen Nachfolger richte er den Wunsch, dass er die Gelassenheit habe, Dinge hinzunehmen, die er nicht ändern könne, den Mut, Dinge zu ändern, die er ändern könne, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. »Und möge das Wir-Gefühl siegen.«ek