21. MusicNight mit Atmosphäre

Kein Gedränge, aber hervorragende Stimmung | Vor sechs Lokalen für jeden Publikum passende Musik

Über zahlreiche Zuhörer freuten sich auch die »Burglars« vor dem Café »Mittendrin«.

Um null Uhr war Daniel Meyer zufrieden und erleichtert: Die 21. MusicNight neigte sich dem Ende zu. Der Wettergott erwies sich als treuer Fan, alles hatte geklappt, das Publikum war sehr angetan, und auch die Ordnungskräfte waren zufrieden.

Einbeck. Bereits gegen 19 Uhr war der Marktplatz voller als sonst. Zahlreiche Vorreservierungen waren in den Lokalen eingegangen. Das Backpackers Inn allein hatte 90. Jedoch wurde es längst nicht so voll wie in den vergangenen Jahren, es gab kein Gedränge. Das freute auch die Polizei und das Ordnungsamt: Oberkommissar Fritsch-Teuber sowie Jürgen Otte und Lars Weinhardt waren unterwegs.

Es war ein Abend mit Atmosphäre: Die Marktstraße hallte wider von italienischen Klängen, von Adriano Celentanos »Susanna«, ebenso von »Buona Sera, Signorina« und bei »Ti amo« wurde dann um halb elf auch getanzt vor dem Eiscafé »Dolomiti«. Francesco Puccio, der die Hits der 60er und 70er Jahre zu seinem Hobby gemacht hat, war erneut aus der Nähe von Kassel angereist.

Der Hallenplan vor dem Café »Mittendrin« bei den »Burglars« wurde immer voller, und das blieb auch so. Die Fünf spielten unterm Zeltdach: Ob »Twist and Shout« von den Beatles, »Needles and Pins«, »The Air that I breathe« bis zu »Rote Lippen soll man küssen«, das Quintett hatte es echt drauf. »Next door to Alice« interpretierten sie gänzlich anders als das Kollegen-Duo von »Sound and Show« im Steinhaus, aber ebenso mitziehend.

Das Trio Vassilis und Christos Triantafillou sowie Vangelis Gelias erwies sich erneut als feste Größe für das »Mykonos«. Außen im Garten, sowie rundum und an der eigens aufgestellten Bar war es ebenso gut besucht wie drinnen. Begleitet von Gitarre, Bouzouki und Geige sangen die Drei Bekanntes wie den Schlager »Ta pedia tou Pirea«, hier bekannt als »Ein Schiff wird kommen« durch Lale Andersen, außerdem natürlich den Song aus dem Film »Alexis Sorbas« sowie griechische Volkslieder von früher und heute, mal schwermütig, mal beschwingt und temporeich. Auch ein Liebeslied von Christos Geige, nur begleitet von der Gitarre, war zu hören. Johny Poppyseed, unterm Baldachin an der Marktkirche, immer mit Gitarre, manchmal ergänzend mit Mundharmonika, hatte ebenfalls sein »Brauherren«-Publikum, das bei seinen gekonnt vorgetragenen Songs wie »Imagine« und »Halleluja« nicht mit Beifall sparte.

Je später der Abend, desto voller die Tiedexer. Auf den Parkplätzen hatte man vor dem Backpackers Tische aufgebaut, davor weiß-rote Begrenzungen fest in unverrückbaren Kisten, gefüllt mit Mollenhauer-Bierflaschen und Beton. Statt »Jonah and the tree« spielten hier zunächst die Singer-Songwriter Lukas Soboll, alias Luco Waters, und Dylan Brandes – bereits zu hören im Gandersheimer Gandeon und beim »Local Heroes«-Wettbewerb, begleitet von Danilo Matos am Cajon. »Einbeck, ihr habt eine sehr schöne Stadt«, begrüßte dann Frontmann Sascha von der Kölner Band »BlackWhiteColorful« die Zuhörer. Diese stellte ihr Album »Live to tell the Tale« vor, eine Art Schiffsreise, die von der Abfahrt, von Stürmen und Heimkehr handelt – beeindruckend auch durch die Lichteffekte. Gegen 23.30 Uhr ging drin die Post ab für Heavy Metal-Fans mit »D.cadeS«, einer jungen Formation aus Katlenburg und Northeim.

Zwölf Goetheschüler waren unterwegs,um Unterstützer-Armbändchen zu verkaufen, um mit einem Anteil des Erlöses einen Obolus für ihren Abiball zu verdienen.

Das Schöne an dem Abend? Dass er möglich war, dass alle sich an die Spielregeln hielten, dass für jeden Publikumsgeschmack die Musikmischung stimmte von Hits bis Heavy Metal, dass die Gastronomie sich über mehr Umsatz freuen konnte – und vor allem, dass gutgelauntes Leben in der Innenstadt war.des