Betriebsausschuss Kommunaler Bauhof

»340.000 Euro sind eine große Hausnummer«

Immenser Ortsbürgermeister überreichte Gutachten zu Friedhofslinden | Blühwiesen auf Friedhöfen

Ein Gutachten zu den Friedhofslinden in Immensen überreichte Ortsbürgermeister Karl-Friedrich Heise an Ausschussvorsitzenden Marcus Seidel.

Mit Blühwiesen auf Ortsteilfriedhöfen und dem Neubau eines Verwaltungsgebäudes auf dem Zentralfriedhof befasste sich unter anderem der Betriebsausschuss Kommunaler Bauhof bei seiner Sitzung im Alten Rathaus. Mitgeteilt wurden auch die Kennzahlen des zweiten Quartals.

Einbeck. Karl-Friedrich Heise, Ortsbürgermeister von Immensen, übergab an den Ausschussvorsitzenden Marcus Seidel, SPD, ein Gutachten von einem Göttinger Sachverständigenbüro zur angedachten Fällung der Friedhofslinden. In ihm steht, dass die Bäume aus sachverständiger Sicht im derzeitigen Zustand uneingeschränkt erhaltungs- und schutzwürdig sind. Experte Hans-Georg Scherer rät, die Bäume zu erhalten.
Den Sachstand will man noch einmal behandeln und prüfen, betonte Dirk Löwe, Betriebsleiter vom Kommunalen Bauhof, und gemeinsam bei der kommenden Sitzung als Tagesordnungspunkt erörtern. Dazu sei ein Ortstermin geplant. Der Gutachter stehe kostenlos für ein Gespräch zur Verfügung, die Möglichkeit will man gern wahrnehmen.

Zu Beginn der Sitzung teilte Löwe mit, dass aktuell die Zusammenstellung der Gesamtfassung des Haushalts laufe. Eingebracht wird er in der Ausschusssitzung im November. Erfolgen soll dann auch die Fertigstellung der Abschlüsse 2018 und 2019.

Sanierungsbedarf an Kapellen

Sanierungsbedarf wurde an Kapellen festgestellt. Die in Dörrigsen weist starke Risse auf. Ein Bodengutachter hat Proben entnommen. Mit dem Statiker bespricht man das weitere Vorgehen. Ebenfalls Risse hatte die Kapelle in Kohnsen. Überprüfung und Reparatur der Regenwasserrinne gab es. Die Entwicklung beo-bachtet man weiter, so Löwe. In Immensen klemmte die Nebeneingangstür. Ein Auftrag zur Reparatur wurde erteilt.
Der Ortsrat Vogelbeck fragte wegen einer Reparatur des Harmoniums an. Gewünscht wurden Reinigung und Abdeckung. Schon in der Sitzung im Mai 2019 hieß es, dass man ein Vorgehen wie bei den Öfen und Musikanlagen anstrebt, und die Harmonien nicht kostenintensiv repariert. Viele Organisten bringen zudem ihre Instrumente selber mit. Falls Bedarf entsteht – wie bei Öfen und Musikanlagen – strebt man eine dezentrale Lösung an, um die Gebühren für die einzelnen Kapellen nicht zu hoch werden zu lassen.

Die Arbeitsgruppe Friedhof schlug 2017 zur Reduzierung der Kosten verschiedene Punkte vor, erinnerte Löwe, einer war die Teilstilllegung von Friedhöfen und Umbettung von Denkmälern. Das war die Grundlage für die Ausweisung von Blühwiesen. Insgesamt umfassen die Friedhöfe der Stadt Einbeck eine Fläche von 250.000 Quadratmetern, was mindestens 35 Fußballfeldern entspricht, so Löwe. Neben Opperhausen haben sich Avendshausen, Haieshausen, Kreiensen und Vogelbeck für das Anpflanzen einer Blühwiese entschieden. Das Anlegen kostet vier bis sechs Euro pro Quadratmeter, abhänging von verschiedenen Faktoren wie Zugangsmöglichkeit, Größe und verwendeten Saatgut, so Löwe. Extensive Rasenmahd möchten Holtensen, Hullersen, Negenborn, Odagsen, Olxheim, Vardeilsen und Volksen. Offen ist die Entscheidung noch in Ahlshausen, Bentierorde, Greene, Kohnsen, Naensen, Stroit und Wenzen.

Im Rahmen der Juni-Sitzung besuchte der Betriebsausschuss den Zentralfriedhof. Festgestellt wurde beim Sozial- und Wirtschaftsgebäude ein hoher Sanierungsbedarf. Als Lösung schlug die Betriebsleitung einen Neubau vor. Eingeplant ist er für den Haushalt 2023. Die Umsetzung soll 2024 erfolgen.

Massives Sozialgebäude

Einen Entwurf stellte Gunnar Groneweg, Gebäude- und Liegenschaftsmanagement, vor. Das bisherige Wirtschaftsgebäude sei nicht mehr ausreichend und abgängig, teilte er mit. Die vorhandene Garage will man weiter nutzen. Geplant sind ein massiv errichtetes Sozialgebäude mit Lagerräumen für Kleingeräte sowie eine Fahrzeughalle aus Stahlrahmen mit Durchfahrtsmöglichkeit.

Erfreuliche Kennzahlen

Auf die erfreulichen Kennzahlen des zweiten Quartals ging Löwe ein. In der Finanzrechnung gab es mehr Einzahlungen als geplant, die Ausgabe waren meist geringer. Von einer sparsamen Haushaltsführung kann man ausgehen, so Löwe. Bei den Allgemeinen Finanzen verringerten sich die Aufwendungen. Positiv bemerkbar mache sich, dass man keine Zinskredite brauchte. Ein Überschuss von mehr als 75.800 Euro wurde erwirtschaftet.

Gegenübergestellt wird der Unbare Aufwand für Auflösungserträge von Sonderposten sowie Abschreibungen für den Friedhof, die Technische Abteilung und die Außenstelle Greene. Dieser umfast 135.800 Euro. Im zweiten Quartal 2020 weist der Kommunale Bauhof demnach ein Defizit von 59.990 Euro aus, so Löwe, was eine Verbesserung von 340.000 Euro gegenüber desselben Quartals 2019 darstellt. Das gute Ergebniss spiegelt sich auch in der Reduzierung der Kassenkredite um rund 136.000 Euro wider sowie dabei, dass für laufende Investitionen keine neuen Kredite benötigt wurden. Offene Posten gibt es unter anderem durch nicht gezahlte Friedhofsgebühren von mehr als 40.100 Euro.

Weiter Trend zu Urnen

Bei den Bestattungen hält der Trend der Urnen weiter an. Sie liegen deutlich über Vorjahresniveau und Planungen, teilte Löwe mit. Sargbestattungen sind weiter rückläufig, gleiches gilt für die Kapellennutzung. Dabei gab es einen deutlichen Einbruch. Während der Corona-Pandemie waren sie lange nicht nutzbar, viele Trauerfeiern werden weiter im Außenbereich abgehalten. Seidel lobte die große Ergebnisverbesserung gegenüber dem Vorjahr: »340.000 Euro sind eine große Hausnummer.«

Dirk Heitmüller, SPD, wünschte Arbeiten am Eulenspiegelbrunnen. Das Wasser ist grün und die Fontänen funktionieren nicht. Löwe kündigte an, dass man das angehen will, es gibt Aufträge. Als erster Schritt werden Schilder angebracht, dass der Brunnen kein Trinkwaser enthält.mru