(K)Ein Thema für die Jugend?

Theaterpädagoge Dirk Bayer zu Aktionswoche in Einbeck / »Hau ab« für Jugendliche

Im Rahmen der verschiedenen »Aktionswochen gegen Gewalt«, die der Einbecker Präventionsförderverein FIPS in den vergangenen Jahren regelmäßig veranstaltet hat, war der Bamberger Theaterpädagoge Dirk Bayer bereits mehrfach zu Gast in Einbeck. Mit seinen Aufführungen in Kindergärten und Schulen konnte er auf Grund der von ihm angewandten Methode des Mitmach-Theaters, durch das die Kinder und Jugendlichen in das Spiel einbezogen werden und Situationen spielerisch nachempfinden können, nachhaltige Eindrücke erzielen, ergänzt durch die Tatsache, dass FIPS versucht, Dirk Bayer regelmäßig zu engagieren, um die nachkommenden Jahrgänge ebenfalls zu erreichen.

Einbeck. Dirk Bayer hat in Einbeck bislang zur Prävention sexuellen Missbrauchs, zu Gewaltprävention und Suchtverhalten mit einem Schwerpunkt auf Mediensucht gearbeitet. Insbesondere seine Aufführungen des Stücks »Hau ab!« zur Prävention sexuellen Miss-brauchs haben einen großen Eindruck bei Schülern, Lehrern und Eltern hinterlassen.Bayer hat zwischenzeitlich eine Variante von »Hau ab!« für Jugendliche ab Jahrgangsstufe 7 entwickelt.

Es trägt den Untertitel: »Sexueller Missbrauch – (k)ein Thema für die Jugend?« Das Thema sexuellen Missbrauchs wird häufig am Missbrauch von Kindern festgemacht. Gerade aber Jugendliche, die sich in einer Phase der sexuellen Orientierung befinden, erleben oft Situationen, die deutliche Züge von Missbrauch zeigen, seien es »blöde Anmachen« Gleichaltriger, anzügliche Bemerkungen von Erwachsenen, unangenehme körperliche Berührungen in der Disco oder andere Grenzüberschreitungen, die Jugendliche verunsichern. Wie können Jugendliche auf diese An- oder Übergriffe souverän reagieren?

Auf diese Frage haben Schülerinnen und Schüler von fünf weiterführenden Schulen in Einbeck und Umgebung in insgesamt neun Aufführungen Lösungsansätze entwickelt und spielerisch umgesetzt, um zumindest ein erstes Gefühl und mehr Handlungssicherheit für solche und vergleichbare Situationen zu erlangen. Das interaktive Stück hat Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt, um das Vertrauen in das eigene innere Gefühl zu stärken, persönliche Grenzen erkennen zu lassen und Mut zu machen, »nein« zu sagen und Hilfen anzunehmen.

FIPS, Dirk Bayer und seine Kollegin Dorothea Schreiber freuen sich über die erneut sehr positiven Rückmeldungen auf die Veranstaltungen, und sie werden auch zukünftig gemeinsame Projekte initiieren.oh