60 Stunden wiederbeleben: Schulsanitäter stellen Rekord auf

Einbeck. Pflaster kleben, Eispacks auflegen, ein Knie verbinden, das sind Dinge, mit denen die Schulsanitäter bei ihrem Alltag zu tun haben. Beim Treffen von Schulsanitätern aus ganz Niedersachsen im Haus des Jugendrotkreuzes in Einbeck ging es jetzt allerdings um einen Rekord: 60 Stunden lang haben knapp 60 Teilnehmer ununterbrochen an einer speziellen Puppe Herz-Lungen-Wiederbelebung durchgeführt – ein anstrengendes Wochenende für alle Beteiligten, aber auch eins, das viel Spaß gemacht hat. Auf die abschließende Fragen, was ihnen besonders gefallen hat, antworteten viele Teilnehmer »alles«, und fast alle beurteilten das Treffen mit »gut« oder »sehr gut«. Zu den Gästen, die den Schulsanitätern, darunter eine Gruppe der Löns-Realschule Einbeck, die Daumen drückten, gehörte die stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Einbeck, Beatrix Tappe-Rostalski. »Das ist nicht selbstverständlich, was ihr hier macht – andere sitzen um diese Zeit vor der Playstation«, lobte sie.

Zur Motivation hatte sie Süßes dabei: »Sechs Kilo Haribo für 60 Stunden Wiederbelebung.« Die Jugendlichen fanden im Rhythmus von 30 Mal drücken und zweimal beatmen schnell eine Gelegenheit, da zuzugreifen. Vertreten waren Gruppen aus den Kreisverbänden Bremervörde, Lüneburg, Region Hannover, Aurich, Einbeck, Peine, Celle und Weserbergland, aus allen Altersstufen von elf bis 18 Jahren und von allen Schulformen – eine gute Mischung, wie Sören Siegel und Petra Metzner vom Landesverband des Jugendrotkreuzes feststellten. Gearbeitet wurde in Zweierteams jeweils für zweimal 20 Minuten; ein langer Plan zeigte auf, wann welche Gruppe anzutreten hat, rund um die Uhr, selbst mitten in der Nacht. Allerdings wurde auch darauf geachtet, dass ausreichend Zeit zum Schlafen blieb. Das Programm sah weiter verschiedene Workshops vor, etwa Training mit Rettungssanitätern zur Übergabe von?Patienten, Notfalldarstellung mit dem Schminken wirklichkeitsnaher Verletzungen oder Theaterszenen. Eine Gruppe bereitete ein Fingerfood-Büfett vor, andere Teilnehmer nutzten die einsatzfreie Zeit zum Basteln. Bei einer Stadtrallye war Gelegenheit, Einbeck ein wenig kennenzulernen.

Der DRK-Kreisverband Einbeck hatte außerdem einen Infostand an der Marktkirche aufgebaut, wo er auf das Thema Wiederbelebung aufmerksam machte. Hier konnte ebenfalls an einer Puppe geübt werden, und wer mochte, ließ sich ein Glitzertattoo aufmalen. Als der Countdown sich zum Ende des Rekordversuchs immer weiter der Null näherte, stieg die Aufregung spürbar, um sich dann in gewaltigem Jubel zu ent­laden, begleitet von einer Konfetti-Kanone. »An Tagen wie diesen…« – das drückte die Freude und den Stolz aus, die die Mitwirkenden über ihren geglückten ­Rekord empfanden, zu dem auch der Vorsitzende des DRK-Kreisverbands Einbeck, Dr. Gerd-Wilhelm Schultze, und Sarah Iken von der Niedersächsischen Landesschulbehörde gratulierten.ek