80 Prozent: TÜV-Plakette auf Anhieb

Station Einbeck hat Hauptuntersuchungen ausgewertet / Mängel an Licht und Elektrik

Insgesamt 63,3 Prozent der Fahrzeuge, die im vergangenen Jahr an der TÜV-Station in Einbeck von den Sachverständigen auf Herz und Handbremse gecheckt wurden, hatten keine und 16,7 Prozent nur geringe Mängel. Damit bekamen insgesamt 80 Prozent auf Anhieb eine neue Plakette mit zwei Jahren Gültigkeit. Bei 20 Prozent der Fahrzeuge wurden erhebliche Mängel festgestellt, die unverzüglich behoben werden mussten, ehe nach einer Nachprüfung die Plakette geklebt werden konnte. Absolut verkehrsunsicher war allerdings kein Auto. Das ist das Ergebnis der TÜV-Auswertung der Hauptuntersuchungen vor Ort, die jetzt veröffentlicht worden ist.

Einbeck. In der Mängelstatistik registrieren die TÜV-Nord-Sachverständigen einen gegenläufigen Trend: Zum einen gibt es viele Autos, die ohne Mängel unterwegs sind, dann aber fallen auch immer mehr Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln auf.

Der Leiter der Einbecker TÜV-Station, Albert Schmidtmann, erklärt dieses Phänomen: »Auf der einen Seite bauen die Hersteller qualitativ hochwertige Autos, die auch nach vielen Jahren noch ohne Mängel unterwegs sein können. Andererseits kümmern sich leider viele Fahrer zu wenig um die Technik ihres Pkws. Viele scheuen auch aus Kostengründen regelmäßige Werkstatttermine zur Inspektion und zur Wartung. Das ist ein Fehler. Wer sich ein wenig um sein Auto kümmert und es in einer Fachwerkstatt warten lässt, kann der Hauptuntersuchung gelassen entgegen sehen.«

Auch die Mängelgruppen deuten darauf hin, dass viele Autofahrer sich oft nicht um den sicheren Zustand kümmern. Die Mängelgruppe »Licht, Elektrik« liegt in der Statistik immer noch ganz vorn – und das, obwohl die Kontrolle der Beleuchtungsanlage in der Regel relativ einfach zu bewerkstelligen und der Mangel meist unkompliziert und kostengünstig zu beheben ist. Oftmals werden sogar mehrere Beleuchtungsmängel an einem Fahrzeug entdeckt. Diese Erkenntnisse decken sich mit den Erfahrungen aus der Beleuchtungsaktion, die jeweils im Oktober auch vom TÜV durchgeführt wird.Insgesamt ergibt sich für die häufigsten Mängelgruppen die Reihenfolge »Licht, Elektrik«, »Bremsen«, »Achsen, Räder, Reifen« und »Umweltbelastung«.

Je älter die Autos werden, desto höher ist die Zahl derer, die im ersten Anlauf TÜV Nord-weit keine TÜV-Plakette bekommen. Die durchschnittliche Laufleistung, die neben dem Alter auch als mängelursächlich anzusehen ist, liegt jetzt bei den Dreijährigen bei 49.516 Kilometern und bei den Elfjährigen bei 134.534 Kilometern.Die Fachleute von TÜV Nord Mobilität raten dazu, an Wartung und Pflege nicht zu sparen. Schließlich können nur zuverlässig funktionierende Fahrzeugkomponenten Sicherheit auf den Straßen gewährleisten. Die in diesem Jahr eingeführte HU 2012, die eine leicht veränderte und vereinheitlichte Mängeleinstufung mit sich brachte, hat keinerlei Einfluss auf die statistischen Daten, da sie am 1. Juli in Kraft gesetzt wurde, also zu dem Datum, an dem die Auswertung der aktuellen HU-Zahlen für den TÜV-Report abgeschlossen wurde. Wer noch mit einer grünen HU-Plakette unterwegs ist, sollte sich sputen. Mit dem Jahreswechsel ändert sich die Farbe der »fälligen« Plaketten auf Orange, und damit ist schon farblich erkennbar, dass der TÜV-Termin überzogen wurde. Dann ist nach spätestens zwei Monaten ein Bußgeld fällig, später kommen noch Punkte in Flensburg dazu. Die statistische Auswertung der Mängel an Fahrzeugtypen, die bei der Hauptuntersuchung vom TÜV entdeckt wurden, werden im neuen TÜV Auto-Report veröffentlicht, der an allen TÜV-Stationen und im Zeitschriftenhandel verkauft wird.oh