IGS geht mit 109 Schülern an den Start

Ministerin Frauke Heiligenstadt: »äußerst beliebte Schulform« | Meusel: Gemeinsam auf großer Fahrt

Einbeck. Die Namen der neuen 109 Schüler flimmerten zur Begrüßung über den Bildschirm: Gestern eröffnete am Hubeweg die neue Integrierte Gesamtschule (IGS) Einbeck. Gestartet wird mit vier Klassen. Die IGS Einbeck will offene Schule sein, in der jedes Kind willkommen ist. Diese Vielfalt versteht die IGS Einbeck als Reichtum. Die Lernkultur setzt auf Neugier und Entdecken. Voraussetzung ist eine starke Gemeinschaft, so dass Kooperation eine wichtige Rolle spielt.

Sandra Meusel, kommissarische Schulleiterin, freute sich, Schüler und Gäste begrüßen zu können. Zunächst bedankte sie sich für die Unterstützung beim Aufbau der neuen Schule – besonders bei der Planungsgruppe und bei Siegfried Pinkepank, Leiter der Wilhelm-Bendow-Schule, der seit mehr als einem Jahrzehnt für die IGS gekämpft hat.

Mit Kapitänsmütze auf dem Kopf wandte sich Meusel an die Schüler, und sie malte das Bild vom »Schiff IGS«: Ohne Mannschaft an Bord könne ein Kapitän nicht dafür sorgen, dass das Schiff den Hafen verlässt – jeder werde gebraucht. Lehrer und Schüler der IGS werden gemeinsam auf große Fahrt gehen und dabei den richtigen Kurs nehmen. Mit- und voneinander werde im Team gelernt, und ein Logbuch wird die Kinder auf der Reise durch die IGS begleiten. Auch wenn es Sturm gebe, sei sie als Kapitän und auch die anderen Lehrer für die Schüler da, machte sie deutlich.

Die niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt, erklärte, dass sie sich sehr auf diesen Tag gefreut habe. Nicht nur die Einweihung der IGS, sondern auch die Einschulung der neuen Schüler könne gefeiert werden. Sämtliche Schüler kommen aus der Grundschule und seien dort auch bereits »integriert« unterrichtet worden. Neun weitere IGSen in Niedersachsen wurden in diesen Tagen eröffnet, jetzt gibt es in Niedersachsen 80 IGSen und 35 Kooperierte Gesamtschulen. Die Landesregierung bekenne sich zu dieser Schulform, hob Heiligenstadt heraus.

Die IGS, fuhr die Politikerin fort, sei eine äußerst beliebte Schulform. Es gebe großen Andrang und immer noch zu wenige IGS-Plätze. Die Schulform stehe für Bildungsgerechtigkeit. Der Ganztagsunterricht sei der Landesregierung wichtig, deshalb werden die Ganztagsschulen besser ausgestattet. Insgesamt  sollen Unterricht und außerschulisch Ange- bote am Nachmittag verzahnt werden. In den nächsten vier Jahren werde die Landesregierung 260 Millionen Euro zusätzlich in die Ausstattung von Ganztagsschulen investieren, kündigte Heiligenstadt an. Das sei gut angelegtes Geld. Die Ministerin dankte allen Aktiven und Unterstützern der IGS, besonders auch Siegfried Pinkepank. Den Schülern wünschte die Politikerin einen schönen ersten Schultag.Landrat Michael Wickmann stellte fest, dass der Landkreis als Schulträger lange Zeit keine neue Schule eingeweiht habe. In guter demokratischer Manier habe man aber wohl die richtige Entscheidung getroffen, meinte er angesichts der großen Zahl angemeldeter Kinder. Die Einrichtung der IGS war erst im zweiten Anlauf gelungen, weil zunächst die schulrechtlichen Voraussetzungen nicht gegeben waren. Manchmal müsse man aber Dornen aus dem Weg räumen, so Wickmann. Nun gebe es »gute Vierzügigkeit«, und dafür wurden auch die räumlichen Voraussetzungen geschaffen. Auch die notwendige Sanierung an dem älteren Schulgebäude sei erfolgt. Investiert wurden  und werden 740.000 Euro für die Mensa, 640.000 Euro für den Umbau im Bestand, 110.000 Euro für die Barrierefreiheit und 120.000 Euro für die Ausstattung.

Die IGS bereichere die Schullandschaft des gesamten nördlichen Kreisgebietes und stelle sich dem Wettbewerb, fuhr der Landrat fort. Damit stelle die IGS die Basis für den Sekundarbereich II, und deshalb ermutigte er Gynnasium und BBS zur Zusammenarbeit mit der IGS. Wickmann freute sich, dass die Schule gut angenommen worden sei.

Als stellvertretender Bürgermeister begrüßte auch Alexander Kloss die Gäste. Die IGS als »Autobahn in eine neue Einbecker Bildungs-Dimension« trage dem Elternwillen Rechnung und schaffe eine zusätzliche Wahlmöglichkeit im Bereich der weiterführenden Schulen. Er wünschte sich, dass die IGS eine feste Größe in der Einbecker Schullandschaft wird.

Jede Schulform habe ihre Berechtigung, räumte Siegfried Pinkepank, Bendow-Schulleiter und Initiator der IGS, ein. Er übergab einen symbolischen Schlüssel an das neue Kollegium der IGS.  Für Musik sorgte Sarah Spellerberg. Viel Applaus gab es auch für den Cup-Song und eine weitere Vorführung von Bendow-Schülern. Vor der Klassenfindung hießen die Bendow-Schüler die neuen Fünftklässler willkommen, und am Ende wurden  gemeinsam bunte IGS-Luftballons in den Himmel geschickt.sts

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