Im Einbecker Krankenhaus herrscht eine gute Gemeinschaft

Seniorenrat besucht das AWO Sertürner-Krankenhaus / Vorstellung der Chefärzte / »Einbecker Wunschgroßeltern-Dienst«

Bei mehr als 35.000 Einwohnern im Einzugsgebiet sei es eine Notwendigkeit, dass es in Einbeck ein Hospital gebe, erklärte Dr. Olaf Städtler beim Besuch des Seniorenrates im AWO Sertürner-Krankenhaus. Als einziges »Fossil« der Chefärzte, da er schon länger der Einrichtung angehöre, sei er optimistisch, dass es dank der guten, familiären Gemeinschaft der Mitarbeiter stetig aufwärts mit der Klinik gehe. Verwaltungsdirektor Uwe Nolte informierte die Senioren, dass für das Sozialministerium das Einbecker Krankenhaus nicht zur Debatte stehe.

Einbeck. Der Einbecker Apotheker und Erfinder des Morphiums, Friedrich Wilhelm Sertürner, sei der Namenspate des Krankenhauses, das 1969 fertig gestellt und 1970 bezogen wurde, so Verwaltungsdirektor Uwe Nolte. Seit dem Erwerb durch die Arbeiterwohlfahrt (AWO) SachsenAnhalt blicke er optimistisch in die Zukunft, da auch schon erfahrene Chefärzte gefunden werden konnten, die gut in die familiäre Gemeinschaft der Einrichtung passen. Zwar versuchen viele Krankenkassen die kleinen Hospitäler, wie das Einbecker, vom Markt zu drängen, doch sei für Sozialministerin Aygül Özkan eine kommunale Grundversorgung wichtig und die Einbecker Institution habe zusätzlich vom Ministerium die Zusicherung im KrankenhausPlan zu bleiben und nicht zur Debatte zu stehen.Beim Rundgang durch die verschiedenen Abteilungen lernten die Mitglieder des Seniorenrats viel über die Einrichtung und ihre Abteilungen wie Physiotherapie, Kurzzeitpflege, Pflegehotel, Intensivstation oder chirurgische Ambulanz kennen.

Nolte war erfreut, dass es weiter die kassenärztliche Notdienstambulanz im Haus gebe, die die Bereiche Gandersheim, Kreiensen, Dassel und Einbeck abdecke, so dass die Einwohner kurze Wege bei Notfällen haben. Im Anschluss stellten sich die Chefärzte Dr. Olaf Städtler, Dr. Farhad Schahmirzadi, Dr. Jens Bigge und Dr. Urs Schmid vor. Das Ziel von ihnen sei primär, sich in der familiären Gemeinschaft des Personals einzubinden, da ein kleines Krankenhaus viele Vorteile mit sich bringe, so Bigge. Als Beispiel führt er die große Vertrautheit untereinander an, da jeder jedem helfe, wie beispielsweise die Ärzte den Pflegern bei Umbettungen. Neben der Aufstockung des Personals durch drei Ober und weitere Assistenzärzte, so Schahmirzadi, sollen Umbaumaßnahmen durchgeführt, die Chirurgiestation in spätestens zwei Monaten eröffnet und die Intensivstation vergrößert werden. Schmid lobte den Zusammenhalt der Belegschaft, die selbst in harten Zeiten zusammengestanden habe, so dass die Patienten im vollen Krankenhaus nichts von der Misere bemerkt hätten. Dass es bei mehr als 35.000 Bewohnern im Einzugsgebiet die Notwendigkeit eines Hospitals gebe, betonte Städtler.

Durch die Nähe zum Einbecker Gewerbe, da viele Produkte, Materialien und Dienstleistungen, die Verwendung finden, aus der Region stammen, wäre die Schließung für viele Bürger ein Fiasko gewesen. Er lobte die Grund, Regel und NotfallVersorgung des Hauses sowie das Betriebsklima der Mitarbeiter, die erst die »Pest« und dann die »Cholera« überstanden hätten. Er sei am Einbecker Krankenhaus geblieben, da er nicht nur wegen der vernünftigen sozialen Strukturen optimistisch in die Zukunft blicke. Die Ziele für die nächste Zeit seien zusätzlich, dass die Bindung der Ärzte und das Vertrauen der Bürger in das Hospital gefördert werden, so der Chefarzt für Innere Medizin.Der stellvertretende Vorsitzende des Einbecker Seniorenrats, Wolfgang Keunecke, bedankte sich für die vielen Informationen und äußerte die gemeinsame Hoffnung, dass es jetzt mit dem Krankenhaus kontinuierlich aufwärts gehe.

Bei der anschließenden Sitzung des Seniorenrats stellte Ingrid Hellkamp das Projekt »Einbecker WunschgroßelternDienst« (EWD) vor, bei dem Senioren Kinder bis zehn Jahren in besonderen Situationen betreuen, die außerhalb der Kindertagesstätten oder Schulzeiten liegen. Diese Hilfe fördere den Kontakt und den Austausch zwischen den Generationen, bringe den Erziehenden Entlastung, halte die Älteren aktiv und gebe ihnen das Gefühl, gebraucht zu werden, so Hellkamp. Als neuer Behindertenbeauftragter der Stadt Einbeck wurde Herbert Klein begrüßt, bevor Ilka Dirnberger über das Treffen der Seniorenvertretungen SüdNiedersachsens und über die vergangene Regionalkonferenz berichtete, bei der Bakterien und Keime in stationären Einrichtungen das Thema eines Vortrages waren. Weiter mache das MundusSeniorenhaus in Dassel einen guten Eindruck und für September oder Oktober sei die Regionalkonferenz in Einbeck geplant, so Dirnberger, bei der rund 60 Gäste erwartet werden. Der Seniorenrat plante weiter die Fahrt zu einem ProthesenHersteller, den Besuch eines Einbecker SBWarenhauses sowie die Themen und möglichen Orte der kommenden Sitzungen.oh