»In Hamburg ist eine ›Eiszeit‹ möglich, in Einbeck nicht«

Sitzung des Kernstadtausschusses / Analyse der Spielplatzsituation in Einbeck / Brücke über das Krumme Wasser am Tiedexer Tor

Die Spielplätze der Kernstadt, die »Einbecker Eiszeit« und die Erneuerung der Straßenbrücke über das Krumme Wasser am Tiedexer Tor waren die Hauptthemen der Sitzung des Kernstadtaus-schusses im Alten Rathaus. Die Mitglieder waren sich einig, dass es wichtig sei, Impulse zu setzen, die auch mal ungewöhnlich sein könnten, um Einbeck attraktiver und interessanter zu gestalten.

Einbeck. Eine »Einbecker Eiszeit im Park« zu organisieren, stieß bei Frank Hagemann, Geschäftsführer von »Einbeck Marketing«, auf Interesse, doch bekundete er Bedenken in Bezug auf Sicherheit, Realisierung und Freigabe. Bei der Sitzung des Kernstadtausschusses verteidigte Alexander Kloss (SPD) seine Idee, die er als interessantes Angebot für Einbeck weiter verfolgen will. Früher hätten viele Bürger auf dem zugefrorenen See des Krähengrabens – nur ein Meter tief - »ihre« Eiszeit genossen, so dass dies sicherlich wieder möglich sein sollte. Verbunden mit Verpflegungsständen könnte eine Veranstaltung entstehen, die einen großen Reiz hätte. Unterstützung erhielt er von Dietlind Ostermann (SPD), die hinterfragte, warum das Angebot in Hamburg auf der Außenalster mit unzähligen Menschen und Verkaufsständen möglich sei, in Einbeck aber nicht. Anne Trybul (FDP) teilte mit, dass in Bad Gandersheim ein Eisvergnügen jedes Jahr auf dem Osterbergsee angeboten werde, es ein Vergnügen für die ganze Familie sei und die Veranstaltung viele Touristen anziehe, warum nicht auch in Einbeck?Stadtjugendpfleger Hendrik Probst erläuterte, dass die Kernstadt 15 Spiel- und Bolzplätze habe.

Pro Einrichtung stehen jährlich 5.000 Euro zur Verfügung – der Wert eines günstigen, den Normen entsprechenden, Spielgeräts – so dass es eine große Herausforderung sei, attraktive und vielseitige Spielplätze für Kinder- und Jugendliche bereitzustellen. Da sich in den vergangenen Jahren das Nutzungsverhalten, die Akzeptanz und die wohnliche Verteilung im Stadtgebiet verschoben habe, sollte überprüft werden, welche Einrichtungen wie ausgestattet sind. Unter den Aspekten »Freizeit, Rast und Ruhe« müsste geschaut werden, welche Plätze unabdingbar seien, betonte Kloss, und welche aufgegeben werden könnte. Peter Osterloh (GfE) warnte, die überschüssigen Areale nicht gleich zu verkaufen, sondern interessante Nachfolgemöglichkeiten in Betracht zu ziehen. Zwar habe momentan die Verlegung des Haus der Jugends Priorität, kündigte Probst an, doch werde die Umstrukturierung der Spielplätze kontinuierlich verfolgt.

Das Einbecker Bündnis für Familie habe schon eine Arbeitsgemeinschaft gegründet, in der Möglichkeiten wie ein Abenteuerspielplatz - zum Beispiel im »Garten der Generationen« - angedacht wurden. Die Vorgehensweise der Bedarfsanalyse unterstützte Dr. Sabine Michalek (CDU) wie auch das geplante Vorgehen, alle Bürger mit in das Vorgehen einzubeziehen.

Die Erneuerung der Straßenbrücke über das Krumme Wasser am Tiedexer Tor soll vorrangig vorangetrieben werden, wie auch die Brücke am Hohen Weg, da die Situation nicht tragbar sei, so die Meinung des Ausschusses. Weiter solle die Verwaltung sich etwas einfallen lassen, um das Passieren des Krummen Wassers - notfalls über eine provisorische Brücke - während der gesamten Bauphase zu gewährleisten. Die Einbahnstraße der Maschenstraße solle ebenfalls überprüft werden, wie auch die Aufnahme der geänderten Straßenführungen für Navigationsgeräte, um den Besuch der Innenstadt zu erleichtern, vor allem für auswärtige Gäste oder Busreisende.

Auf dem Hube-Parkplatz treten immer wieder Schlaglöcher auf, die bisher mit einem Mineralgemisch durch den kommunalen Bauhof ausgebessert wurden. Da diese Maßnahme nur kurzfristigen Erfolg hat, kam die Idee auf, eine Asphaltdecke zu ziehen. Dem Vorgehen widersprachen die Mitglieder des Kernstadtausschusses, die die Verwaltung um andere Lösungsmöglichkeiten baten – keine Versiegelung durch Asphalt.

Bei der Beschilderung der Sackgassen waren sich die Politiker einig, dass die Verwaltung die jeweilige Verkehrssituation überprüfen solle und die Anwohner benachrichtigt werden müssten, wenn Änderungen geplant seien. Ein weiteres Thema war die Beleuchtungssituation am Negenborner Weg beziehungsweise am Fußweg zur Wagnerstraße. Da diese Passage von zahlreichen Kindern zu den Kindergärten sowie von vielen Erwachsenen zur Arbeit genutzt werde, reiche die bisherige Beleuchtung nicht aus, so Kloss. Der Ausschuss empfahl, am Negenborner Weg auf den vorhandenen Masten einen Strahler zu installieren, damit der Fußweg besser ausgeleuchtet und die Querung sicher sei.

Zum Abschluss bedankte sich Ausschussvorsitzender Rolf Hojnatzki (SPD) für die gute Zusammenarbeit in den Sitzungen, und er hoffte, dass nach der Wahl die Belange der Kernstadt weiter im passenden Rahmen verfolgt werden.mru

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