Ausschuss für Jugend, Familie und Soziales

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Verwaltung berichtet: 25 Objekte in Einbeck untersucht | Lob für »jimie«

Mit möglichen künftigen Standorten für das Haus der Jugend hat sich der Ausschuss für Jugend, Familie und Soziales bei seiner jüngsten Sitzung beschäftigt. Die Verwaltung berichtete vom bisherigen Stand des Verfah- rens. Außerdem hörte der Ausschuss einen Bericht über das »Beeke Openair« der Jugend­initiative »jimie«, das am letzten August-Wochenende stattgefunden hat.

Einbeck. Aus einer schriftlichen Mitteilung der Verwaltung ging hervor, dass inzwischen zahlreiche Optionen für einen neuen Standort für das Haus der Jugend untersucht wurden. Zum Konzept und zu den Prinzipien der Jugendarbeit gehöre es, dass ein Jugendzentrum Aktions-, Erfahrungs-, Experimentier- und Handlungsspielraum für Kinder und Jugendliche von sieben bis 21 Jahren bieten solle, hieß es dazu in der Verwaltungsvorlage. dabei würden Freiwilligkeit, Selbstbestimmung, Gleichbehandlung und Gleichberechtigung gelten. Benötigt würden Räume, die einen multifunktionalen und intern entkoppelten Bereich ermöglichten, so dass verschiedene Aktivitäten zeitgleich und unabhängig voneinander stattfinden könnten. Die Lage sollte zentrumsnah, aber nicht zu dicht an Wohngebieten sein, Parkplätze sollten in angemessener Anzahl und Entfernung zur Verfügung stehen. Das Außengelände sollte sich für Spiele und Aktionen eignen. Das Gebäude sollte natürlich gesetzliche Auflagen erfüllen und in allen Bereichen barrierefrei zugänglich sein. Energieeffizienz spiele ebenso eine Rolle wie Schalldämmung, Internetzugang und ein Wlan-Hotspot. Zudem gibt es Anforderungen an Verteilung und Anordnung der Räume.

Nach diesem Anforderungsprofil wurden rund 25 Standorte in der Kernstadt bewertet und in ihren Vor- und Nachteilen abgewogen. dabei handelte es sich auch um Gebäude im Privatbesitz. Zudem wurde versucht, geeignete Gebäude zu finden, die gegenwärtig seit längerem einen städtebaulichen Missstand in der Innenstadt darstellen. Negativkriterien waren eine zu direkte Nachbarschaft, keine ausreichende Grundfläche, ein nicht nutzbares Außengelände wegen Garagezufahrten oder direkter Anwohner oder ein notwendiger Umbau, der nur mit immens hohen Kosten realisierbar wäre. Auf dieser Grundlage sollte eine Entscheidung darüber, welche Standorte in die engere Wahl gelangen, sobald wie möglich nach der Genesung der Bürgermeisterin und unter Beteiligung der Fraktionen und der Jugendlichen getroffen werden, hieß es.

Bei 25 Objekten habe man das ganze Stadtgebiet abgegrast, vermutete Rolf Hojantzki, SPD. Er sprach sich dafür aus, mehr Informationen dazu zu erhalten, wie welche Standorten bewertet würden. Die Fraktionen sollten schon einmal informiert werden, um in der nächsten Sitzung des Ausschusses eine Vorauswahl treffen zu können. Den Jugendlichen müsse man eine Perspektive geben, aber auch dem »PS.Speicher«, der das jetzige Gelände des Jugendzentrums benötige. Das Thema sei nicht einfach, »wir sind ständig dran«, betonte Fachbereichsleiter Albert Deike. Zunächst wolle man die Ergebnisse der Bürgermeistern intern vorstellen, wenn sie wieder im Dienst sei, dann erst den Fraktionen. Nachdem man entschieden habe, wohin die Reise gehen solle, werde man sich auch mit Kosten beschäftigen. Er bat um Verständnis für diesen Weg, zumal sich unter den ausgesuchten Flächen private Objekte befänden, die vor einer Entscheidung nicht öffentlich gemacht werden sollten. Man habe auch geschaut, ob das Jugendzentrum in einem städtischen Objekt oder alternativ unterzubringen sei. In etwa vier Wochen werde die Verwaltung ihre Vorschläge einschließlich Bewertung vorlegen, kündigte er an. Sicher sei, dass das Haus der Jugend am jetzigen Standort bleiben könne, bis eine gute geeignete Alternative gefunden sei. Dennoch wolle man sich so schnell wie möglich um eine Lösung bemühen – auch wenn das nicht so einfach sei wie gedacht. Der Verkaufserlös des jetzigen Geländes stehe für ein neues Haus in jedem Fall zur Verfügung – mit der Einschränkung, dass das Projekt bis 2016 begonnen werden muss.

Ein Gesamtkonzept für alle städtischen Gebäude mahnte Dr. Oliver Rittmeyer, GfE/Bürgerliste, an. Eventuell könne man auch über eine Doppelnutzung nachdenken. Antje Sölter, CDU, sprach sich dafür aus, erst die Ergebnisse der allgemeinen Prüfung abzuwarten und sich dann auf die engere Wahl zu konzentrieren. Zu ihrem zehnjährigen Bestehen hat die Jugendinitiative Musik in Einbeck, »jimie«, das zweitägige »Beeke Openair« auf dem Gelände an der Geschwister-Scholl-Schule veranstaltet, ein in dieser Dimension für Einbeck bis jetzt einmaliges Rockkonzert. An zwei Tagen spielten zwölf namhafte und deutschlandweit beziehungsweise international bekannte Musikgruppen. Vorbereitet und organisiert wurde das Festival von mehr als 100 Jugendlichen aus Einbeck, die sich ehrenamtlich um Auf- und Abbau und Durchführung gekümmert haben. Rund einjährige Vorbereitungen sind vorausgegangen. Leider ist das Konzert nicht auf den erhofften Zuspruch gestoßen, deshalb wurde mit einem finanziellen Defizit abgeschlossen. Es wurde von der Jugendkirche »marie« sowie aus Mitteln der Stadtjugendpflege und des Hauses der Jugend abgedeckt.

»jimie« sei ein Schatz für Einbeck, das müsse man zum zehnjährigen Bestehen anerkennen, sagte Heid-run Hoffmann-Taufall, CDU. Dazu zähle das Openair ebenso wie die Jugendbühne zum Eulenfest. Ein derartiges Engagement sollte ideell und finanziell unterstützt werden. Im Bereich der Musik und der Jugendarbeit werde von »jimie« wertvolle Arbeit geleistet, erkannte auch Rolf Hojnatzki an. Dank an die Jugendlichen, die sich für Vorbereitung und Durchführung stark gemacht hätten, schickte Antje Sölter.ek