Einbeck-Keene:

Interesse an Austausch zwischen Schulen

Einbeck. 1.150 Schüler, 60 Klassen, 90 Lehrer und eine rund 180-jährige Tradition: Einen umfassenden Eindruck vom deutschen (Berufs-)Bildungssystem bekamen die Gäste aus Einbecks Partnerstadt Keene im US-Bundesstaat New Hampshire bei ihrem Besuch an den Berufsbildenden Schulen in Einbeck. Schulleiter Renatus Döring und sein Team - Ulf Scupin, Susanne Brandes, Dörte Kirst-Bode und Stefan Berek - hießen die Mitglieder der »Chamber Singers of Keene« sowie der Partnerschaftskomitees beider Städte und der Gastgeber, der »Voices« aus Salzderhelden, willkommen.

Als Übersetzer standen die Lehrer des Englisch-Kollegiums zur Verfügung. »Die Schüler können hier jeden Abschluss nachholen«, machten die Lehrer deutlich. Dafür stehen die Bereiche Wirtschaft und Informatik, Sozialpädagogik/Pflege/Hauswirtschaft, Farbtechnik und Gestaltung sowie die Beruflichen Gymnasien zur Auswahl. Die Schüler besuchen die Schule entweder in Voll- oder in Teilzeit. »Ein höherer Bildungsabschluss eröffnet weitere Möglichkeiten«, betonte das Schulleitungsteam. Das deutsche Schulsystem sei anders als das amerikanische, es sei sehr differenziert, und man sei stolz darauf, dass man viele Möglichkeiten bieten könne.

Schulträger sei der Landkreis, der viel für die Einrichtung tue, und der Besuch sei für die Schüler kostenlos, erfuhren die Gäste. Vor einigen Jahren habe man ein Qualitätsmanagement eingeführt, das die Arbeit verbessert habe, erinnerte Renatus Döring, und das sei auch einer Gruppe aus Keene zu verdanken gewesen. Nach Berichten aus dortigen Schulen habe man die Idee übernommen und abgewandelt, die Schüler zu ihrer Zufriedenheit mit den Lehrern zu befragen. Das bestätige die Arbeit beziehungsweise gebe Hinweise, wenn etwas verändert werden sollte.

Darüber hinaus zwinge die demografische Entwicklung zu guter Qualität: Wenn es immer weniger Schüler gebe, sei eine gute Schule die beste Werbung, um Zuspruch zu erhalten. In Gesprächen mit Vertretern der Komitees und der Schule ging es auch um Möglichkeiten einer Zusammenarbeit zwischen beiden Städten im schulischen Bereich unter Beteiligung der BBS; direkt vergleichbare Einrichtungen gibt es in Keene nicht. Deshalb werde man weniger auf den Austausch von Klassen als vielmehr von einzelnen Personen setzen, hieß es. Interesse, das machte der Besuch, der nach einem Rundgang im Schulrestaurant endete, sei in jedem Fall vorhanden.oh