Jugendliche erhalten Einblick in den Alltag einer Europa-Abgeordneten

Einbeck. Einblick in den Alltag einer Europa-Abgeordneten erhielten jetzt Mitglieder des Einbecker Jugendparlaments und Schüler des zwölften Jahrgangs der Goetheschule. Zu Gast in der Multifunktionshalle war Lena Düpont, die Christdemokratin wurde 2019 in das Europäische Parlament gewählt, dort gehört sie der Fraktion der EVP an. Düpont ist Mitglied im Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres. Darüber hinaus ist sie als stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für regionale Entwicklung, im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung und im Ausschuss für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter. Zusätzlich ist Düpont Mitglied der Delegationen für den Parlamentarischen Stabilitäts- und Assoziationsausschuss EU-Montenegro und stellvertretendes Mitglied der Delegation für die Beziehungen zu Japan. Seit Februar 2021 ist die studierte Politikwissenschaftlerin zudem stellvertretende Vorsitzende der CDU in Niedersachsen. »Die Europäische Union ist für mich, im Bewusstsein ihrer Schwächen und unseren Verbesserungsmöglichkeiten, vor allem der Garant für Frieden und ein gutes Miteinander mit unseren Nachbarn«.

Sie berichtete, dass es in Rat, Kommission und Parlament eine »kompromissorientierte Diskussionskultur« gebe. Ihren Job als EU-Abgeordnete übe sie »mit großer Leidenschaft« aus, sagte die Politikerin, die die »EU eine der coolsten Antworten auf die Herausforderungen der Zeit« sieht, wenngleich sie sich auch bewusst sei, dass die EU nicht perfekt sei. Düpont berichtete vom European Green Deal, ein von der Europäischen Kommission vorgestelltes Konzept mit dem Ziel, bis 2050 in der Europäischen Union die Netto-Emissionen von Treibhausgasen auf Null zu reduzieren und somit als erster Kontinent klimaneutral zu werden.

Insgesamt gebe in der EU ein »spannendes Potpourri« an Themen, unterstrich sie. Die EU sei nicht Deutschland in groß, sondern es gebe 26 weitere Staten mit berechtigten Interessen. Die Jugendlichen waren interessiert an der Verdiensthöhe der Abgeordneten, wollten wissen, was sie beeinflusst habe, Politikerin zu werden und ob die Ernährungssicherheit nicht auch durch Umstellung der Futtermittelproduktion hergestellt werden könne. Mit Blick auf den Ukraine-Krieg gab die Abgeordnete zu bedenken, dass man sich in Europa in den vergangenen Jahren zu wenig mit dem Baltikum beschäftigt habe. Nun gebe es empfindliche Machtverschiebungen in- und außerhalb der EU.

Der Ausfall der Ukraine als »Kornkammer« bedeute Engpässe bei Weizen, Raps und Sonnenblumenöl. Es wird »teurer, weniger vielfältig«, und »wir werden das Niveau nicht halten können«, so Düpont. Die Ernährungssicherheit aber sei nicht gefährdet. Stadtjugendpfleger Henrik Probst bedankte sich für die interessante Informationsveranstaltung, die von Saskia Wegner moderiert wurde. Düpont rief dazu auf, sich mit der Europäischen Union auseinanderzusetzen und den Institutionen Besuche abzustatten.sts