Einbeck vor 120 Jahren:

Kaiser-Friedrich-Turm ist fertig

Einbeck. 1871 gründeten 22 deutsche Monarchen und drei freie Städte das Deutsche Reich. Zum Kaiser wurde der preußische König Wilhelm gewählt. Als Wilhelm I. regierte er bis zu seinem 91. Lebensjahr. Nach seinem Tod kam 1888 sein Sohn Friedrich auf den Thron. Kaiser Friedrich III. war bereits bei seinem Amtsantritt schwer krank. Er verstarb nach kurzer Zeit und ging als »99-Tage-Kaiser« in die Geschichte ein.

Nach einiger Zeit gründeten sich überall im Reich Gruppen von honorigen Bürgern, die zu Ehren von Kaiser Friedrich Gedenktürme bauen wollten. Es wurden Komitees gegründet, um fleißig Geld für die Bauvorhaben zu sammeln. In Einbeck machte der »aus Einbeck stammende jüdische Bürger B. Meyersfeld« im Jahre 1895 mit einer Spende von 500 Mark den Anfang für den Bau eines Friedrich-Turmes. Als Standort wurde nordöstlich der Stadt im Wald eine etwa 275 Meter hohe Stelle im zwischen »Stadtgrund« und »Domeiers Ruh« ausgewählt.

Fünf Jahre später war der »Kaiser Friedrich Turm« dank einer großzügigen 3.000 Mark-Spende von Konsul Berkenbusch fertig. Der Aussichtsturm, wie ihn die Einbecker nennen, ist nach 120 Jahren immer noch ein beliebtes Ausflugsziel. Über den Teichenweg gelangt man zum Parkplatz an den Teichen. Von dort geht es am Waldgasthof vorbei einen relativ steilen Waldweg hinauf. Etwas weniger steil aber dafür länger, ist die Route über den Negenborner Weg. Vom Parkplatz geht es am Sendemast vorbei in den Wald. Beim Denkmal von Kreisjägermeister Peter-Paul-Schröder biegt man links ab.

Nach einigen hundert Metern zweigt man an der Wegkreuzung nochmal nach links ab. Nach kurzer Zeit taucht rechter Hand zwischen den Bäumen der Aussichtsturm auf. wk