Katholiken feiern 120. Afrikatag

»Bereitet dem Herrn den Weg« / Sammlung für Katechisten am kommenden Wochenende

Die »fluchwürdige Pest der Sklaverei« wollte Papst Leo XIII. bekämpfen. Dazu führte er 1891 die Kollekte zum Afrikatag ein. Sie wird in diesem Jahr 120 Jahre und ist die älteste gesamtkirchliche Kollekte der Welt. Heute kommt die Kollekte der Ausbildung kirchlicher Mitarbeiter zugute, sie rüstet sie aus für ihren Weg an der Seite der Armen. In Afrika setzen sich die Frauen und Männer gegen moderne Formen der Skla­verei ein – und machen Hoffnung, wo Unter­drückung, Ausbeutung und Gewalt herrschen.

Einbeck. Die Reisfelder leuchten, so weit das Auge reicht. Der Norden Madagaskars gilt als Kornspeicher des Landes. Trotzdem hungern viele Menschen in der Region. Die Wirtschaftskrise hat die Armen noch ärmer gemacht. Die Dorfbewohner leben wie viele hier vom Reis­anbau und ein paar Hühnern. Es reicht gerade, um durchzukommen.Doch seit François Xavier zurückgekehrt ist, verändert sich vieles. Er wolle sich fortbilden, hatte er erklärt. Die Leute waren skeptisch. Die meisten von ihnen haben nie eine Schule be­sucht. Aber der Katechist und seine Frau waren fest entschlossen, die Kurse der Diözese in Ambatondrazaka zu besuchen. Dort haben sie nicht nur viel über ihren Glauben gelernt, sondern auch, wie man schneidert, einen Gemüsegarten anlegt oder ein Haus baut. Das geben sie nun weiter.

Seitdem wagen die Menschen in ihrem Dorf neue Wege, um Geld zu verdienen, entdecken ihre Talente und stellen sie in den Dienst der Gemeinschaft. »Ich will, dass die Familien wieder Hoffnung schöpfen«, sagt François Xavier. »Ich will, dass sie Gott besser kennenlernen und sich von ihm geliebt fühlen.«

Wie in Madagaskar ist kirchliches Leben in den meisten Ländern Afrikas ohne Katechisten nicht denkbar. Sie packen überall mit an, wo Not und Verzweiflung herrschen. In vielen Krisen­regionen der Welt sind Katechisten gefragt, wenn es um die Verteilung von Hilfsgütern geht, um das Organisieren von Selbsthilfegruppen, um die Betreuung von traumatisierten Kindern. So vielfältig ihr Einsatzgebiet ist, so vielfältig, breit angelegt und fundiert muss ihre Ausbildung sein, damit sie den hohen Anforderungen an ihren missionarischen Dienst gerecht werden können.Die Kollekte am Afrikatag ist bestimmt für die Ausbildung kirchlicher Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Die Not in Afrika ist erdrückend. Man kann nicht allen helfen. Doch mit der ­Kollekte lassen sich Menschen ausbilden, die das Leben in den Dörfern, Elendsvierteln und Flücht­lingslagern zum Besseren wenden. Mit hohem persönlichen Einsatz helfen sie den Menschen, aus dem Teufelskreis von Armut, Analphabetismus und Krankheit auszubrechen. »Unterstützen Sie diese Initiativen, die Kraft und Hoffnung schenken. Zeigen Sie mit Ihrer Spende: ›Wir lassen euch nicht allein!‹«, so der Aufruf für das kommende Wochenende.

In der St.-Josef-Gemeinde wird in den beiden Gottesdiensten am Sonnabend, 7. Januar, ab 18 Uhr in Einbeck und und am Sonntag, 8. Ja­nuar, ab 17 Uhr in Heilig Geist Markoldendorf der Afrikatag begangen und die Kollekte für Afrika erbeten.oh