Kein Durchlass am Tiedexer Tor bis Mitte Oktober

Einbeck. Nicht nur die Autofahrer, sondern auch die Fußgänger und Radfahrer müssen sich in Geduld üben – die Brücke am Tiedexer Tor über das Krumme Wasser wird erst Mitte Oktober fertiggestellt sein und freigegeben. Geplant war ursprünglich, freien Durchgang für Radfahrer und Fußgänger zu gewähren, wenn die Fußgängerbrücke installiert ist. Doch die ausführende Baufirma hat Sicherheitsbedenken angemeldet. Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek ist sich bewusst, dass es eine schwierige Situation sei, doch »Qualität geht vor Schnelligkeit«. Eine Behelfsbrücke würde sicherlich mit einem Betrag in fünfstelliger Höhe zu Buche schlagen und scheint damit nicht umsetzbar. Das müsste jedoch die Politik entscheiden.

Die Geschichte der Brückensanierung wird immer länger: Seit Dezember 2010 ist die Brücke nur noch einspurig zu befahren, seit Juni 2012 ist sie für den Autoverkehr komplett gesperrt, seit Februar 2013 auch für Fußgänger und Radfahrer. Die lange Bauzeit, erklärt Baudirektor Gerald Strohmeier, sei keineswegs der mangelnden Zusammenarbeit der Behörden zuzuschreiben, weder Stadt noch Land seien für die Verzögerung verantwortlich.

Die erste Ausschreibung der Brückenbauarbeiten überstieg den vorgesehenen Finanzierungsrahmen um 170.000. Deshalb habe man diese Submission wieder aufgehoben und nach Einsparpotenzialen gesucht. Die zweite Submission folgte im Herbst des vergangenen Jahres. Aufgrund der niedrigen Temperaturen und des lang anhaltenden Winters verzögerte sich der Baubeginn. Im März stockten die Bauarbeiten dann wegen eines falsch sitzenden Bohrpfahls. Mitte nächster Woche soll mit der Montage des Stahlüberbaus der Fußgängerbrücke begonnen werden.

Die Verlegung und Umlegung der Versorgungsleitungen (Stadtwerke, Telekom und Kabel Deutschland) schließen sich an. Von Mitte Juni bis Mitte August wird der Überbau der Brücke abgebrochen und das Naturstein-Gewölbe saniert, ab August werden die neuen Spannbetonteile montiert, abschließend werden bis zur 42. Kalenderwoche – also Mitte Oktober – die Fahrbahnanschlüsse hergestellt. 641.000 Euro – davon 352.000 Euro aus GVfG-Mitteln – wird die Brücke an einer der Hauptverkehrsachsen der Stadt kosten. Die Fahrbahnbreite wird mit 5.50 Metern etwas schmaler sein als bisher, die Traglast beträgt 60 Tonnen.sts