Keine Angst vor der Zukunft mit einer guten Ausbildung

Sommer-Freisprechungsfeier der Kreishandwerkerschaft Northeim-Einbeck / 83 Prozent der Lehrlinge bestehen Gesellenprüfung

Ein wichtiger Lebensabschnitt ist beendet: 83 junge Auszubildende aus dem Bereich der Kreishandwerkerschaft Northeim-Einbeck haben in unterschiedlichen Handwerksberufen ihre Prüfungen mit Erfolg bestanden. Das waren 83 Prozent der angemeldeten Prüflinge. Es habe schon bessere Jahrgänge gegeben, stellte Kreishandwerksmeister Hermann-Josef Hupe fest. Dennoch wurden auch diesmal wieder Prüfungs- beziehungsweise Innungsbeste geehrt, und Hupe ermunterte die jungen Gesellen, Möglichkeiten der Weiterbildung zu nutzen. Festredner Michael Zimbal, Geschäftsführer der Medenheim Hermann GmbH, Northeim, ging auf die Zukunft der Mobilität und speziell der Elektromobilität ein.

Einbeck. Für die ehemaligen Auszubildenden, aber auch für die Eltern gehe ein wichtiger Abschnitt zu Ende, stellte Kreishandwerksmeister Hermann-Josef Hupe fest. Dieser Abend sei Anlass, das richtig zu feiern. Das duale deutsche Ausbildungssystem sei ein international bewundertes Beispiel, führte Hupe aus. Die Gesellen, die in diesem System ausgebildet wurden, könnten stolz darauf sein, biete es ihnen doch gute Möglichkeiten für den Berufseinstieg – wesentlich bessere, als die Jugendlichen in anderen Ländern derzeit hätten. In Deutschland sei es auch in Krisenzeiten gelungen, eine breite Fertigungsbasis im Land zu halten. Nur mit dem Einsatz der Mittelständler und der kleinen Betriebe habe Deutschland eine Geheimwaffe für Export, Ausbildung und Beschäftigung, betonte Hupe. Die jungen Gesellen rief er dazu auf, sich nach der Ausbildung weiter zu entwickeln und sich fortzubilden und sich nicht von der Spaß- und Freizeitgesellschaft vereinnahmen zu lassen. Vor der Zukunft müssten sie keine Angst haben. Wenn man auch einmal in einen Sog gerate, in dem sich alles verenge und verdichte, so sollte man bedenken, dass jede Krise eine Chance sei für eine neue Entwicklung. »Nehmen Sie das Leben an. Mit dem Prüfungserfolg Ihrer Ausbildung haben Sie die besten Chancen«, betonte er. 100 Lehrlinge aus elf Innungen hätten die Prüfungen abgelegt, nur 83 hätten ihr Ziel erreicht. »Wir haben schon bessere Ergebnisse gehabt«, kritisierte er. Allerdings hätten sich sechs Absolventen als Innungs- beziehungsweise Prüfungsbeste qualifiziert. Ihnen biete sich die Möglichkeit, an weiteren Leistungswettbewerben auf Kammer-, Landes- oder Bundesebene und sogar international teilzunehmen.

»Nach altem deutschen Handwerksbrauch spreche ich euch öffentlich und feierlich frei«, sagte Hupe nach altem Brauch. »Macht eurem Handwerk stets Ehre, haltet hoch die guten Sitten eurer Väter, seid fleißig, sparsam, treu und redlich. Werdet gute, tüchtige und brave Handwerksgesellen. So spreche ich euch denn los von den Verpflichtungen, die ihr in eurer Ausbildungszeit übernommen habt, und erkläre, dass ihr nun Handwerksgesellen seid. Gott segne das ehrbare Handwerk.«

»Machen Sie etwas aus Ihrem Leben, der erste Stein dafür ist gelegt«, ermunterte Handwerks-Geschäftsführer Hans-Joachim Nüsse bei der Übergabe der Gesellenbriefe: »Und bleiben Sie dem Handwerk erhalten.«Auch Festredner Michael Zimbal, Geschäftsführer des Autohauses Hermann, gratulierte den Absolventen zum Gesellenbrief; dies sei der Höhepunkt der Ausbildungszeit, die Anerkennung für die eigene Leistung. Eine gute Ausbildung und die Bereitschaft zu Fort- und Weiterbildung bildeten den wirksamsten Schutz vor Arbeitslosigkeit. Er rate aus Überzeugung dazu, die Fortbildungsangebote zu nutzen. Alle sollten Botschafter ihrer Berufe sein. Die Region brauche Handwerker, die mit Können und Persönlichkeit die Städte und damit den Landkreis Northeim weiter voran bringen würden. In der Region, so sein Wunsch, sollten sie ihre private und berufliche Zukunft aufbauen.

Der Schwerpunkt seiner Ansprache war »Handwerk und Mobilität« und bei neuen Konzepten und Entwicklungen legte er den Fokus auf Elektromobilität. Sie sei auf dem Vormarsch,  unter anderem wegen eines steigenden Umwelt- und Kostenbewusstseins, aber auch gesellschaftliche Entwicklungen würden zu einer Steigerung führen, wenngleich es noch viel zu forschen gebe, etwa bei der Betankungsdauer. Der Mobilitätsbedarf werde sich verändern, wenn der Anteil der städtischen Bevölkerung weltweit steige. Es werde weniger gefahren, und somit werde das Elektrofahrzeug für die kürzeren Strecken interessanter, sowohl für Privatleute als auch für Unternehmen. »2020 werden Elektrofahrzeuge zehn Prozent des gesamten Automobilmarktes ausmachen«,so seine Prognose. Die Bürger seien bereit dafür, und sie honorierten das, etwa im Unternehmensbereich: Firmen könnten von günstigen Betriebskosten profitieren und Umweltbewusstsein positiv darstellen. Es lohne sich, bei Neuanschaffungen darüber nachzudenken.ek