Keine Besuche im Bürgerspital

Bei Verdacht nicht in Arztpraxen gehen, sondern vorher anrufen

In Zeiten des Coronavirus heißt es Abstand halten – die Rats Apotheke hat eine gute Idee und zeigt mit Markierungen am Boden, wo man stehen bleiben sollte.

Einbeck. Angesichts des Coronavirus rät der Mediziner Thomas Schlachter vom Ärzteverein in diesen Zeiten zu »aufmerksamer Besonnenheit«. Eine gute Handhygiene, Abstand zu Erkrankten, das Husten oder Niesen in ein Einwegtaschentuch oder in die Armbeuge schützen vor Ansteckung. Im Landkreis Northeim sind seit dem 11. März Infektionen mit dem neuartigen Virus nachgewiesen.

In seiner Praxis gehe es relativ entspannt zu, berichtet Schlachter aus dem Ärztealltag. Chronisch Kranken rät er jedoch, die Arztpraxen zu meiden. Rezepte können telefonisch bestellt werden. Nach jetzigem Kenntnisstand sollen Senioren zwar nicht empfänglicher für das Virus als andere Altersgruppen sein, würden aber bei einer Infektion schwerer krank, das gelte es zu bedenken. Bestreben ist es, dass die normale medizinische Versorgung in den Praxen weiterlaufen könne.

Personen, die (unabhängig von einer Reise) einen persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das SARS-CoV-2-Virus im Labor nachgewiesen wurde, sollten sich unverzüglich an ihr Gesundheitsamt wenden. Sie sollen auch nicht in die Arztpraxen gehen, sondern dort anrufen. Die Praxis vermittelt dann einen Termin für den Test im Testzentrum, nach etwa zwei Tagen, so Schlachter, werde der Hausarzt den Befund erhalten und dann Quarantäne anordnen oder nicht.

Nicht alle Erkrankungen nach Infektion mit dem neuartigen Coronavirus verlaufen schwer, auch bei den meisten in China berichteten Fällen war der Krankheitsverlauf mild. Im Zentrum der Behandlung der Infektion stehen die optimalen unterstützenden Maßnahmen entsprechend der Schwere des Krankheitsbildes – beispielsweise Sauerstoffgabe, Ausgleich des Flüssigkeitshaushaltes, gegebenenfalls Antibiotikagabe zur Behandlung von bakteriellen Alternativ-/Begleitinfektionen sowie die Behandlung von relevanten Grunderkrankungen. Eine spezifische, das heißt gegen das neuartige Coronavirus selbst gerichtete Therapie steht derzeit noch nicht zur Verfügung, erklärt das Robert-Koch-Institut. Unter www.rki.de findet man laufend aktualisierte Informationen zu Corona.

Wer ärztlichen Rat benötigt, wendet sich an seinen Hausarzt, in den Abendstunden und am Wochenende erreicht man unter der Nummer 116117 den ärztlichen Bereitschaftsdienst.

Als reine Vorsichtsmaßnahme und um eine gute Gesundheitsversorgung im Einbecker Bürgerspital aufrecht erhalten zu können, sind im Einbecker Krankenhaus bis auf weiteres Besuche von Angehörigen beziehungsweise Verwandten nicht mehr gestattet. Zur Übergabe von Kleidung oder privaten Gegenständen sowie im Falle eines zwingend erforderlichen Besuchs meldet man sich am Empfang. Die Cafeteria wird übers Wochenende ebenfalls geschlossen. Ambulanzen, Physio, Ambulanter Pflegedienst und OPs laufen weiter.

An öffentlichen Allgemein- und Berufsbildenden Schulen findet ab dem Montag, 16. März, kein Unterricht statt. Die Maßnahme soll bis zum 18. April gelten. Für Abiturienten findet ab dem 15. April Unterricht statt. Kindertageseinrichtungen, Horte und Einrichtungen der erlaubnispflichtigen Kindertagespflege bleiben ebenfalls bis zum 18. April geschlossen. Für Beschäftigte aus den Bereichen Pflege, Gesundheit, Medizin und öffent­liche Sicherheit wie Polizei, Justiz, Rettungsdienste, Feuerwehr und Katastrophenschutz, sowie zur Aufrechterhaltung der Daseinsvorsorge soll eine Notbetreuung für Schüler bis maximal Schuljahrgang 8 in Schulen angeboten werden. Auch in Kindertagesstätten können Notgruppen gebildet werden.sts