Ausschuss für Kernstadtfragen

Kinder haben viele gute Spielplatz-Ideen eingebracht

Planung für Stiftsgarten weiter verfolgen | Bürgerbeteiligung Stukenbrokpark Ende Mai | Öffentlicher Bücherschrank

Einbeck. Der erste Bauabschnitt im Garten der Generationen wurde maßgeblich durch den Seniorenrat und das Lokale Bündnis für Familien gestaltet. Jetzt gehe es darum, die Attraktivität der Anlage für Kinder zu steigern, sagte der Vorsitzende des Ausschusses, Rolf Hojnatzki, SPD. Sie habe man deshalb gefragt, was sie schätzen würden, was verbesserungswürdig sei und was sie sich wünschten. Die Entscheidung für Schwerpunkt-Spielplätze in der Kernstadt - auf der Kühner Höhe und im Stiftsgarten - sollte sich in deren Attraktivität spiegeln. Die Vorsitzende des Einbecker Bündnisses für Familie, Martina Hainski, berichtete über die Zukunftswerkstatt, die hier mit Kindern und unter Beteiligung des Pädagogisch-The- apeutischen Zentrums (PTZ) sowie des Büros planbar stattfand. Gerade mit Blick auf das Thema Inklusion wurde Vorhandenes bewertet und Ideen gesammelt. Gelobt wurden beispielsweise die Senioren- geräte, der natürliche Charakter des Parks, der Basketballplatz, die Bäume als Klettermöglichkeit und die Nestschaukel. Die Rutsche ist dagegen in keinem guten Zustand, es fehlen Toiletten, der Zaun ist defekt, der Fahrradständer ist zu groß für Kinderräder, und der Balancierbalken ist abgängig. Außerdem stören die Wasserlöcher, die bei Regen auf dem Weg entstehen. Die Kinder haben sich die Neuanlegung eines Wasserspielplatzes gewünscht. Einen »Garten für alle« haben sie positiv bewertet. Das Konzept sei gut, man sollte nicht zerpflücken, was vorhanden sei. »Wir warten jetzt auf das Votum des Kernstadt-Ausschusses für das weitere Vorgehen -Ideen sind da«, so Martina Hainski und Matthias Habeck.

Aus der Zukunftswerkstatt, die Ende des vergangenen Jahres stattgefunden hat, berichtete im Ausschuss Finn Hainski als einer der Teilnehmer am Beispiel eines anschaulichen Modells. Es sei auch an die Jüngsten gedacht worden, beispielsweise bei einer Autofahrbahn für Bobbycars. Gewünscht haben sich die Kinder ein Baumhaus, einen Bunker, eine Kletterwand, die Möglichkeit, auf der großen Wiese Fußball zu spielen, ein Trampolin und mehr Mülleimer. Zur Wunschliste zählte auch, dass der vorhandene Teich am Eingang zum Neuen Markt öfter gereinigt werden sollte. Das Gebüsch nebenan sollte bleiben - das eigne sich prima zum Spielen. Auf einem Barfußpfad sollen die Sinne geschult werden, und weitere Tische könnten dazu beitragen, mehr schöne Zeit im Park zu genießen. Aus den Wünschen ist eine Hitliste entstanden. Sie wird angeführt vom Wasserspielplatz. Es folgen Trampolin, Fußball, Kletterpyramide, Schaukel für Rollstuhfahrer, Seilgarten, Hüpfplatten, ein Baumhaus, Toiletten und eine Ruheecke.

Matthias Habeck vom Büro planbar und das Büro Köppel, erfahren im Bau von inklusiven Spielplätzen, haben Vorhandenes hinsichtlich der Verbesserungsmöglichkeiten überprüft. Auch über die Hinzunahme weiterer Flächen wird zu sprechen sein. Sobald man wisse, dass man weiter planen könne, soll es konkreter werden: Wo stehen Bäume, wo steht welches Spielgerät, an welcher Stelle ist Platz für welchen Vorschlag? Der gute Zuspruch zeige, dass die Nutzer sich mit der Anlage interessierten. Vielleicht könnte man auf dieser Basis auch Stadtgeschichte in Spielgeräten umsetzen, beispielsweise die bekannten Weidentipis als die drei Rathaustürme gestalten. Die Vorschläge stießen im Ausschuss auf große Anerkennung: Hier habe man sich gute Gedanken gemacht, hieß es. Gerade ein inklusiver Spielplatz wäre etwas Besonderes, nicht nur für Einbeck, sondern weit darüber hinaus. Die Umsetzung sollte sich an den Kinder-Wünschen orientieren, aber auch daran, was sich die Stadt leisten könne. Einstimmig wurden die Vorüberlegungen unterstützt, ebenso einig war der Ausschuss darin, die Planung entsprechend weiter voranzubringen. Ins Lob für die gezeigte Arbeit schloss der Ausschussvorsitzende ausdrücklich die Kinder mit ein:?Dies sei ein hervorra- gendes Beispiel, wie eine Zukunftswerkstatt ablaufen könne. Der Stadtentwicklungausschuss hat im November empfohlen, zur Neugestaltung des Stukenbrokparks die Bürger einzubeziehen. Wenn aus der in die Jahre gekommenen Anlage ein Bürgerpark entstehen sollte, müsse man die Einwohner einbeziehen. Das Grundkonzept könne man nicht völlig verändern, neue Ideen seien jedoch willkommen, so der Ausschuss. Ziel sollte es dabei sein, die spätere Pflege so einfach wie möglich zu halten. Der Fachbereich Bauen, Planen, Umwelt habe gute Vorschläge gemacht, unter anderem mit einem Wasserspiel. Dafür sollen nun Sponsoren gesucht und in der Nachbarschaft soll dafür geworben werden. Eine Bürgerbeteiligung soll am 28. Mai stattfinden. Dazu sollen die Pläne im Vorfeld öffentlich ausgehängt beziehungsweise ins Internet gestellt werden.

Von Bürgern ist die Idee gekommen, einen öffentlich zugänglichen Bücherschrank aufzustellen. Wer möchte, kann sich hier kostenlos ein Buch (mit-)nehmen beziehungsweise selbst etwas einstellen. Die Kosten für einen Schrank hat die Verwaltung mit 1.400 Euro ermittelt, mit Fundament und Aufbau würde das Projekt 2.200 Euro kosten. Die Idee eines solchen Schrankes hat der Ausschuss einstimmig unterstützt. Einen guten Platz könnte er im Bereich der Marktkirche finden; dort wäre Kontrolle gegeben, und Besucher der Innenstadt könnten sich bedienen. Die Wartung hinsichtlich Ordnung und Inhalt sollte möglichst täglich erfolgen - auf je mehr Schultern das Vorhaben sich verteilen lässt, desto besser. Der Ausschuss dankte für die Anregung; jetzt geht es auf die Suche nach weiteren Unterstützern für diese Idee, die der Stadt gut stehen werde, wie es hieß.ek